Voriger Termin:
Phöniker:
- Anfänge
- In
der Levante
- Kolonisation
Ein zweites Handout wird verteilt.
Die BIBLIOGRAPHIE
kommt bei Gelegenheit auf moodle. Kommentare dazu:
Es kommen nur einführende Werke auf die Liste, die Werke
sind nicht Pflichtstoff, sondern nur für den Interessierten (ich habe einen Teil der Werke zu Hause und
habe 2009 dort nachgesehen, wenn ich nicht mitgekommen bin mit dem Schreiben,
da Prof. Amann diese anscheinend zur Vorbereitung der Lehrveranstaltung
zumindest teilweise herangezogen hat).
Nur ein Teil der Werke ist in deutscher Sprache, vieles
auf Französisch, auch eine Anzahl der Werke auf Englisch.
Die Werke sind in der Universitätsbibliothek Wien bzw.
der Fachbibliothek Alte Geschichte erhältlich.
Vor allem zu Phönikern:
Niemeyer:
- Publikation
eines internationalen Symposions: Expansion im Westen, Syrien
- Ausgrabungen
in Karthago
Werke zu Sardinien und Iberien für die Koloation
Zu Karthagern/Puniern und Karthago:
- KLASSIKER:
Meltzer/Kahrstedt: vieles veraltet (Archäologie…), aber immer noch ein
Grundlagenwerk
- Charles-Picard,
Karthago: Alltagswelt, Kunst, Lebensweise, Religion
- Moscati,
Überblick, reich bebildert
- KLASSIKER:
Huß, Handbuch der Altertumswissenschaften
o
Inhalt: Die Karthager, letzte Auflage 2004
o
Taschenbuch, verdichtet auf kleinsten Raum,
für die Prüfung nicht ausreichend, 4. Auflage 2008
- Lidzbarski,
Dictionnaire….
- Walter
Ameling: militärisch-staatliche Entwicklung und damit zusammenhängende
gesellschaftliche Fragen.
- Hannibal
ad portas: Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe 2004
- The
Carthaginians, 2010
Zu Karthago und Rom, v. a. Punische Kriege
- KLASSIKER
Lazenby-Bücher
- Römisch-Karthagische
Verträge
- Zimmermann,
Rom und Karthago, gut
- Grabungsberichte:
o
Punisches Italien
o
Viel aus Deutschland
o
Grabungen unter dem Decumanus maximus
o
Französische Grabungen in punischen Gräbern
- Elliger:
Zusammenfassung auch mit dem römischen Karthago (in der römischen Spätantike
eine wichtige Stadt)
- Moscati
- Sizilien
- Phönikische
Präsenz auf Sardinien
ANFÄNGE
KARTHAGOS
Die phönikische Kolonisation konzentriert sich schon
recht früh auf den Golf von Tunis
Der Golf von Tunis ist klimatisch begünstigt und eignet
sich daher gut für die Landwirtschaft und sehr gut gelegen (Zentralmittelmeer,
man gelangt schnell nach Sizilien, zum metallreichen Sardinien und nach
Mittelitalien)
Die erste Kolonie war angeblich Útica (lateinisch)/Ìtyke
(griechisch) auf einer Landzunge, die heute verlandet ist, an einem Fluss
gelegen, Tyros ist Metropole, angeblich so alt wie Gadir, gegr. ca. 1100, Funde
stammen aber erst aus dem 8. Jh.
Karthago südlich davon, eine antike Schiffstagereise
entfernt
Tyros wichtige Koloniegründerin
Karthago südlich davon
Gegründet spätes 9. oder frühes 8. Jh.
