11. TERMIN AM 9. JUNI 2021
PRÜFUNGSMODALITÄTEN
Wie angekündigt findet die schriftliche Prüfung in Präsenz am 23. Juni statt
Von 945 bis 1045, also nur eine Stunde, auch wenn dies anders angekündigt ist
Die Anmeldung ist ab sofort online möglich
Hörsaal ist der BIG-Hörsaal im Tiefparterre (laut ufind: Stiege 1 Hof 1)
Maximal 19 Personen sind zugelassen, Prinzip: First come, first served
Insgesamt sind für die LV 48 Studierende angemeldet.
Anmeldungen sind bis 21. Jun möglich, Abmeldungen laut System bis 23.6., 7.45 Uhr). Anmeldungen nur, wenn man wirklich zu diesem Termin antreten will oder Abmeldungen so rasch wie möglich, damit möglichst alle, die zu diesem Termin antreten wollen, dies auch können.
Kann man aus irgendeinem Grund, etwa, weil man nicht unter den ersten 19 ist, nicht an diesem Tag antreten, sind weitere Online-Prüfungen möglich nach Anmeldung per Mail. Ein weiterer Prüfungstermin lohnt sich nicht.
Es kommen fünf Fragen, offen, vollinhaltlich, allgemein
Beispiele:
- Der Erste Punische Krieg
- Gründung Karthagos
Wichtig sind
A. Jahreszahlen wie
a. Gründungsdatum
b. Datum der Zerstörung Karthagos
c. Himera inkl. der näheren Umstände und wer war beteiligt, wer gegen wen
d. Daten der Punischen Kriege
B. Namen
a. Hamilkar Barkas
b. Hannibal
C. Termini
a. Tophet
b. Suffet
Es kann der gesamte Stoff kommen, daher ist eine komplette Mitschrift wichtig, „Spekulieren“, etwa eine fehlende Einheit komme nicht (gegen dieses Problem gibt es diesen Blog 😊), nützt nichts, es ist wahrscheinlich, dass der ausgelassene oder vernachlässigte Stoff doch kommt, ist sehr wahrscheinlich
Punktesystem ähnlich dem, das man aus der Schule kennt:
Je Frage maximal zehn Punkte, wenn man alles weiß
Ab 26 Punkten positive Note
Nächste Einheit am 16.:
- Fragen beantworten, die man bis Montag, 14.6. per Mail an Prof. Amann schicken kann, Mittwoch früh ist zu spät
- Vorführung eines Filmes über Karthago
NACHWEIS, DASS MAN KEIN CORONA HAT, NICHT VERGESSEN WIE GÜLTIGER TEST, NACHWEIS EINES AUSREICHENDEN IMPFSCHUTZES ETC., SONST WIRD MAN NICHT EINGELASSEN!!!!!!!!!
ROM UND KARTHAGO NACH DEM ERSTEN PUNISCHEN KRIEG
KARTHAGO
- Verlust von Sizilien
- Verlust von Sardinien
ð Rasch Ersatz auf der Iberischen Halbinsel gefunden und Aufbau des Barkidenreiches
Das macht ROM sehr misstrauisch
Die ersten Sicherheitsbedenken werden im Senat laut, sie können aber nicht viel tun, da sie größere Probleme mit den KELTEN IN OBERITALIEN/Poebene haben, es drohen Revolte und Invasionen Richtung Rom
Daher muss sich Rom mit Karthago gut stellen
226/5 wahrscheinlichstes Datum
Rom/Angst vor den Kelten in Italien schließt einen mit Hasdrubal den EBROVERTRAG
Pol 2,13,3-7, gute Quelle
Íber = Èbro: Karthago soll nicht mit einem Heer den Ebro nach Norden überschreiten oder sich einmischen
Laut Polybios errichtete Karthago auf der Iberischen Halbinsel eine größere und furchterregendere Herrschaft als die frühere, Rom habe dies vernachlässigt und war achtlos, daher eine Eindämmung durch den Ebrovertrag erforderlich.
