1. DRITTER TERMIN AM 24.3.2021, 945 – 1115, ERST ZWISCHEN 10.15 UND 10.30 EINGEGEBEN
Politisch und militärisch dominiertes Gebiet
Im Lauf des 7. Jh. Stabilisierung und Konsolidierung des Stadtstaates und kontinuierliche Ausweitung der stabilen kommerziellen Beziehungen
Stadt Karthago immer präsenter und kommerzielle Beziehungen immer stabiler und weiter
7. Jh. Verbindung zu Etrurien
Zahlreiche Keramikimporten aus Etrurien in karthagischen Gräbern
Weniger direkte intensive Beziehungen anscheinend zu Griechenland im 7. Jh.
6. Jh. Karthago weitgespanntes Handelsnetz durch karthagische Neugründungen oder hauptsächlich Kontrolle über die anderen bzw. altphönizischen Kolonien, im westlichen und zentralen Mittelmeer, zahlreiche phönizische Kolonien im Westmittelmeer
Geraten sukzessive unter karthagische Kontrolle
Stadt Karthago ziemlich in der Mitte
Die Karte mit den blauen Flächen (siehe nach der heutigen Mitschrift) Stand des vierten Jh.
Starke Ausdehnung
Karthago ausgeprägter innerer Expansionsdrang durch führende Schicht stark und zielgerichtet, ursprünglich eine von vielen phönikischen Kolonien in der Region
Phönikische Mutterstädte, im konkreten Fall Tyros, haben Probleme (Assyrisches Großreich…, tributpflichtig und untertänig, können seit dem 7. Jh. nicht mehr so nach Westen ausgreifen)
2. Viertel 6. Jh. Tyros kann seine Kolonien nicht mehr schützen, Kontakte bleiben noch, Delegation von Karthago nach Tyros kommt aber immer seltener
Parallel zur Schwächung Phönikiens Aufstieg Karthagos
Tyros kann seine Kolonien nicht mehr schützen, Karthago muss sich selber helfen, sonst hätte es keiner getan
Häufig Karthago Schutzmacht gegen Einheimische oder andere Kolonisten
Dazu gezwungen
Karthago jetzt unabhängig und zur militärischen Verteidigung seiner Interessen gezwungen
Quellen sehr spärlich, geringe Anzahl
Eines der ältesten Zeugnisse karthagischer Expansion 7. Jh. Balearen/Íbiza
Ébesos 654, Timaios von Tauromenion, frühes 3. Jh., apud Diodorus Siculus 5, 16 2f, „Insel des Bes“, Kolonie Ébesos 160 Jahre nach der Gründung Karthagos, die Timaios auf das Jahr 814 festsetzt = 654, Latein Ébesus
Verschiedene Vorschläge für die Bedeutung des Namens, vielleicht Insel des Bes, Insel des Wohlgeruchs
Bes ägyptische Schutzgottheit, von Phönikern und Karthagern übernommen, koboldartig, zwergenhaft, schützt in der Nacht vor bösen Geistern und vor bösen Geistern zu Hause und Schwangere
Strategisch für die Schifffahrt gut gelegen, Verbindung iberische Küste – Sardinien (Metalle)
Karthagischer Stützpunkt für die Seefahrt
Dort auch Salinen genutzt (Salzhandel)
Phönikisch-punische Präsenz auch archäologisch sehr gut belegt
Bis Mitte des 7. Jh. zurückreichend
Nahe Ibiza-Stadt große Nekropolen
Bild Fruchtbarkeitsgottheit für das Wohlergehen der Toten, häufig solche Statuetten aus Ibiza, aus Puig des Molins-Nekropole
Theoretisch auch eine phönikische Gründung möglich, von Spanien aus, so früh ist eine Unterscheidung phönikisch oder punisch archäologisch nue schwer oder gar nicht möglich
Sicher ab dem 6. Jh. karthagischer Einflussbereich
Große Inseln in der Nähe von Karthago Sizilien und Sardinien
Beide Inseln im Lauf des 6. Jh. in den karthagischen Machtbereich, offenbar auf Hilfeersuchen an Karthago
Panormos phönikisch ziz = Blume
Frühes 6. Jh. Karthago wohl noch keine große Rolle