Phönikisch qart ḥadášt
neue Stadt (qart)
Griechisch Καρχηδών
Lateinisch Carthago
Name programmatisch
Bewusst angelegte Kolonie
Viele andere „Karthagos“: Spanien Carthago
nova/Cartagena
Warum wurde es dort angelegt, dort gab es angeblich
schon Utica
Laut Forschern Utica „Alte Stadt“, sie kann nur nach der
Gründung von Karthago so genannt worden sein
Keine großen Metallvorkommen
Allerdings:
- Sehr
günstige verkehrstechnische Lage, Scharnierfunktion zwischen Ost- und
Westmittelmeer, Erschließung der nordafrikanischen Küste, und des zentralen
Mittelmeerraums mit Sardinien und Italien
- günstige
geographische Bedingungen für einen phönikischen Hafen, guter Schutz vor den
starken Nordostwinden, günstige Gelegenheit für einen Naturhafen
- genügend
landwirtschaftlich nutzbares Hinterland
- Halbinsel,
gut geschützt, da zum großen Teil von Wasser umgeben:
o
Norden: Lagune
o
Osten: Meer
o
Süden: See von Tunis
Im Hinterland die Vorstadt Mέγαρα
Heute Carthage, der Villenvorort von Tunis mit teuren
Villen
Býrsa: Zentraler Stadthügel
Ausgrabungen von Deutschland, Frankreich, auch USA und
Großbritannien
GRÜNDUNGSDATUM
Viele Meinungen in der antiken Literatur, verschiedene
Überlieferungen, auch bei Rom, Ideologien spielen eine Rolle bei Gründungssagen
Ca. 25 antike Autoren, die mehr oder weniger direkt ein
Gründungsdatum nennen, darunter:
- Philistos
von Syrakus FrGRHist F 47, kurz vor dem Trojanischen Krieg ca. 1215, überhaupt
kein historisches Gewicht, Ansatz unklar, steht alleine da
- Timaios
von Tauromenion/Taormina apud Dion. Hal.
(Dionysios von Halikarnassos) 1, 74, 1)
Im 38 Jahr vor den ersten Olympischen
Spielen: 814/3
- Menandros
von Ephesos (2. Jh. v. Chr.), überliefert bei Flavius Josephus Contra Apiónem
116 – 126: 155. Jahr der Königsherrschaft in Tyros = 7. Jahr des tyrischen
Königs Pygmalion 825/813. Eine Königsliste von Tyros ist vorhanden, die
Zeitansetzung schwankt jedoch. „ORIENTALISCHER ÜBERLIEFERUNGSSTRANG“, da er
sich auf orientalische Quellen beruft. Übereinstimmung mit Timaios von
Tauromenion, auch durch andere literarische Quellen.
Sicher: Karthago älter als Rom, gegr. angeblich 753, aus
propagandistischen Gründen Karthago jünger als Rom gemacht z. B. von Cicero, in
der Antike hatte eine ältere Stadt das größere Prestige
GRÜNDUNGSMYTHOS
Charakteristisch: Gründer ist eine Frau, die tyrische
Prinzessin Elissa (lateinische Version des phönikischen Namens), Schwester des
Königs Pygmalion, Tochter des Königs Mutto. Frauen als Siedlungsgründer sehr
ungewöhnlich, höchstens ganz wenige
In Tyros Streitigkeiten im Königshaus, ausgehend von
König Pygmalion, Elissas Bruder nach dem Tod von Mutto. Er ist auf den Elissas
Ehemann und Onkel wegen dessen Reichtums neidisch und lässt ihn ermorden.
Elissa flüchtet, erst nach Zypern, dann in den zentralen
und westlichen Mittelmeerraum mit dem Reichtum ihres Mannes und den sacra
(heiligen Gegenständen) des Melkarttempels. Eine Anzahl bedeutender Männer,
Senatoren genannt, flüchtet mit. Es handelt sich nicht um Wirtschafts-, sondern
um politische Flüchtlinge. Sie und ihr Gefolge erreichen den Golf von Tunis.
Elissa kauft Land von den Einheimischen für die
Stadtgründung. Die Einheimischen sind sehr erfreut wegen der Gelegenheit, mit
den Siedlern zu handeln. An der ursprünglich geplanten Stelle für den
Gründungsritus wird ein Loch gebohrt und ein Ochsenschädel gefunden. Laut den
Priestern ist dies ein schlechtes Omen (prosperierende Stadt, aber später
Sklaven anderer Mächte). Der Gründungsritus wird verschoben, dort wird ein
Pferdeschädel gefunden (stark, kriegerisch).