Römer dürfen den Ebro nicht in südlicher Richtung mit einem Heer überqueren und sich einmischen: Von Polybios nicht explizit erwähnt, aber davon auszugehen, da Hasdrubal sonst nicht zugestimmt hätte, Rom musste etwas bieten
WELCHER FLUSS GEMEINT: Heute wird davon ausgegangen, dass es der Ebro ist, früher vermuteten manche Forscher einen Fluss weiter südlich
225 marschieren tatsächlich die KELTEN GEGEN ROM, werden besiegt und die Poebene von Rom unterworfen
Hasdrubal wird 221 durch einen iberischen Sklaven ermordet, HANNIBAL, ältester Sohn des Hamilkar Barkas, wird mit nur 26 Jahren von der Truppe zum Feldherrn gewählt, dort sehr beliebt
Name bedeutet: Gnade des Baal, Baal ist ihm gnädig
Wahl problemlos in Spanien trotz seines geringen Alters
Von der Volksversammlung bestätigt
Angeblich hat Hannibal geschworen, Rom gegenüber nicht wohlwollend zu sein, wahrscheinlich römische Propaganda
Pol, Liv 21,1-3, Nepos/1. Jh. Hannibal-Vita
225 ist die Keltengefahr gebannt, bald nehmen die Spannungen zwischen Rom und Karthago bzw. dem Barkidenreich zu
ANLASS FÜR DEN ZWEITEN PUNISCHEN KRIEG
Iberische Stadt SAGUNT an der Ostküste südlich des Ebro, liegt klar im Expansionsbereich Karthagos/Hannibals
Sagunt aufsässig gegenüber Karthago, 219 von Hannibal acht Monate belagert/lange Dauer und erobert
Obwohl es in der karthagischen Sphäre liegt, hatte es einen Schutzvertrag mit Rom, dieser wurde anscheinend erst nach 226/Ebrovertragsabschluss geschlossen, eigentlich darf Rom nicht Schutzmacht von Sagunt sein
Während der langen Belagerung und mehrerer Hilfegesuche Sagunts an Rom, schickte Rom keine Hilfe.
Nach dem Fall Sagunts regte es/römischer Senat sich jedoch auf, und forderte die Auslieferung Hannibals als Wiedergutmachung, weil sich die Aktion gegen einen römischen Verbündeten richtete und nicht in Ordnung seitens Karthagos gewesen sei. Die Karthager lehnten ab.
Darauf erfolgte 218 die offizielle Kriegserklärung Roms an Karthago
Pol. 3,33,1-4
Sicher nur ein Vorwand für den Krieg, Rom war es wichtig, dass jeder seiner Kriege ein „bellum iustum“ war formal und nach außen, dafür wurde ein Anlass gesucht
Für Karthago eher eine Verletzung des Ebrovertrages
Nur eine römische oder römisch beeinflusste Literatur vorhanden
ZWEITER PUNISCHER KRIEG/HANNIBALISCHER KRIEG 218 – 201
Hannibal einer der berühmtesten Feldherren der Geschichte
Hannibal bewies großen Weitblick: Die Römer glaubten, sie könnten den Krieg in Spanien führen, daher verlagerte er den Krieg sehr schnell nach Italien
Marsch von der spanischen Ostküste – Südfrankreich – Überquerung der Rhone - Alpenüberquerung Herbst 218 – Poebene
Dort wurde er durch keltische Kontingente unterstützt
Heer mittelgroß, 50.000 Infanteristen plus Kavallerie und Kriegselefanten
Karthagisches Heer schnelle Alpenüberquerung im Spätherbst/Schneefälle möglich, Einheimische wie Ligurer Überfälle durch kleine Trupps -> große Verluste auch bei Elefanten vor dem Ankommen in Italien
Verluste wettgemacht durch die Kelten in Oberitalien, gerade unterworfen, die wieder offene Revolte gegen Rom, sehen Möglichkeit, Rom zu vertreiben
Noch 218 zwei Schlachten in Norditalien, die Karthago gewonnen hat, an den Flüssen
- Ticínus
- Trébia
Die Bundesgenossen der Römer ließ Hannibal frei und schickte sie nach Hause mit der Botschaft, er führe nur gegen die Römer Krieg, damit diese von Rom abfallen, gefangen blieben nur die römischen Bürger, er sah die militärische Stärke Roms auch durch die Anzahl, die die Bundesgenossen stellten
Danach Winterlager
Frühjahr 217
Überraschend schneller Weitermarsch Richtung Süden/Etrurien, die Pässe sind noch schwer passierbar, da er anstrengendere Pässe als die üblichen besser begehbaren genommenen wählt
Fiésole
Oberes Arnotal, im Frühjahr sind die Arnosümpfe gerade sehr hochstehend, wegen des Schmelzwassers aus dem Apennin
