Mittwoch, 30. Oktober 2013
ALLE EINHEITEN VORHANDEN, DIE ICH HABE
Ich habe jetzt alles ins Netz gestellt, was ich zur Verfügung habe. Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand im Gegenzug die fehlenden Einheiten von 2009/10 oder den entsprechenen Stoff der aktuellen Vorlesung zur Verfügung stellen würde, da ich im Jänner oder März die Prüfung machen möchte. Ich würde die Inhalte notfalls an Ort und Stelle kopieren.
Amann Karthager 10. und letzte Einheit
26.1.2010
Der
Erste Punische Krieg brachte empfindliche Verluste für Karthago (241 Verlust
von Sardinien, 238 von Sardinien und Korsika), daher sind neue finanzielle etc.
Quellen nötig, die in Spanien gefunden wurden.
Die
Punisierung und Eroberung Spaniens erfolgte durch Hamilkar Barkas, dt. der
Blitz nach seinen Leistungen im Ersten Punischen Krieg, seine Familie (vor
allem die Söhne) wurde danach Barqiden genannt
237
wurde er mit dem Großteil des Heeres von Senat und Volk nach Spanien geschickt.
In
wenigen Jahren wurde das Barqidenreich errichtet
Hannibal
schon 237 mit 9 oder 10 Jahren dabei (* 247/6)
Die
ersten Jahre häufig im Hauptquartier Gadir, Ausbildung durch karthagische und
zwei griechische Lehrer für Unterricht in der griechischen Sprache und Bildung
Hamilkar
gefallen 229 in einer Auseinandersetzung mit iberischen Stämmen, Nachfolger Hasdrubal,
sehr fähig
Gründete
Carthago nova an der spanischen Ostküste, punisch qart
adašt,
Name programmatisch, als Hauptstadt des spanischen Reiches gegründet
Trotz
Zwist zwischen den Barqiden und den neidischen Oligarchen in Karthago handelte
es sich nicht um ein barqidisches Privatreich, sondern um ein neues Standbein
der Karthager, 慨敢敢
haben
beide Seiten auch so gesehen
Durch
die jährlichen Silberlieferungen großen Ausmaßes war es möglich, die
Kriegskontributionen zu bezahlen.
Dadurch
wurde Rom bald misstrauisch und es wurden Sicherheitsbedenken laut
Rom
hatte in den frühen 20er Jahren des 3. Jahrhunderts Probleme mit den Kelten in
Norditalien nördlich des Apenníns, daher waren sie beschäftigt mit der
Unterwerfung der Kelten und brauchten den Rücken frei
226/5
handelten der römische Senat und Hasdrubal den Ebrovertrag aus, der die
Nordgrenze der karthagischen Interessenssphäre in Spanien wurde
Karthago
durfte den Fluss nicht mit einem Heer Richtung Norden überqueren
Rom
mischte sich nicht in die karthagischen Angelegenheiten südlich dieser Grenze
ein (Pol. 2, 21. 13, 7?)
In
der Forschung Diskussion, welcher Fluss der Iberus ist, der Fluss sei ein
südlicherer gewesen, heute ist die allgemeine Meinung, dass der Iberus im
Vertrag tatsächlich der heutige Ebro (antik: Iberus)ist
221
wird Hasdrubal heimtückisch ermordet, sein Nachfolger ist Hannibal, die wurde
in der karthagischen Volksversammlung bestätigt, da er sehr beliebt war,
geschah dies ohne Probleme
Bei
den antiken Autoren steht, dass Hannibal vor der Abfahrt nach Spanien im Tempel
geschworden hätte, immer ein Feind der Römer zu bzw. nie wohlwollend gegenüber
Rom zu sein (Livius, Nepos, Poybios), römische Propaganda, wahrscheinlich nicht
real
Zunahme
der Spannungen mit Rom, 221 war die Keltengefahr durch Rom weitgehend
beseitigt, einen neuer Konflikt durchzustehen war wieder möglich
Sagunt
lag an der spanischen Ostküste, südlich des Ebro, daher im karthagischen
Einflussgebiet, Rom schloss jedoch einen Schutzvertrag mit Sagunt, ein klarer
Verstoß gegen den Ebrovertrag
Rom
sah sich durch den Vertrag mit Sagunt gut abgesichert
Hannibal
belagert 219 8 Monate lang Sagunt und erobert es. Die Oberschicht wurde, wie in
der Antike üblich nach längeren Belagerungen, niedergemetzelt
Die
Römer regen sich auf, jedoch haben sie während der Belagerung nichts getan, um
Sagunt zu helfen, kein Entsatzheer geschickt, wendet sich jedoch an den
karthagischen Senat und fordern Wiedergutmachung und die Auslieferung
Hannibals. Dies wird abgelehnt, 218 erklärt Rom Karthago den Krieg mit der
Begründung, dazu sei es aufgrund der Beistandspflicht gegenüber Sagunt
verpflichtet. Dies war ein Vorwand, da Rom Sagunt nicht geholfen hat, es soll
einen Anstrich eines bellum iustum geben
2.
Punischer Krieg (auch Hannibalischer Krieg)
Hannibal
einer der berühmtesten Feldherren überhaupt (wie Alexander der Große, Caesar)
Hannibal
rechnet mit einem Zweifrontenkrieg Roms gegen Karthago (römische Angriffe auf
Spanien und Karthago)
Karthagisches
Heer auf dem Seeweg nach Italien: nur mehr wenig Schiffe zur Verfügung, würde
zu lange dauern
Daher
über den Landweg über den Norden nach Italien, dies wurde gleich umgesetzt:
Spanien, an der südfranzösischen Küste, dann das Rhonetal aufwärts, von dort
nach Osten, über die Alpen, nach Norditalien. Es besteht Unsicherheit über die
genaue Route und den von Hannibal gewählten Alpenpass
Hannibals
Bruder Hasdrubal bleibt als Oberkommandierender über Heer und Flotte in Spanien
Laut
antiken Autoren hatte Hannibal 50.000 Fußsoldaten, Reiter und 40 Kriegselefanten
zur Verfügung.