Um 580 laut Literatur griechischer Versuch auch im phönikischen Westen eine Kolonie zu gründen
Bei Lilybaíon eine große Kolonie geplant durch Knidos und Rhodos, damals in der griechischen Kolonisation sehr aktiv
Phönikische Kolonien dagegen
Motýe, Panórmos am Golf von Palermo (ist der griechische Name: Bedeutung: gut zum Anlanden, was den Phönikern wichtig war, Solúnt waren phönikische Gründungen
Die phönikischen Kolonien und die einheimischen Elýmer schließen ein Bündnis und schlagen die Griechen zurück
Jedoch wurde später die Hilfe Karthagos notwendig, die auch erbeten wurde
Gegen die westlichste griechische Kolonie Selinúnt (macht natürlich Probleme) und Ákragas
Karthago schickt Mitte des 6. Jh. den General Málchus
Nur späte Überlieferung Justin 18,7,1 mit dem Heer von Karthago nach Sizilien, besiegt die Griechen und sorgt für Ruhe
Wahrscheinlich seither Karthago immer wichtiger und Schutzmacht gegen die Griechen
Karthagische Kontrolle über die westphönikischen Kolonien
Karthagische Hegemonie über Westsizilien
Seit der 2. Hälfte 6. Jh. spätestens
Malta wohl auch ab dem 6. Jh. unter karthagischer Kontrolle, wichtiger Stützpunkt für die Seeroute auch nach Karthago
Sardinien
Altphönikische Siedlungen
Westphöniker ersuchen um Hilfe gegen die einheimischen Sarden = Nurághenkultur
Thárros wichtig, Westküste, Landzunge, „halb im Meer“ = Halbinsel, typisch phönikisch
Monte Siraí, Süden
Súlci, typisch, kleine Insel, Süden
Bíthia, Süden
Nóra, Süden
Karális/Cágliari, Süden
Griechen spielen keine Rolle
Rufen Karthago um Hilfe
Karthager schicken wieder Malchus laut Überlieferung
Hier wird er aber laut Überlieferung (die an sich schlecht und spät ist) besiegt, Justin 8, 7, 2
Zur Strafe wird er angeblich in die Verbannung geschickt nach seiner Rückkehr
Langfristig kann Karthago ab Mitte 6. Jh. in seinen Einflussbereich ziehen
Karthagische Oberherrschaft
Diod. 4, 30, 5: Sardinien nie zur Gänze unter karthagisch-punische Kontrolle
Vor allem unwirtliche innere Gebiete, der Norden und der Osten bleiben sardisch
Weitreichende Kontrolle der Küstengebiete mit den Metallabbaugebieten, kann wirtschaftlich gut genutzt werden
Spanien/Südspanien
Von Gadir aus jenseits der Säulen des Herakles am Atlantik
Justin Überlieferung
Gegen Ende des 6. Jh. bittet Gadir um Hilfe gegen die einheimischen Iberer, fühlen sich bedroht
Karthager schicken Hilfe
Karthago bleibt und wird Schutzmacht über die Westphöniker in Südspanien
Bis zum 3. Jh. nur wenig bekannt, wenige Quellen, Änderung erst mit den Barkiden ab Hamilkar Barkas und deren punisches Herrschaftsgebiet
Karthagischer Einflussbereich als Erbe der phönikischen Kolonisation
Die Westafrika vorgelagerten Inseln
Madeira in archaischer Zeit, Diodor 5, 19 ff wunderbare Insel im Atlantik, reich bewachsen, von den Phönikern entdeckt, Madeira oder Kanareninsel (Kanaren waren bekannt), fallen wohl in den karthagischen Machtbereich
Weit entfernte Azoren später in den karthagischen Machtbereich geratend, vielleicht in der hellenistischen Zeit in die karthagische Einflusssphäre, karthagische Münzen aus dem 3./2. Jh. im karthagischen Handelsnetz, von Schiffen angefahren
Nordafrikanische Küstenregion, konkrete und interessante Belege, Tunesien und Ostalgerien an der Küste abgesehen von der Region um Karthago
Definitive karthagische Kolonisierung ab dem 6. Jh.