Einige Tage
Nur mehr ein Elefant übrig
Hannibal verliert sein linkes Augenlicht aufgrund einer Entzündung, die sich verschlimmerte und nicht abheilte wegen der Feuchtigkeit laut antiken Autoren
Liv 22, 2, 2-8
Kürzeren Weg durch die Sümpfe genommen, Überschwemmungen stärker als sonst
Iberer und Afrikaner, die alte Kerntruppe, marschieren an der Spitze
Die Kelten in der Mitte
Die Reiter am Schluss
Dahinter Mago und die Numider ohne Gepäck als Abschluss und um besonders die Gallier zusammenzuhalten
Livius: Gallier verlieren wegen der Strapazen das Interesse und sind nicht belastbar
4 Tage und drei Nächte durchgehend marschiert, kein Lagerplatz vorhanden, Rast war nur auf dem Gepäck möglich
Hannibal wollte dem römischen Heer, das ihm entgegen zog, eine Falle stellen
Arezzo wurde geplündert von den erschöpften Karthagern
Schmales Nordufer des TRASIMENISCHEN SEES in Etrurien, zwischen diesem und den Bergen Engstellen
Dort lag das karthagische Heer auf der Lauer, Abriegelung durch die schwere Infanterie
Das römische Heer unter Konsul Flamínius eilte hinterher
Polybios, Livius
Es kann sich nicht entfalten, Karthago sperrt die Zugänge, unter den Römern und deren Bundesgenossen gibt es viele Tote, Flaminius stirbt
Hannibal Propaganda in Richtung Bundesgenossen, foedus mit den Etruskern hielt und es gab nur wenige Überläufer: das karthagische Heer hatte in der Nähe von Arezzo geplündert und sich unbeliebt gemacht und Etrurien wartet ab
Hannibal zog nach Süditalien und nicht gegen Rom
August 216 Katastrophe von CANNAE/Apulien
Archäologie: Schlachtplatz gefunden
Alles, was in Rom an Soldaten aufzutreiben war, 2 konsularische Heere
gesamtes römisches Heer aufgerieben
Römer Karthager
80.000 Infanterie 50.000 insgesamt
6.000 Kavallerie
Hannibal kluge Taktik, Ort ausgewählt, wo die karthagische Armee die römische umfassen kann, die zahlenmäßige Überlegenheit der Römer wurde zum Nachteil
Bisher katastrophalste Niederlage der Römer, unter den Opfern sehr viele Senatoren und militärische Anführer
Hannibal hätte nach Rom marschieren und es belagern können, war günstige Gelegenheit
Die militärischen Berater rieten ihm dazu, er lehnte ab, die Gründe dafür sind unklar: er hat keinen Vernichtungsfeldzug gegen Rom geplant, er wollte, dass Rom aufgibt, er wollte keine lange Belagerung
Römische Bundesgenossen fallen ab in Süditalien, vor allem
- Einige apulische Städte
- Einige samnitische Stämme, gehen gerne gegen Rom vor
- Capua, reiche kampanische Stadt, wichtiges Zentrum für das karthagische Heer, Winterlager, für Rom besonders schmerzlich
- Syrakus, noch nicht lange bei Rom
- Tarent, 213/12
Mittelitalien bleibt bei Rom
Rom gegen Friedensvertrag
Rettet sich mit der Hinhaltetaktik, keine großen militärischen Schlachten, Kleinkrieg gegen abgefallene socii, Taktik von Konsul und Dictator Q. Fabius Maximus „Cunctátor“/Zauderer, war sicher richtig und die einzig wirksame Methode
Stellungskrieg in Süditalien
Verbrannte Erde
Schwer für die dortige Bevölkerung
Hannibal sucht Verbündete außerhalb von Rom, findet einen in König PHILIPP V von MAKEDONIEN
Der will seinen Einfluss ausdehnen auf dem Balkan, in Griechenland und der Ägäis
Rom dagegen, aktiv an der Adria
Hannibal und Philipp schließen ein Bündnis, siehe vorne Eid des Hannibal, Pol 7,9
Im Endeffekt bringt es für Karthago überhaupt nichts Positives
211 sucht Rom Verbündete in Griechenland
205 Friedensschluss Roms mit Philipp V und Karthago ist wieder alleine
211 ändert sich langsam die Lage zugunsten Roms
Rom Rückeroberung von CAPUA, Hannibal versucht es zu retten mit einem Scheinangriff auf Rom, „HANNIBAL ANTE PORTAS“, wozu der Angriff diente, war auch Rom klar und zog die Truppen nicht aus Capua ab und es wird von Rom erobert