Er
kam im Herbst in die Alpen, da es zu 2 – 3monatigen Verzögerungen gekommen war
Das
Heer erlitt hohe Verluste (viele Angriffe der Alpenstämme, Kälte und
Schneefälle im Winter), fast alle Elefanten starben
Noch
218 erreichte Hannibal die Poebene, wo er diplomatische Kontakte vor der
Ankunft in Oberitalien zu den norditalischen Kelten hatte und Verstärkung
erhielt
Ende
218 Ticínus in der Lombardei, Sieg Hannibals und Trébia weiter südlich
Nach
beiden Schlachten ließ Hannibal die römischen Bundesgenossen frei mit der
Botschaft, Hannibal ziehe nur gegen Rom und sie sollten für ein Bündnis mit
Karthago werben
Hannibal
sah Roms Stärke im unendlichen Reservoir an Soldaten in den Bundesgenossen,
setzte hier an
Er
zog nach Süden über den Apennin, es handelt sich zwar um ein kleineres Gebirge,
die Überquerung war aber dennoch sehr entbehrungsreich und er verlor ein Auge
217
fand eine große Schlacht am Trasimenischen See statt, an dessen nördlichen Ufer
geht das römische Heer in eine Falle und wird fast zur Gänze aufgerieben in
einer Enge zwischen Sümpfen und dem See, das römische Heer kann sich nicht
entfalten
Hannibal
jetzt eine heftige Diplomatie in Richtung Etrurien, bis auf wenige etruskische
Städte bleiben fast alle im Prinzip loyal
Etruskische
Södner im karthagischen Heer laut Inschriften
Hannibal
hätte Rom direkt angreifen können, er zieht jedoch an der Adria entlang nach
Osten, von dort nach Süditalien, er plünderte und verwüstete die Gebiete von
romtreuen Städten
August
216 mannreichstes Zusammentreffen bei Cannae in Apulien, die Heere beider
römischen onsuln mit 80.000 Mann und 6.000 Reitern, die Karthager mit 40.000
Mann Fußvolk und 10.000 hervorragenden Reitern. Glorreicher karthagischer Sieg
durch die hervorragende Taktik Hannibals
Das
Heer erstickt an seiner eigenen Masse zwischen zwei karthagischen Flügeln
Die
Römer sind nun ungeschützt ohne Heer, Rom und jeder erwartet Hannibals Marsch
auf Rom
Hannibal
tut es nicht, einer seiner Unterführer: Du verstehst zu siegen, aber nicht, den
Sieg zu nutzen
Gründe
waren schon in der Antike unbekannt, damals Eroberung möglich
Mögliche
Erklärung: Er wollte keinen Vernichtungskrieg gegen Rom führen, sondern Rom nur
in die Schranken weisen
Es
fällt eine Reihe von Bundesgenossen von Rom ab und gehen zu Hannibal über, vor
allem im Süden, vor allem Apulien, einige Samniten-Stämme, besonders
schmerzhaft für Rom: Capua, mächtigste Stadt der Kornkammer Kampanien, war 216
das karthagische Winterlager und wurde zum wichtigsten karthagischen Stützpunkt
214
fällt Syrakus von Rom ab, 213 Tarent
216
– 216 war die Lage eher für die Karthager günstig
216
Friedensangebot Hannibals an Rom, das Rom ablehnt
Rom
rettet sich durch strategisches Hinhalten, notdürftig ein Heer aus Bauern
aufgestellt, gehen Schlachten und offenen Auseinandersetzungen mit Hannibal und
seinem Heer aus dem Weg, dies war die einzig mögliche Taktik unter Q. Fabius
Maximus Cunctator, genau die richtige Politik für Rom, die Folge ist ein
Stellungskrieg
Hannibal
schafft es nicht zu einer weiteren offenen Auseinandersetzung, sucht Verbündete
außerhalb Italiens
Im
Osten Makedonien unter König Philipp V (Großreichspolitik, Interessen in
Ägypten), sieht Vorteile in einem Bündnis mit Hannibal Vertragstext Pol 7, 9
(wurde von Dr. Amann vorgelesen)
zwischen
Hannibal, Makedonien
vor
Zeus, Hera, Apollin, Ares, Triton, Poseidon, Genius von Karthago, im Original
Baal Hammon, Tinit, Reshep…, Sonne, Mond, Flüsse, Wasser, alle Gottheiten, die
über Griechenland, Makedonien und Karthago herrschen
Freundschaftsbündnis,
Bündner Makedonien und Bundesgenossen, sowie Karthago, Utica und
Bundesgenossen, Kelten, Ligurer und künftige Bundesgenossen, diese lange
Aufzählung daher, weil wenn ein Name vergessen wird, ist dieser nicht
eingeschlossen
Philipp,
Makedonien, Griechenland Schutz und Beistand von Karthago, keine Ränke, kein
Hinterhalt, Eifer, ohne Arglist, Gegner Roms sein, Im Krieg Karthago – Rom
sollen die Götter Makedoniens und Karthagos den Sieg geben
Ein
mit den Römern von Karthago eventuell geschlossener Freundschaftsvertrag muss
Makedonien einschließen, Rom darf nicht Herr in Kerkyra, Illyrien und dem
nördlichen Balkangebiet sein, Demetrios von Pharos, ein Bündner Makedoniens,
soll alles erhalten, was Rom erobert hat
Änderungen
des Vertrages nur nach gemeinsamen Entscheid
Hat
für Hannibal so gut wie nichts gebracht, Rom versucht ab 211 im
Ostmittelmeergebiet, Balkan, Griechenland und Makedonien Bündnisse zu
schließen, 205 schließt Rom einen Friedensvertrag mit Philipp V, damit steht