Utica hat nichts gegen die Gründung, erweisen Elissa
ihre Ehrerbietung und bieten Waren zum Tausch an.
Dido, deido soll der afrikanische Name der Elissa sein,
und bedeutet in einer lokalen Sprache „die Herumirrende“
Mythos kurz bei Flavius Josephus/Menandros
Längste Version: Justinus, Spätantike, 3. Jahrhundert,
Zusammenfassung von Pompeius Trogus aus der augusteischen Zeit.
Vergil: Augusteische Zeit, Dido-Frage mit Aeneas-Frage
verknüpft, was bisher nicht der Fall war. Aeneas flüchtet nur aus dem
brennenden Troja nach Westen. Hier landet er bei Dido, hier nur so genannt, sie
verliebt sich unsterblich in ihn. Aeneas muss seinen Auftrag erfüllen, nach
Latium zu fahren, wird von den Göttern dazu gezwungen, seine Nachfahren sind u.
a. das iulische Kaiserhaus. Zu Vergils Zeit war Karthago seit hundert Jahren zerstört
in Grund und Boden, es erfolgte gerade der Wiederaufbau.
Elemente laut Forschern
- Phönikische:
Elissa, Tyros, Stopp auf Zypern/phönikische Kolonie, Astárte, sacra aus dem
Melkarttempel
- Karthagisch:
Pferdeschädel, auf späteren karthagischen Münzen Pferdekopf ganz wichtig, auf
der Rückseite Pferd, der Vorderseite Götterbilder
- Griechisch:
Trick der Elissa, angeblich schlaue Frau, „so viel Land, wie eine Rinderhaut
umfassen würde“, an sich nicht viel, aber sie schnitt die Rinderhaut in ganz
dünne Streifen und band diese aneinander, erwarb dadurch das Gebiet der Býrsa,
klingt in griechischen Ohren wie βύρσα, búrsa/Rinderhaut. Ähnliche Tricks auch
in anderen griechischen Legenden, die sollen die Überlegenheit der
Kolonisatoren gegenüber den Einheimischen zeigen, siehe die zahlreichen Tricks
des Odysseus.
Das Pferd ist mit der
phönikischen Sprache nicht zu erklären, laut Literatur: es ist ein Auslöser
erforderlich, auch wenn dieser noch so weit weg ist.
Die Überlieferung erfolgte
viel später: es handelt sich um eine nach langer Zeit entstandene Endfassung,
mehrfach von den verschiedensten Stellen überarbeitet und mit neuen Elementen
angereichert, die für den Hinzufügenden eine starke Bedeutung hatten. Der
Gründungsmythos enthält viel Griechisches und Römisches, auch Ideologisches.
Ähnlich ist es beim
Gründungsmythos von Rom.
Enthält einen historischen
Kern
- Karthago
ist eine Kolonie von Tyros
- Verweis
auf älteres Utica
- Möglich:
Politische Spannungen in Tyros
- Möglich:
Gründung nicht von vornherein geplant, sondern kurzes Verweilen, erst später
Stadtgründung
Ende der Elissa: Selbstmord auf dem Scheiterhaufen:
heroisches Motiv, auch in der griechischen Überlieferung, Entrückung in höhere
Sphären zu den Göttern
Grund
1. Der
einheimische libysche König will Dido heiraten, sie gegen eine Ehe
2. Vergil:
Trauer über die Abreise des Aeneas, nachträgliche mythologische Erklärung für
die Feindschaft zwischen Rom und Karthago
ARCHÄOLOGIE:
Älteste archäologische Funde 1. H. 8. Jh.
Ausgrabungen 1983 besser Bescheid wissend über
archaische Siedlungsreste, südlich, südöstlich und östlich der Byrsa wichtig
Spätes 9. Jh. noch nicht belegt, als Siedlungsbeginn
möglich und wahrscheinlich. Vielleicht noch nicht dauerhafte Holzbauten und
erst später die ersten verstorben
Mögliches ursprüngliches Zentrum die obigen Bauten und
die Byrsa selbst, Reste von Hausgrundrissen von Deutschen ausgegraben.
Karte: auf dem heutigen Handout das Quadrat südöstlich
der Byrsa.