Hannibal gehen langsam die Ressourcen aus, extremer logistischer Aufwand bei einem so langen und so weit weg führenden Feldzug nötig, Verpflegung, wird immer schwieriger durch die von beiden Seiten gemachten Zerstörungen
209 wird Tarent wieder römisch
Rom kann den Krieg nach Spanien tragen, was es von Anfang an geplant hatte
209 – 206 FELDZUG AUF DER IBERISCHEN HALBINSEL
Mit Flotte nach Spanien
Eroberung von Carthago Nova, dem Zentrum des Barkidenreichs, ganz bitter für Hannibal
207 Bruder Hasdrubal gefallen in der Schlacht am Metaurus, der nach dem Abzug Hannibals nach Italien in Spanien die Stellung hielt, er wollte eine Verstärkung für Hannibal bringen, die jedoch von Rom abgefangen wurde, angeblich wurde der abgetrennte Kopf Hasdrubals in Hannibals Lager geworfen
204 AFRIKAFELDZUG
Römischer Senat will mit dieser Offensive Karthago direkt angreifen
Vor allem Publius Cornelius Scipio (später Africanus Maior)
Im römischen Senat nicht alle begeistert, Beiträge von Italikern/Etruskische Städte sehr viel, Bundesgenossen, Privatpersonen: Ausrüstung, Schiffe, Waffen
204 in Nordafrika Landung
Römische Belagerung von Utica nicht erfolgreich
203 karthagisches Heer geschlagen
Waffenstillstand nicht lange
Hannibal zurückgerufen mit Heer nach Afrika, Landung in Hadrumet
19.10.202 große finale Schlacht in Nordafrika bei ZAMA REGIA südwestlich von Karthago
Scipio siegt, und wird Africanus, später auch maior, genannt
Römischer Verbündeter Numiderkönig Massinissa
Scipio belagert Karthago
Karthago sucht um Frieden an
Sehr harte Bedingungen
201 Vertrag
- Alle Gebiete außerhalb Afrikas verloren, vor allem der Verlust von Spanien/Barkidenreich, römische Truppen sind gleich dort geblieben, Südiberien wird jetzt römisch kontrolliert, 197 neue Provinzen eingerichtet, Hispania citerior/näher und ulterior/ferner
Afrika bleibt karthagisch ohne römische Besatzung
- Hohe Reparation von 10.000 Talenten/26 – 27 Tonnen Silber in Raten über 50 Jahre
- Die wichtige Flotte wird auf lächerliche 10 Schiffe reduziert, der Rest von Scipio auf hoher See verbrannt
- Keine Kriegselefanten mehr
- Karthago offiziell römischer Bundesgenosse mit Vertrag und innerer Autonomie
- Kriege außerhalb Afrikas sind verboten und in Afrika nur mit römischer Erlaubnis, was Karthagos Untergang bedeutete
- Keine Feinde Roms unterstützen
- 100 junge Adelige als Geiseln nach Rom
Karthago wird Regionalmacht
Herren jetzt Römer
HANNIBAL freier Mann in Karthago, sehr beliebt
Vom Staatsgerichtshof der 104 freigesprochen
196 Suffet
Rigorose Finanzpolitik
Gegen Korruption, die ein großes Problem war
Gegen große Macht des Staatsgerichtshofs der 104
- Dessen Ratsherren werden von der Volksversammlung gewählt
- Amtsdauer auf ein Jahr begrenzt
- Mindestens ein Jahr Pause zwischen zwei Amtsperioden
Viele Adelige politische Gegner in Karthago selbst, verklagen Hannibal in Rom auf Kollaboration mit dem Feind, angeblich auch antirömische Absprachen mit dem Seleukidenkönig Antíochos III, finden Rom Gehör
195 Flucht nach Osten zu Antiochos III, Asyl für gewisse Zeit in Antióchia, Militärberater für Antiochos
Ab 190 ständig auf der Flucht, Rom wollte ihn unbedingt haben, man konnte sich bei Rom extrem beliebt machen, wenn man ihn auslieferte
183/2 geriet er in Bithýnien/Nordwestkleinasien in eine ausweglose Situation, vor Auslieferung nach Rom beging er Selbstmord
STADT KARTHAGO im 3./2. JAHRHUNDERT
Sehr gut geschützt
An drei Seiten vom Meer umgeben (Golf und See von Tunis, Mittelmeer, Golf von Ityke, heute viel verlandet)
Über Land nur von Westen Zugang/Ísthmus zu erreichen
Polybios im Dritten Punischen Krieg vor Ort, kannte Karthago selbst, beschreibt gute Lage in 1,73,4
Spätestens ab dem 3. Jh. das ganze Stadtgebiet von einer BEFESTIGUNGSMAUER umschlossen scheinend:
- WESTEN: verwundbarste Stelle, 3fach gestaffelte Isthmusmauer mit mehreren Toren, Elefantenställen und Mannschaftslagern usw.