Hannibal wieder alleine da, Römer ziehen Griechenland auf ihre Seite
Ab
211 Änderungen zugunsten Roms, bisher Hannibal in der stärkeren Position
Capua
wurde zurückerobert, Hannibal versucht, Capua zu helfen durch einen Marsch auf
Rom, damit Römer gegen Rom ziehen, der römische Feldherr erkennt den Trick und
erobert Capua (wird schwer bestraft und die Oberschicht niedergemetzelt)
Hannibal
gehen die Ressourcen aus, da der Nachschub von Menschen, Waffen und Nahrung
fehlt
Ab
209 wird der Krieg ausgeweitet durch die römische Invasion in Spanien
Bis
206 erfolgreicher Feldzug in Spanien, Barqidenreich fällt und wird militärisch
unterworfen
Carthago
nova wird erobert
207
versucht Hasdrubal, Hannibal mit frischen Truppen zu versorgen, im Sommer war
die Alpenüberquerung für ihn leichter als für Hannibal, Hasdrubal wird vom
römischen Heer abgefangen, unterliegt am Metaurus, karthagisches Heer von den
Römern aufgerieben (Lage: Ostitalien in den Marken)
204
unternimmt der Senat eine weitere Offensive, nach Afrika, P. Cornelius Scipio
anvertraut, der noch 2004 landet
204
römischer Sieg in Afrika, Karthago wird von Rom bedroht
203
wird Hannibal zurück gerufen
202
letzte kriegsentscheidende Schlacht in Zama/Nordafrika südlich von Karthago
geschlagen, römischer Sieg durch Scipio, jetzt Africanus (Maior)
Langwierige
Friedensverhandlungen
201
harter Frieden
- Verzicht auf alle Besitzungen außerhalb
von Afrika (vor allem Spanien), nächste römische Provinz, die ersten römischen
Provinzen wurden auf Kosten Karthagos gegründet
- hohe Zahlungen von 10.000 euböischen
Talenten, ca. 270.000 kg Silber, zu zahlen in 50 Jahren
- schmerzhaft: Flotte bis auf 10 Schiffe
auszuliefern an Rom, die anderen Schiffe wurden auf hoher See vor Karthago von
Scipio verbrannt
- keine Söldneranwerbung
- Karthago wird Bundesgenosse von Rom,
innen autonom
- Verbot von Kriegen außerhalb Afrikas,
innerhalb nur mit Genehmigung des römischen Senats
- Karthago stellt Geiseln aus
Hocharistikratie
Karthago
ist nur mehr Mittel- und Regionalmacht
Hannibal
lebt als freier Mann in Karthago, beim Volk sehr beliebt, beim
Feldherrengericht trotz ? vom Rat der 104 freigesprochen
196
Sufét, große Reformen, rigorose Finanzpolitik gegen Korruption und
Hinterziehung, schwächt Rat der 104 (Adelsinstrument), die Mitglieder werden
jetzt vom Volk auf ein Jahr gewählt, neue Kandidatur nach mindestens 1jähriger
Pause, früher lebenslänglich, damit verlieren die 104 an Einfluß
Damit
schafft sich Hannibal viele politische Gegner aus der aristokratischen
Oberschicht, die Hannibal aus Karthago entfernen wollen, diese gehen nach Rom
Der
römische Senat will ihn inhaftieren
195
flieht er von Karthago an den Hof des Seleukiden Antiochos III in Syrien, wird
Militärberater
Seit
190 ist er ständig auf der Flucht vor der Auslieferung an Rom, jeder will sich
bei den Römern beliebt machen
183/2
begeht er in Bithynien/Nordwestkleinasien Selbstmord, um der Auslieferung nach
Rom zu entgehen.
KARTHAGO
3/2. JAHRHUNDERT
Karthago
gehört zum hellenistischen Kulturkreis
Liegt
auf einer Halbinsel (siehe Handout) von drei Seiten vom Meer gut geschützt, vor
allem im Norden viel verlandet
Damals
nur vom Westen aus zu erreichen
Beschreibung
des Polybios, der selbst dort war: 1, 73, 4 gute Lage von Karthago
Ab
3. Jahrhundert noch weiter abgesichert durch Stadtmauern um gesamtes
Stadtgebiet (vorher wahrscheinlich kleinere Mauer), im Westen dreifach
gestaffelte Isthmos-Mauer, stärkste (Elefantenställe, Mannschaftslager in
kleineren Häusern), starke Seemauer bei Kap Gammarth zur Gänze befestigt,
Vorläufer seit 5. Jahrhundert, jetzt Türme, Wellenbrecher, weißer Stucküberzug
als Machtdemonstration, Mauern im Norden und Süden gegen Meer, Verlauf nicht
ganz klar (nur streckenweise rekonstruierbar) trotz Luftbildarchäologie
Landwirtschaftszone:
großes Gebiet eingeschlossen
Strabo:
64 km, zu viel, 25 – 30 real, dennoch für Antike außergewöhnlich lang
3
Stadtteile
a)
zentraler und Ältester Byrsa
Tempel
(Eschmun, zu ihm 60 Stufen, als Zitadelle ausgebaut, nichts erhalten, da die
Römer die Hügelkuppe abgetragen haben
In der Gegend Wohnviertel im Süden und
Osten der Stadt
b)
Richtung zwischen Meer und Hafen
Unterstadt
westlich
und südlich des Hafens zwischen Byrsa und Hafen, eigentlich das alte Zentrum in
der archaischen Zeit, in hellenistischer Zeit: Zentrum Agora (= zentraler Markt)
möglicherweise hier, Tempel, öffentliche Verwaltungsgebäude (ganz schlecht
ergraben), sehr dicht, enge Straßen, Häuser bis zu sechs Stockwerken, typisch?