Älteste Funde recht regelmäßig und
rechteckig/orthogonal, zeigt die geplante Organisation der Siedlung, nur
einzelne sporadische Funde
Damalige Südgrenze unbekannt
Frühes 8. Jh. Hinweise auf Metallverarbeitung und
zerstoßene Purpurschnecken
Archäologisch: erstes Heiligtum auf der Byrsa in Form
einer Akropolis und vielleicht Befestigung, nie nachweisbar, die Byrsa-Kuppe
wurde in der römischen Kaiserzeit abgetragen, besonders im 2. Jh. bis auf 56 m
„abrasiert“ für öffentliche und sakrale Bauten, ältere Schichten
unwiederbringlich weg.
Die älteste Siedlung vielleicht auf der Byrsa
Später in die Ebene verlegt oder ausgedehnt, vielleicht
Ochsen- und Pferdeschädel Bezug darauf
An der Südflanke auch Nekropolen des 7. Jh., vielleicht
auch außerhalb, nie innerhalb einer Siedlung
Byrsa im 4./3. Jh., Handwerkszone, vielleicht an der
damaligen Peripherie
Spätestens 2. Jh. Wohnquartiere
Frage: in wie weit sich die Stadt Richtung heutiger
Hafenzone erstreckte: unbekannt
Ganz im Süden: Tóphet (Heiliger Bezirk), in der Regel am
Rand einer phönikischen Siedlung
Älteste Frequenz des Tophets: 3. Viertel 8. Jh.
Urnen: heutiges Handout ganz unten
Vor allem (Klein-)Kinder, zum Teil relativ gute Beigaben
(Keramik, Schmuck), zum Teil schon griechische Importkeramik z. B. Euböa.
Elfenbeinarbeiten, ägyptische Amulette: Begüterte beginnende Oberschicht
Phönikische Vase mit typisch griechischer Dekoration:
vielleicht ein griechischer Keramiker in Karthago
Karthago attraktiver Standort seit dem 8. Jh.
Archaischer Hafen:
unbekannte Lage (ob im Norden oder Süden bzw. an der Stelle des Kothon). Noch
keine Hafenstrukturen aus Stein, im 4. oder 3. Jahrhundert mit länglichem
Handelshafen und rundem Kriegshafen nahe dem Tophet.
Etwas bessere Informationen zu den Nekropolen, liegen
wie üblich um die Siedlung herum auf den Hügeln Byrsa, Iunohügel, Douïmès
Iunohügel: Importgefäß aus Griechenland 2. Viertel 8.
Jh.
Keramik wichtig für Datierung
Iunohügel (G: Hera), Grund für die Benennung unbekannt,
seit 19. Jahrhundert in der archäologischen Literatur so genannt, keine wissenschaftliche
Rechtfertigung dafür
8. Jh. nicht sehr viel
Ab 7. Jh. Zahl der Gräber stark steigend
Bei Erwachsenen Inhumation, Körperbestattung
Im Norden und Nordosten reicher ausgestattete Nekropolen
für reiche Aristokraten
Douïmès: eine der größten Nekreopolen, im 19. Jh. schon
sehr früh ausgegraben, schnell wegen des Wachsens von Carthage
1100 Gräber freigelegt, sehr schlecht dokumentiert
Brandbestattungen v. a. im Tophet, speziell für früh
verstorbene Kinder/Säuglinge
Nur wenige Grablegen besser dokumentiert
2.V.7.Jh. Douïmès -Grab, 1894 entdeckt und schnell
ausgegraben, genauer Ort heute unbekannt
Gebautes Grab, Grabkammer aus Stein, Eingangstür, Kammer
2,5 m lang, 1,5 m breit und 1,44 m hoch, nicht aufrecht begehbar, aber für
karthagische Verhältnisse relativ groß, Wände mit weißem Stuck ausgekleidet
(heller Eindruck), Holzdecke eingestürzt
2 Körperbestattungen, Aristokrat und seine Ehefrau
Griechische (Transport-)Amphoren mit Inhalt, Wein?, Öl?,
Olivenöl?, typisch phönikische Kanne, Vorratsgefäß, Öllampe, griechisches