- KÜSTE: starke Seemauer mit Seetoren, Plan der Stadt Punkte 6 und 7, archäologische Reste, Überlieferung, ab dem 5. Jh. Wachttürme, ein großes Seetor mit weißem Stuck, um großen Eindruck zu machen auf Ankömmlinge aus Richtung Meer
- NORDEN: durchgehende Mauer bis Kap Gammarth
NEKROPOLEN und VORSTÄDTE in der hellenistischen Zeit eingeschlossen
WASSERVERSORGUNG: Archäologie:
Hauptsächlich Zisternen/Regengüsse und Brunnen hauptsächlich in Häusern, zahlreich
STADTTEILE: es gab im wesentlichen drei
A. BYRSA (-hügel, altes Stadtzentrum)
Akropolis, auf dem Hügel, eigene Befestigung zusätzlich/Zitadelle, laut Überlieferung dort der Eschmuntempel, der beim Untergang eine Rolle spielt, erreichbar über 60 Stufen/recht steil
200 – 150 östlich und südlich der Byrsa dicht verbaute Wohnviertel/Stadt wuchs extrem über dem alten Handwerksviertel gebaut, ältere Gräberzone, Magonidenviertel
B. UNTERSTADT
Zu Füßen der Byrsa zum Meer bis zum Hafen
Vermutlich AGORÀ/großer Markt- und Versammlungsplatz bekannt durch
Appián, Libyké, großer Tempel und öffentliche Verwaltungsgebäude, beide literarisch und nicht wirklich archäologisch, da es schwer ist, dort zu graben, generell offenbar dicht bebaut, enge Straßen, mehrstöckige Häuser, bis zu sechs Stockwerken, billigere Wohnungen für die unteren Schichten (Diodor 20,44,4, Appian)
Beide Stadtviertel bilden zusammen die ALTSTADT/eigentliches Zentrum, besiedelt seit der archaischen Zeit
C. VORSTADT, NEUSTADT, MEGARA
Westen und Nordwesten der Altstadt
Sehr weitläufig
Villenvorort, große Villen für Reiche mit kühlen Gärten
Tempel
Übergehen in
MEGARA: landwirtschaftlich genutzte Flächen
Hinweise auf Brunnen, Zisternen, wenige Quellen (vielleicht ein Problem)
Im Gegensatz zu Rom vermutlich kein Aquädukt mit Wasser von weit her
NEKROPOLEN: nördlich der Siedlung
GROSSE HAFENZONE im Süden
Systematisch ergraben und erforscht seit 1973
Heute im Villengebiet von Tunis, heute wesentlich mehr verbaut als damals
Erste Hafenanlage im 4. Jh., anders aussehend, kleiner
HEUTIGER MONUMENTALER DOPPELHAFEN: spätes 3./frühes 2. Jh., um 200, wahrscheinlich nach dem 2. Punischen Krieg, noch zu riesigen Baumaßnahmen fähig, viele Kubikmeter Aushub
Appian, Römische Geschichte 8,96, Quelle vermutlich Polybios
Archäologie
- HANDELSHAFEN: 400 m lang, rechteckig, zum Meer ENGSTELLE, schmaler Kanal und Seetor