Im
Norden und Westen des Zentrums weitläufige Grabungen, Reicher Villenvorort,
Gärten, agrarische Fläche, Tempel
Nekropolen
in hellenistischer Zeit im Stadtgebiet
Hafenanlagen
im 3. Jahrhundert so vorzufinden wie heute, möglicherweise erst nach dem 2.?
Punischen Krieg, zum offenen Meer schmaler Kanal, am Hafen Handwerkerviertel
(Keramik, Metall…)
Schätzungen
der Einwohnerzahl archaische Zeit
540/30
30 – 35.000 (für damalige Zeit sehr groß)
Hellenistische
Zeit (noch nicht systematisch ergraben, was Rückschlüsse auf die Einwohnerzahl
erlauben würde, die Zahl der Sklaven wurde nie festgehalten)
Strabo
(hat die Zahl eventuell von Polybios) 700.000
Modern
125/150.000 – 300/400.000
Jedenfalls
explodierte die Bevölkerungszahl und Karthago war eine der größten antiken
Städte
3.
PUNISCHER KRIEG 149/6
Nur
kurz und bedeutete das Ende des karthagischen Reiches
Durch
die Reformen Hannibals erholt sich Karthago wirtschaftlich sehr schnell,
politisch aber nicht mehr mächtig
Angebot
an Rom, alle Schulden auf einmal abzuzahlen, von Rom abgelehnt, da es Karthago
abhängig halten wollte.
Kriegsverbot,
jedoch Grenzstreit mit Massinissa von Numidien, will Numidien auf Kosten
Karthagos vergrößern, entriß Karthago Gebiete, die an Numdien kamen mit
Billigung Roms, das Karthago hätte schützen müssen
151
neuer Einfall des Massinissa auf karthagisches Gebiet, Karthago will nicht mehr
länger zusehen, beginnt einen Kriegszug, der nicht sehr erfolgreich war, jedoch
Rom ist entsetzt
149
erklärt Rom Karthago den Krieg
Im
römischen Senat gab es mit einer Fraktion, die Angst vor der Größe Karthagos
hatte (M. Porcius Cato), obwohl Karthago politisch und militärisch erledigt,
jedoch eine Wirtschaftsmacht war. Cato am Ende jeder Rede, egal worm es ging:
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
Dies
trug 149 Früchte
War
von Beginn an eine Vernichtungskampagne
Karthago
wollte den Krieg nicht, jedoch stellte Rom unannehmbare Forderungen (Bewohner
Karthagos sollten sich 20 km landeinwärts ansiedeln)
149/8
verliefen recht gut für die Karthager, da Rom nicht wirklich gut organisiert
war
147
neuer Feldherr: P. Cornelius Scipio Aemilianus (Adoptivenkel des Africanus
Maior, eigentlich aus der Familie der Aemilii)
Massive
Belagerung von Karthago auf der Landseite, sperrt Hafeneinfahrt zum
Handelshafen durch einen großen Damm, keine Versorgung von außen möglich
Im
Februar 146 wird Karthago eingenommen über einen Durchbruch in der Mauer am
Kriegshafen
6
Tage blutige Straßenkämpfe
Am
7. Tag Kapitulation, die restlichen Truppen begehen Selbstmord sowie die Frau
des letzten Stadtkommandanten im Eschmun-Tempel
Scipio
habe laut Polybios über das Schicksal Karthagos Tränen vergossen, Propaganda,
andererseits war er Gegner der völligen Vernichtung Karthagos
Plünderung
10
Senatsmitglieder nach Afrika, die Stadt soll dem Erdboden gleichgemacht werden
durch Abbrennen, Abreißen
Wiederansiedlungsverbot
50.000
Überlebende in alle Welt in die Sklaverei
Das
bedeutet das Ende der Stadt und des Großreiches
Das
Gebiet wird zur römischen Provinz Africa unter einem Statthalter
Romtreue
Städte werden belohnt, karthagotreue zerstört
Steuerpflicht
Numidien
Vasall, autonom durch die Gnade Roms
Siedlungsplatz
Karthagos für 100 Jahre verödet
46
erste römische Kolonie unter Caesar
Unter
Augustus erfolgt der städtische Ausbau
Das
römische Karthago erlebt seine Blüte im 2. Jahrhundert nach Christus und wird
die Hauptstadt von Africa
Die
Lage Karthagos ist zu gut, um sie ungenützt zu lassen
Die
Bevölkerung ist römisch und sind römische Bürger, es wird Latein gesprochen
Karthago
ist in der Spätantike eine wichtige Stadt
439
von den Vandalen erobert
Die
nächsten 100 Jahre vandalische Hauptstadt
533
wird Karthago byzantinisch
ANHANG
Serviceteil:
Prüfung:
Termin
Dienstag, 2.2., 15 – 16 Uhr, Hs 34 oder mündlich ab März
Allgemeine
Fragen, die allerdings nicht in 2 – 3 Sätzen zu beantworten sind.
Mitzubringen
sind:
Matrikelnummer
Studienkennzahl
Prüfungscode,
für den man die Lehrveranstaltung angerechnet haben will
Dr.
Amann soll dennoch sehr genau prüfen, jedenfalls gibt es keine „leichten
Scheine“, sie scheint auch Stichproben zu machen, wer von den Angemeldeten
tatsächlich in der Vorlesung ist
Als
Etruskologin legt sie sicher sehr großen Wert auf die Etrurien betreffenden
Teile der Vorlesung und als Archäologin (ihr eigentliches Hauptfach) auch
sicher ebenso großen Wert auf die archäologischen Teile (Kopien!!!)