Importgefäß (klein, Doppelhenkel, Trinkgefäß aus Korinth, 2.V.7.Jh., datiert
Grab) für Bankett im Jenseits, Silbergefäße, Schmuck (Goldschmuck: kleine Reste
von Schmuck, 1 kleiner GOLDANHÄNGER für Halsband oder Schmuck)
Der o. a. GOLDANHÄNGER enthält eine sechszeilige
phönikische Inschrift, ist die älteste in Karthago, 1. H. 7. Jh., Interpretation
umstritten: Astarte, Gott Pygmalion (diesen Gott gibt es nur hier), jedenfalls
religiöser Kontext
Mann: Yada´milk, Sohn des F/Parai
Weitere Gräber in der Nekropole: Elfenbeingegenstände
(Kannen, Becher), Gefäße aus Silber, Straußeneier (typisch, bemalt (Farbe oft
nicht erhalten), Straußeneiergefäße auch bei Yada’milk
Ausstattung ist in Etrurien ähnlich, hier waren Phöniker
die Vermittler
7. Jh. ältester bekannter Import aus Etrurien, kleine
Amphore aus Bucchero, zeigt die Handelskontakte spätestens ab dem 7. Jh.
Iunohügel: Urne mit kurzer Inschrift zeitgleich mit Yada`milk
Im Süden Byrsa-Nekropole, etwas über 100 Gräber
freigelegt, unter der archaischen, hellenistischen und römischen Stadt, auch 7.
Jh., Entscheidung, welche Schicht man bewahrt, die anderen werden zerstört, relativ
einfach, meist Körperbestattung, stark nivellierte Mittelschicht, weder reich
noch arm, phönikische Keramikgefäße, städtische Mittelschicht (Handwerker,
kleinere Händler)
Wenige Brandbestattungen, vielleicht Zugewanderte aus
dem Osten
Datierung über griechische Importkeramik
Quellenlage: 8/7. Jh. schlecht:
Literatur: Gründungsmythos und –daten, sonst nichts
(griechische und römische Autoren)
Archäologie: nicht viel
Jedenfalls stabile Hierarchie und Oberschicht, die sich
so empfindet und repräsentiert
Einbindung in den Handelsraum (Griechenland, Italien)
Bescheidene urbane Organisation, orthogonal
Verbindung zur Mutterstadt Tyros: anfänglich Kolonie und
der Metropole eng verbunden, Gegensatz zu Griechen (autonom und nur kulturell
und religiös verbunden, die gleichen Gottheiten)
Karthago ist eine Kolonie: „Sklave“ eines Königs von
Sidon in Zypern
Abgabepflicht: bei der Eroberung einer phönikischen
Stadt vom Fremdherrscher (Assyrer, Perser) mit einbezogen
Karthago will sich lösen und die Tribute verringern
Quellen: regelmäßig Gesandte nach Tyros, einmal jährlich
zum Melkarttempel, Zehent (1/10 der Staatsausgaben)
Gut für die Wirtschaft der Metropole
Wird im Lauf der Zeit schwächer durch den Aufstieg von
Karthago zur bedeutenden Stadt und die Schwächung der phönikischen Städte, ca.
Mitte des 6. Jh. kaum mehr Abgaben
Ab 7. Jh. der Begriff Karthager sinnvoll,
gerechtfertigt, dazu die Vermischung der Phöniker aus der Levante partiell mit
der einheimischen Bevölkerung, Namenmaterial nicht mehr rein phönikisch
„Punier“ aus lateinisch „Poenus“ für die
phönikischstämmige Bevölkerung von Nordafrika und im Westmittelmeer, seit dem
späten 6. Jh. sinnvoll
Punische Sprache, in Karthago, Nordafrika und dem
Herrschaftsgebiet, Sonderentwicklung seit dem 5. Jh. (Inschriften), bestimmte Lautentwicklungen
für Punisch. Das tyrische Phönikisch erfährt eine autonome Weiterentwicklung in
Karthago, kein Dialekt, unter dem Einfluss der umgebenden einheimischen
Sprachen.