- KRIEGSHAFEN: sehr gut geschützt, hinter Handelshafen, Sperrgebiet der Marine, Schutz durch zusätzliche Mauer, sehr viele Schiffe standen ständig bereit, ADMIRALITÄTSINSELin der Mitte für Befehlshaberschaft, Werften, Werkstätten für Reparaturen, Tiefe maximal 2 m, rund, 400m, in Antike sehr geschätzt
HANDWERKSVIERTEL in der Nähe des Hafens
- Keramikverarbeitung
- Metallverarbeitung
- Purpurfärbereien
TOPHET
EINWOHNERZAHL
Schwer zu schätzen, kein gut belastbares Datenmaterial, reine Schätzungen
ARCHAISCHE ZEIT 540/30 rund 30 – 35.000 Einwohner, davon Forschung ausgehend
HELLENISTISCHE ZEIT: Anzahl der Sklaven sehr schwer zu berechnen, große Anzahl angenommen, Wasserverbrauch
Strábon, Quelle vielleicht Polybios, 150 vor der Zerstörung 700.000 Einwohner, Forschung hält dies für übertrieben
Moderne Schätzung: 125 – 300.000 Einwohner, sehr viel für eine antike Siedlung
Ab dem 4. Jh. eine der größten Städte der Antike, lange Zeit größer als Rom
DRITTER PUNISCHER KRIEG 149 – 146
Ganze Reihe von Quellen
Polybios, Diodor, Livius, Appian
Recht gute Quellenlage
Nach dem Friedensvertrag sehr hohe Wiedergutmachungszahlungen an Rom
Wirtschaftlich recht schnell erholt
Auf Nordafrika beschränkt, jedoch regionale Macht in Afrika
Noch immer reich, vorzeitige Rückzahlung angeboten, von Rom abgelehnt, das Karthago noch immer abhängig halten wollte
Nur mehr Mittelmacht in Nordafrika, Krieg nur mit römischer Erlaubnis
Jetzt Problem mit MASSINÌSSA, immer wieder numidische Truppen einfallend in karthagisches Gebiet und erobert Teile für sich
Völlig ungestraft, im Senat von Rom protegiert als Bedrohung für Karthago, zu Unrecht, da im Vertrag von 201 der Besitzstand von 219 zugesichert worden war, Rom hat jedoch Karthago einen Krieg gegen Massinissa immer verboten
151 erfolgte erneut ein Einfall des Massinissa
Karthago verliert die Geduld
150 Kriegszug gegen Numidien ohne um Erlaubnis in Rom nachgefragt zu haben
Rom sehr dagegen
Für Senat casus belli/Kriegsgrund
Verschiedene Fraktionen: eine davon ist sehr antikarthagisch, fürchtet weitere Probleme mit einem wieder erstarkten Karthago, Karthago sehr reich, zahlte Schulden locker zurück, Kriegstreiber M. PORCIUS CATO, Zensor, sehr konservativ, dass er jede Rede mit Ceterum censeo… beendete ist wenig historisch, weit übertrieben, nicht real, erfolgreich mit Argument der Vertragsverletzung durch Karthago
149 Kriegserklärung durch Rom
Von Anfang an ein Vernichtungsfeldzug, der besonders brutal geführt wurde.