Bücher
etc. zum Hineinschnuppern, sie sind zumindest zum Teil an der UBW einzusehen/zu
entlehnen, sie stehen zumindest teilweise auf der Literaturliste von Dr. Amann
(die fett gedruckten Kommentare stammen von Dr. Amann):
Hannibal
ad portas, Ausstellungskatalog, SEHR EMPFEHLENSWERT
Markoe,
Die Phöniker
Huß,
Geschichte der Karthager, Handbuch der Altertumswissenschaften, III 1985 (es
erscheinen gekürzte Sonderbände mit Aktualisierungen) KLASSIKER!!!!!!!!!!!!!!
Huß,
Karthago, (Beck-Wissen/Taschenbuch), laufend aktualisiert, FÜR DEN ÜBERBLICK
Ameling,
Karthago (Habil zu einzelnen Themen)
Charles-Picard,
Karthago (Altertumskunde)
Elliger,
Karthago
Storm,
Massinissa
Seiwert,
Hannibal
Seiwert,
Forschungen zu Hannibal (Stand der 90er Jahre)
Heftner,
Der Aufstieg Roms
Bagnall,
Rom und Karthago
Zimmermann,
Rom und Karthago
Neue
Hannibal-Biographien: Barcelo, Lancel, Karl Christ
Werke
von Wolfgang Hameter und Markus Gerhold
Neuer
Blickwinkel: Publikationen von Gerhard Böhm: Libyer, Sprache und Geschichte im
Kanarischen Archipel I - III
Phöniker:
Michael
Sommer, Europas Ahnen
Michael
Sommer, Die Phönizier
Michael
Sommer, Die Phönizier, Beck-Wissen (Taschenbuch)
Ansonsten:
Brigitte
Ecker, Hannibal, (zugl. Seminararbeit Wien 1984), in UB vorhanden
Brigitte
Ecker,
HYPERLINK
"http://www.unet.univie.ac.at/~a8201399/phoenikisch-punisch-homepage.htm"
www.unet.univie.ac.at/~a8201399/phoenikisch-punisch-homepage.htm
erster und einziger einschlägiger
Online-Sprachkurs, eigentlich ein studentisches Projekt für das Afrikanistik-Studium
mit weiterführender Literatur
Phönizologisch-Punologisches
Bücherbrett unter
HYPERLINK "http://www.amazon.de"
www.amazon.de
, zu ergoogeln
Hanno
Periplus: gisaf.sil.at/periplus, angefangenes Projekt, wegen Budgetmangel
eingestellt, Texte griechisch, deutsch und englisch, der Kommentarteil wurde
vom GISAF-Webmaster nicht mehr ins Netz gestellt.
Viel
Spaß in der Vorlesung und Erfolg bei der Prüfung.
Rückmeldungen,
Anregungen etc. bitte unter:
HYPERLINK
"mailto:a8201399@unet.univie.ac.at"
a8201399@unet.univie.ac.at
Aufgrund
leidvoller Erfahrungen an verschiedenen Studienrichtungen muss ich leider wegen
einiger schwarzer Schafe diesen Passus einfügen:
Die
Mitschrift wurde mit bestem Wissen und Gewissen so genau und umfangreich wie möglich
erstellt. Die Benutzung erfolgt jedoch auf eigene Verantwortung. Die
unveränderte Weitergabe ist erlaubt und erwünscht. Gegebenenfalls ist mein Name
anzugeben. Veränderte Weitergabe und kommerzielle Nutzung sowie Verstöße gegen
das Urheberrecht sind untersagt.
Aus
rechtlichen Gründen kann ich die ausgeteilten Kopien, sofern ich Kopien
besitze, nicht für die Mitschrift einscannen, vielleicht gibt es noch Kopien
bei Dr. Amann oder ich kann meine Vorlagen kopieren lassen.
Dienstag, 29. Oktober 2013
Amann Karthager 9. Einheit
19.1.2010
Prüfung:
Dienstag, 2. Februar, 15.00, Hörsaal 34, Dauer eine Stunde, Fragen
allgemeinerer Natur, jedoch nicht in zwei Sätzen zu beantworten, sondern
ausführlichere Antwort erwartet, wichtige Jahreszahlen verlangt (Himera,
Pyrrhos in Italien und Sizilien, Karthago-Belagerung des Agathokles…),
vorgetragener Stoff, Zusatzwissen günstig, kein zweiter schriftlicher Termin,
nur mündliche Prüfung nach Vereinbarung
Kinderopfer
bei griechischen und römischen Autoren
Oberschicht
in punischen Städten in Krisenzeiten Kleinkinder dem Baal geopfert
Der
Tóphet (Begriff aus Bibel, in der punischen Archäologie heiliger Bezirk an der
Peripherie einer Stadt, Knochen von Kindern und Tieren, vor allem Lämmern in
Tongefäßen), Säulen, Votivstelen (mit dem Großteil der Inschriften),
bekanntester: Karthago-Salammbo im Süden der Stadt westlich des Handelshafens,
1921 entdeckt, 1922 ergraben, 50er Jahre wieder, letzte Kampagne 1975 durch die
USA, schlecht dokumentiert, besser ergraben und dokumentiert: Mózia (sehr gut
belegt), Sardinien/Tharros und Sulcis, Monte Siraí)
Heftige
Diskussionen bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts
Kinderopfer
wie in Kanaan (Altes Testament…) oder eines natürlichen Todes verstorbener
Kinder, die man nach dem Tod verbrannt hat
Ältere
Sicht ab 1920: Opferplatz, extra geopferte Kinder, Tophet bestätigt antike
Autoren und den grausamen Charakter der Phöniker und Karthager, phantasievolle
Ausschmückungen und rationale Erklärungen (Regulierung der Überbevölkerung,
wegen hoher Kindersterblichkeit in der Antike nicht möglich), Antisemitismus
80er
Jahre neue Sicht: Opfer moderner Mythos auf Basis antikarthagischer Propaganda,
Beispiel: Silius Italicus aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, Punica (Über
die Punischen Kriege) 4, 763 – 829: Hannibal 217 kurz vor der Schlacht am
Trasimenischen See, als ihn ein Bote einen Beschluss aus Karthago überbringt,
dass er seinen Sohn Baal opfern solle, geschildert wird der Schock der Mutter, Hannibal
weigert sich, er werde einen Sieg erringen und viele Gefangene an Stelle seines
Sohnes Opfern, erfunden
Kinder
Neugeborene oder Kleinkinder unter 1 Jahr aufgrund ihres Alters noch nicht Teil
der Gesellschaft, daher kein Platz in einer Nekropole möglich (Moscati in
einigen Artikeln), auch Totgeborene und Föten, in den eigentlichen punischen
Nekropolen oft fehlend, keine normalen Nekropolen, eindeutig Heiligtümer, sehr
zahlreiche Weihinschriften in 1000facher Ausführung, keine Grabinschriften, an
Baal Hammon und Tanit, meist Dank für erhörte Bitten, Tieropfer, Altäre aus
Stein, Brunnenanlagen, Kleinkinder Gottheit für den Schutz vor Dämonen der
Unterwelt zurück gegeben, ev. mit der Bitte um ein neues Kind, eine
Massenopferungsstätte für Kleinkinder ist auszuschließen
In
Krisen, vor allem Kriegszeiten wurde tatsächlich eine nicht zu hohe Anzahl
Kinder aus der Oberschicht geopfert (Quellenlage sehr alt und starke
Überlieferung), wurde wahrscheinlich von der Oberschicht umgangen, laut Diodor
wurden gekaufte Kinder, Sklavenkinder, sicher nicht eigene verhätschelte eigene
Kinder geopfert
Priester
mit einem Kind am linken Arm auf dem Handout vom 12.1.
Neben
den Opfern als Bitte um den Wohlgefallen der Götter Weihegeschenke, ins
Heiligtum Weihegeschenke mitgebracht, Vergängliches (Blumen, Früchte…) oder
Dauerhaftes (kleinere Votivstatuetten aus Ton mit einfacher Darstellung der
Gottheit, Keramikgefäße…), Inschriften: eigener Name, Name der Gottheit, zum
Teil nur einige Buchstaben
Wichtig:
Vitivstelen, viele Fälle aus dem Tophet (Stele auf dem Handout 12.1.) Karthago,
Mozia, Sulci, über 1000 solche Stelen z. T. fragmentarisch verziert, Nische mit
Gottheit, anthropomporph oder NACHSCHAUEN!!! z. T. Weihinschriften; Inhalt
dokumentiert sakralen Akt, Name der Gottheit, Weihender, Opfernder,
Sohn/Tochter des, geht z. T. bis Urgroßvater, Titel/Berufsbezeichnung,
teilweise zu wessen Wohl, meist lebender Sohn geopfert wird
Personen-
und Götternamen sehr gut dokumentiert
Funktionen
der Götter schwer herauszufinden
Religiöse
Feste: wenig über regelmäßige im Jahr zu erfahren, 4. Jahrhundert
Frühlingsfest, 5 Tage lang, Opferung von Erstlingen (Lämmer, Pflanzen)
Heiligtümer:
Tempel, dort Kulte für Götter vollzogen (Archäologie: rechteckig, Flachdach
Gegensatz zu den Griechen, frontaler Zugang über Treppe, darin Kultbild(er)
oder Steinpfeiler, meist nur von Priestern verehrt, nur diese durften Tempel
betreten
Seit
4. Jahrhundert wird der griechische Einfluss stärker, beeinflusst auch die
Grundrisse
Schlecht
in Karthago, besser in den Kolonien, vor allem in Sardinien und Sizilien (dort
mehr punische Archäologie als in Karthago selbst)
Einrichtung
eines Heiligtums besonders gottgefällig, oft von der Oberschicht privat
finanziert, teilweise auch öffentlich finanziert
Heilige
Plätze ohne große monumentale Bauten, öffentlich verehrt, Tophet, Grotten,
Höhlen, Palermo chthonische Gottheiten (die Erde betreffend)
Kultstätten,
kleine Nischen, Altäre mit Götterstatuen in Privathäusern für Schutz der
Familien
Jenseits:
geglaubt an ein Weiterleben nach dem Tod (Antike allgemein, nach dem Tod in
eine andere Welt übertretend)
Sehr
häufig Körperbestattung (Inhumation), später auch Kremation, Familien zum Teil
beides nebeneinander
Jahrhundert
beides nebeneinander
in
Tophets nur Kremation, in früheren Phasen Körperbestattung
Erwachsene
fast alle Inhumation
Mumifizierung:
nicht vorkommend trotz Nähe zu Ägypten, offenbar für die punischen
Glaubensvorstellungen nicht wichtig
Harzbad
für Totenfeierlichkeiten, Salbung für Totenfeier
In
späterer Zeit schön gefertigte Sarkophage aus Stein, menschlich gestaltet,
Idealgesicht des Verstorbenen, später liegende Gestalten (Anthropoide
Sarkophage), Grund: Ägyptischer Einfluss, Einflüsse aus Griechenland und
Italien, sehr kostspielig
Tod
verlässt Körper in Gestalt eines Vogels, möglicherweise Seelenvogel in
Darstellungen, über das Jenseits wenige Informationen
Mehr
Informationen über Grabstätten: außerhalb der Siedlung, angelegt in den Hügeln,
zunächst Gruben, dann Schachtgeäber, bald Kammergrab aus dem Felsen gehauen
oder aus Steinen aufgebaut für die Familie über mehrere Generationen, reiche
Beigaben (Tongefäße, vor allem griechische, Schmuck, alltägliche
Gebrauchsgegenstände, Toiletteartikel, Kämme, Rasiergegenstände, Körperpflege,
Öle, Amulette auf oder neben dem Toten zum Schutz vor Dämonen, Waffen)
Ab
dem 5. Jahrhundert Beigaben im allgemeinen weniger zahlreich in der gesamten
antiken Welt werdend und weniger wertvoll aufgrund geänderter
Jenseitsvorstellungenn abstraktere Vorstellungen, seit dem 5./4. Jahrhundert
mehr symbolisch (Amulette, nur für Grabzwecke hergestellte Gegenstände)
Grabinschriften:
Name des Verstorbenen, bei hoher Abstammung bis in das 6. Glied, (bis ins 3.