Karthago will Frieden
Rom stellt unannehmbare Forderungen
Zunächst die nach der totalen Entwaffnung, 200.000 Rüstungen/Basis für die Schätzung der Anzahl der waffenfähigen Männer in Karthago
Dann auch noch die Aufgabe der Stadt und deren Zerstörung durch die Karthager selbst, dann Umsiedlung ins Landesinnere an eine ungefährliche Stelle
Die letzte Forderung war unannehmbar
Extremer Einsatz Karthagos zur Neurüstung
149/8 recht gut für Karthago, maximaler Einsatz durch Karthago
147 P. CORNELIUS SCIPIO AEMILIÀNUS, von Scipio Africanus adoptiert, Geburtsgentil Aemilius, später AFRICANUS MINOR
Von Land- und Seeseite/Hafeneinfahrt abgeschnitten, Hafeneinfahrt gesperrt, keine Versorgung mehr möglich
Laut Quellen sehr tapferer Widerstand
ENDE Februar 146 im Blutbad
Römer eingedrungen laut Überlieferung über den Hafen (Mauer durchbrochen)
6 Tage und 6 Nächte blutige Straßenkämpfe, jede Straße im Straßenkampf Mann gegen Mann erobert, sehr viele Tote
Am siebenten Kapitulation Karthagos, blieb nichts anderes übrig
Einige Widerstandsgruppen kämpfen laut Überlieferung noch weiter, eine verbarrikadiert sich und zündet Tempel an und verbrennt sich selbst im Eschmuntempel auf der Akropolis, vor der Auslieferung, unter anderem die Frau des letzten Feldherrn Hasdrubal
Polybios: Scipio Aemilianus soll in Tränen ausgebrochen sein, nie für die Zerstörung, dann das grausame Gemetzel und sieht das Ergebnis der Zerstörung
Plünderung erlaubt
Befehl zur endgültigen Zerstörung durch Senat
10-Männer-Kollegium geschickt
Maximale Zerstörung, Karthago Erdboden gleichgemacht
Auf dem Territorium der Stadt keine Neubesiedlung vorgesehen
50.000 Überlebende, wenig, da die meisten gefallen, kommen in die Sklaverei
ENDE DER PUNISCHEN METROPOLE UND DES PUNISCHEN STAATES/KARTHAGISCHEN REICHS
DANACH
PROVINZ AFRICA
Eingerichtet auf dem Boden des karthagischen Reichs
Provinzstatthalter
Am Anfang HAUPTSTADT UTICA, da Karthago zerstört
Einwohner steuerpflichtig wie andere Provinzen
Karthagotreue Städte von Römern bestraft und zerstört
Romtreue belohnt
NUMIDIEN Kriegsgewinnler, Vasallenkönigtum installiert
Tyrannisches Vorgehen der Römer unnötig, in Antike so gesehen und kritisiert
Pol 36,9,2-8: Verschiedene Meinungen referiert: war richtig vs. Übertriebene Reaktion Roms
146 auch alte traditionsreiche Griechenstadt KORINTH im ACHÄERAUFSTAND zerstört
BRUTALES VORGEHEN ROMS 146 nicht leicht zu erklären: Rom, insbesondere Senat, hat sein großes Reich nicht im Griff und gekannt, Unzufriedene machen Aufstände und Revolten -> wird übersensibel, unsicher -> bei jeder Kleinigkeit misstrauisch und glaubte, dass Härte nötig ist, damit Rom die Vorherrschaft im Mittelmeerraum behält
DIE NÄCHSTEN JAHRZEHNTE stand der Siedlungsplatz leer und verödet
122 GAIUS GRACCHUS, der Jüngere der beiden Brüder, plant kleine Kolonie, Fehlschlag
46 dauerhaft im Stadtgebiet CAESAR Kolonie
AUGUSTUS
Aufschwung und Ausbau
Provinz AFRICA PROCONSULARIS eingerichtet, Hauptstadt COLONIA CONCORDIA/Einheit IULIA CARTHAGO
Rascher Ausbau
Wichtige Stadt in Nordafrika
Größte Blüte vor allem 2. und frühes 3. Jh. NACH Chr.
Africa Proconsularis wichtige Kornkammer, Weizenproduktion
Wirtschaft wichtig für das Römische Reich
In SPÄTANTIKE wichtige Stadt
VANDALEN seit 439, Hauptstadt des Vandalenreiches
BYZANTINER seit 533
DIE TONDATEI WURDE EIN ZWEITES MAL ABGEHÖRT UND DIE MITSCHRIFT OPTIMIERT
Bildunterschriften
WIKICOMMONS/WIKIMEDIA
Abalg, Hannibal route of invasion.de.svg
Magenta Green: Battle_of_Lake-Trasimeno.svg
Cristiano64, Campagna_africana_di_Scipione_202_aC.png
Roman_provinces_trajan.svg
Wittke-Olshausen-Szydlak – Stadtplan im DNP, siehe vorne
Die Etrusker und Europa, Ausstellungskatalog, Mailand 1993, S. 29
Zimmermann, Karthago, Stuttgart 2010, S. 9
Hellenistische Hafenanlage von Karthago:
(https://www2.rgzm.de/Navis2/Home/HarbourFullTextOutput.cfm?HarbourNR=Carthage)
Dritter Punischer Krieg:
https://www.worldhistory.org/image/5178/roman-naval-attack-on-carthage)
dazu eine englischsprachige Karte des Mittelmeerraumes eines historischen Atlanten o. ä. ohne Literaturangabe, ggf. eine andere zum