Glied Urgroßeltern) in männlicher Linie, Beruf
Tonmasken
(Handout von 12.1.), lebensgroß bis leicht unterlebensgroß, seit 7.
Jahrhundert, auf Wänden aufgehängt, teilweise auch in den Häusern, hässliche
Gestalten mit Grimassen, weit aufgerissenen Augen, meist männlich, Dämonen aus
dem Jenseits, sollen Angst erzeugen, dadurch Abwehr, kleine Imitationen auch an
Halsketten
BEZIEHUNGEN
ZU ROM
Vom
3. Jahrhundert bedeutend, führen zur Zerstörung Karthagos 146
Quellenlage
gut im Gegensatz zur innerkarthagischen Entwicklung in Nordafrika, Nachteil:
fast ausschließlich römische oder römisch beeinflusste Quellen transportieren
die römische Sicht, antikarthagisch, nicht neutral
Sehr
wahrscheinlich karthagische Aufzeichnungen (Archive der großen Adelsfamilien,
in späterer Zeit karthagische Geschichtsschreibung), nichts erhalten
Hannibal
auf den Feldzügen zwei griechische Biographen auf den Feldzügen, sie mussten
die historischen Ereignisse aufschreiben und eine Biographie Hannibals
Livius:
Hannibal hätte nach dem 2. Punischen Krieg eine lange Inschrift erstellen
lassen, punisch und griechisch über den Zweiten Punischen Krieg und seine
Heldentaten, in Karthago aufgestellt
Rom
seit der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts, von ca. 340 sehr bestrebt, seinen
Einflussbereich auszudehnen, daher Kriegszüge
In
den Jahren 340 – 270, einem Zeitraum von 70 Jahren, Rom erobert Mittel- und
Süditalien, sein Einflussbereich a) Annexion zum römischen Staatsgebiet,
römische und latinische Kolonien b) Bundesgenossen, „Befriedung“
280
– 275 Pyrrhos abgewehrt, hat Rom viel Kraft gekostet, 275 verlässt Pyrrhos
Italien, ohne etwas erreicht zu haben
Danach
die letzten freien Griechenstädte
272
Tarent, die letzte große, in römischen Machtbereich, damit unumstrittene
Großmacht auf der Apenninhalbinsel, es fehlt nur Oberitalien
Handout
von heute: grau meliertes Gebiet: Rom vor dem Ersten Punischen Krieg
Bis
270 letzte süditalische Griechenstadt erobert
Bis
dahin keine große Reibungsfläche mit Karthago, neutrale, freundschaftliche,
wohlwollende Beziehungen
Rom
Landmacht in Italien
Karthago
Seemacht, Handel
Wichtige
Quelle: Polybios 1, 7, 12: Rom bis zum Ersten Punischen Krieg keine Erfahrung
als Seemacht, übertrieben, da Kriegsschiffe auf dem Tiber gefahren sind
Karthagische
Einflußzone auf den vorgelagerten Inseln (Sardinien, Sizilien, gehörte damals
noch nicht zu Italien)
Vertr
(Handelsvertr) weiter gef
römisch-karthagischer
Vertrag, wahrscheinlich 5. Jahrhundert
römisch-karthagischer
Vertrag, aus der Zeit um 348, Überlieferung Polybios, Livius, Diodor),
Erneuerung des ersten Vertrages, Karthago auf dem Höhepunkt seiner Macht, in
vollster Blüte, Rom schwächelt, enorme Probleme in Latium, Verschlechterung für
Rom im Vergleich zum ersten Vertrag, Handelsbedingungen typisch
punisch-karthagische Vorbilder. Rom Handel in Sizilien und Karthago selbst wie
im ersten Vertrag, keinen mehr in Libyen und Sardinien, was eine deutliche
Verschlechterung bedeutet, Karthago war damals eine Großmacht, Rom eine
regionale Macht mit Problemen
überlieferter
3. oder 4. Vertrag (Livius 4. Verträge, Polybios 3.), sehr diffizil, deutliche
Änderung der Lage, Expansion von Rom, Teile Mittelitaliens unterworfen,
Karthago sichert sich Sizilien (Römer dürfen nicht in Sizilien eingreifen),
Karthager dürfen dagegen in Festlandsitalien kein Einfluss ausüben
279/8
„Pyrrhos-Vertrag“, zwischen Rom und Karthago, Frage: Wie geht man mit Pyrrhos
um? Im Fall des Angriffs des Pyrrhos auf einen der Vertragspartner muss der
andere ihm Beistand leisten, Karthago primär durch das Beistellen von Schiffen
Vor
dem ersten Punischen Krieg reicht das römische Einflussgebiet bis unmittelbar vor
Sizilien (Kalabrien)
Daher
Konfrontation zwischen Rom und Karthago nur eine Frage der Zeit
3
„Punische Kriege“ zeigt römische Sichtweise
Punischer
Krieg 264 – 241
Auslöser:
Sizilien Zankapfel Messána/Messina an der Nordostecke von Sizilien
Söldner
angeworben auch in Süditalien, oskische Söldner „Mamertiner“/Söhne des Mars,
Söldnertruppe von Agathokles angeworben, der 278 stirbt, die arbeitslosen
Söldner erobern Messina und töten einen Teil der Einwohner, die Mamertiner
werden dort sesshaft und werden Herren der Stadt, es kommt zu einem Streit mit
Syrakus, das vor den aggressiven Söldnern Angst hat?, dieser Zustand dauert
Jahre?
264
gab es eine neue Attacke von Syrakos auf Messina, die Mamertiner suchen
Verbündete
Möglich
sind Rom aus dem Norden und Karthago aus dem Süden
Zunächst
wenden sie sich an den römischen Senat, der Hilfe zusagt, die aber nicht
rechtzeitig eintrifft. Dies wäre ein Bruch des Vertrags von 306
Darauf
wenden sich die Mamertiner an Karthago, das Truppen schickt
Die
römischen Truppen landen jetzt ebenfalls in Sizilien
Seit
der Antike bis jetzt gibt es Diskussionen über die Motive der Römer, die
verschleiert werden in den Quellen, über die Frage, wer der Hauptfeind war (die
Griechen in Syrakus, Messina oder von Anfang an Karthago“
Die
Vermutung, Rom sei in den Konflikt„hineingeschlittert“, um Syrakus klein zu
halten, steht im Zusammenhang mit der Kriegsschuldfrage, muss „bellum iustum“
sein, Ereignisse mussten so dargestellt werden, die römischen Expansionsgelüste
spielten sicher eine große Rolle
Syrakus
wechselt 263 die Seite, darauf wird es von Rom belagert, muss erneut die Seite
wechseln, seither ist Karthago der alleinige Gegner.
Rom
erleidet kleine Niederlagen, es erkennt den Bedarf an einer großen Flotte, die
schnell gebaut wird und 260 den ersten bedeutenden Seesieg bei Mýlai (bei der
Nordostspitze Siziliens in der Nähe von Messina, am Handout 1) erringt, zum
ersten Mal kommt die Enterbrücke in großem Stil zum Einsatz, lateinischer Name
corvus = Rabe, sie ist befestigt am Bug, schwenkbar und schränkt die
Manövrierfähigkeit des gegnerischen Schiffes ein, auch zum Entern verwendet.
Der Sieg ist für die römische Moral gut, aber nicht kriegsentscheidend
Der
Kriegsverlauf ist wechselhaft
256
landete zum ersten Mal eine römische Armee in Nordafrika, erste Erfolge bei
Túnes/Týnes, Rom wird geschlagen, die Römer ziehen sich zurück, auf der
Rückfahrt versinkt der Großteil der Flotte im Sturm
40-er
Jahre: Stellungskrieg in Westsizilien
2.
Hälfte der 40er Jahre: Rom baut eine neue große Flotte und unternimmt große
Anstrengungen (Antike Autoren: Frauen opfern Goldschmuck), auch privat,
imitieren karthagische Schiffe (Rom gut im Erkennen von technischen Vorteilen,
Nachahmen und Umsetzen)
241
vor der Westküste Siziliens bei den Ägytischen Inseln entscheidender römischer
Sieg
Friedensvertrag:
hohe
Reparationszahlungen: 3200 Talente (x 27 kg = ca. 90.000 kg Silber), davon
1.000 sofort, 2200 in 10 Jahresraten zu bezahlen
Rückgabe
aller Kriegsgefangenen ohne Lösegeld
Räumung
von Sizilien und allen Inseln zwischen Italien und Sizilien, bedeutete das Ende
des karthagischen politischen Einflusses auf Sizilien, der kulturelle blieb
teilweise, soferne vorhanden, bis in die römische Zeit hinein erhalten.
Sizilien wurde zur ersten römischen Provinz, Verlust Siziliens für Karthago
schmerzlichster Punkt im Friedensvertrag, jetzt von römischen Beamten
verwaltetes Herrschaftsgebiet, ursprünglich bis 210 war Syrakus autonomer
Bundesgenosse, dann ganz Sizilien römische Provinz
Danach
war Karthago geschwächt und finanziell belastet, wegen des ausbleibenden Solds
kam es zur Krise des großen Söldneraufstands, unter ihnen viele Libyer
(klassisches Rekrutierungsgebiet der Karthager), wo ebenfalls ein Aufstand
ausbricht „Libyscher Krieg“ 241 - 238
Von
Karthago mit letzter Kraft niedergeschlagen, vor allem durch Hamilkar Barkas,
der in Sizilien bereits erfolgreich war
Rom
hat darauf gewartet, Sizilien war Rom noch nicht genug und marschierte 238 in
Sardinien und Korsika (letzteres seit 4. Jahrhundert karthagisch), vertragswidrig,
angeblich haben Söldner Rom um Hilfe gebeten, Rom annektiert beide Inseln, die
zusammen zur zweiten römischen Provinz werden. Karthago war damals zu schwach,
um sich zu wehren, Karthago soll zusätzliche 1.200 Talente zahlen
Rom
ist damit Vormacht auf Italien und der vorgelagerten Inselwelt und Großmacht im
westlichen Mittelmeerraum
Weitere
Konflikte zwischen Rom und Karthago sind absehbar
Nach
Verlust von Sizilien und vor allem der metallreichen Inseln Sardinien und
Korsika braucht Karthago neue Ressourcen und ein neues Operationsgebiet, da es
Geld für Reparationen benötigt
Ausgewählt
das teilweise bereits phönikisch-punische Spanien (Gadír…), der Rest wird von
relativ wilden iberischen Stämmen bewohnt, die untereinander zerstritten sind,
keine andere Großmacht hat dort Interessen
Hamilkar
Barkas, punisch Blitz, ein Ehrenname aufgrund seiner Leistungen, seit 238
(Beschluss) Expansion und Eroberungsfeldzüge in Spanien,aus wohlhabenden Adel,
mit ihm reisten Hasdrubel, der ihm in Spanien wichtige Dienste leistet und
seine 4 Söhne, der älteste ist Hannibal, der damals 9 oder 10 Jahre war.
(tatsächlicher Beginn der Expansion und der Feldzüge 237)
In
den folgenden Jahren erfolgreich ein Reich in Südostspanien aufgebaut (siehe
Handout), „Reich der Barkiden“
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