Spärliche Quellen, wenig direkte Quellen
Viele Ortsnamen zeigen eindeutig punische Präsenz, punisch-semitische Namen
Archäologische Hinweise
Keine durchgehende Besiedlung der nordafrikanischen Küste
Eher geht man von Enklaven aus, dazwischen leere Bereiche
Einheitliches Herrschaftsgebiet sicher nur Tunesien und Ostalgerien, dem Einzugsgebiet Karthagos
Ausweitung nach Osten in Richtung Große Syrte
Dort eher spät eine karthagische Ausbreitung, später als im Westen und westafrikanischer Küste, spätes 6. Jh.
Laut der Überlieferung einheimische Bevölkerung, Libyer, hier, die libyschen Máken bitten Karthago um Hilfe gegen in diesem Bereich siedelnde Griechen
Her. 5, 42f, zeitnah, verlässlich, ausgezeichnete Quelle
Spartanische Koloniegründung
Spartanischer Königssohn (Sparta war eine der wenigen Poleis mit Königtum in Griechenland)
Zweitgeborener Königssohn Dorieús sucht sich ein Betätigungsfeld, da er selbst nicht König werden kann
Am Kinyps, Mündungsgebiet, gegen 515, Oasengebiet, Wadi Caam, ca. 18 km südlich von Leptis Magna, fruchtbar, gut für eine Kolonie geeignet
Nach zwei Jahren von den Maken und die sie unterstützenden Karthagern zur Aufgabe gezwungen und vertrieben
Den Karthagern passte eine griechische Kolonie in dieser Region auch nicht, Ende der griechischen Kolonisationsbestrebungen in dieser Region
Dorieus geht zunächst zurück nach Sparta
Dann unternimmt er einen neuen Kolonisierungsversuch in Sizilien, klassisches Gebiet für eine griechische Koloniegründung
Der Stützpunkt am Kinyps wird in der Folge punisiert, phönikisch-punischer Stützpunkt Leptis Magna
Im Osten nicht in großem Stil und eher spät
Massiver im Westen
In Westen Marokko westlich der Säulen des Herakles
Ganz gute punische Quellen
Echte Kolonialisierung durch Karthago 2. Hälfte 6. Jh.
Reihe von Neugründungen, Mittelmeer- und Atlantikküste westlich und östlich der Säulen des Herakles
Archäologisch gut belegt (Nekropolen…)
Sehr wahrscheinlich mit dem Einverständnis der einheimischen Berberstämme
Kolonien nicht sehr geschützt, keine Militärsiedlungen
Hätten sich kaum halten können, wenn die Einheimischen dagegen gewesen wären
Der Handel war auch für sie nützlich, wahrscheinlich für den Handel gegründet
Neugründung Tíngis westlich und nahe der Säulen des Herakles/Tánger, Küstenstadt, wichtig
Alte Siedlungen sukzessive wie sonst im Mittelmeerraum unter karthagische Kontrolle, übernommen
Líxus nach und nach auch hier karthagische Kontrolle und Einfluss
2 Kolonien nahe beieinander westlich der Säulen des Herakles, starkes Interesse Karthagos an der Region der beiden Städte, weitere Unternehmungen
Karthagische Entdeckungsfahrt Säulen des Herakles-Westafrikanische Küste-nach Süden, zeigt deutliches Interesse an der Region
Reise/Fahrt des Hanno, „Périplus Hannónis“ in den Quellen genannt, Entdeckungsfahrt
Projekt zur Kolonialisierung an der westafrikanischen Küste, Erkundung Westafrikas wahrscheinlich
Vorhanden sind gewisse Vorstellungen von Afrikas Küsten bei den Phönikern und Karthagern
Frühere Afrikaumsegelung durch phönikische Segler im Auftrag vom ägyptischen Pharao Necho, der dort Interessen hatte, von Ost nach West, die drei Jahre dauerte, erfolgreich, frühes 6. Jh.
Zweiter Versuch durch den Perser Satáspes von Osten nach Westen zur Zeit vom persischen Großkönig Xerxes I, 80/70/60er Jahre des 5. Jh., war ein Fehlschlag
Recht gute Quellenlage für Hanno
Griechischer Bericht, Zeit um 400, spätestens 4. Jh.
3 Handschriften überliefert
Älteste aus dem 9, Jh. NACH Chr., heute UB Heidelberg, einer deren Schätze
Vermutlich eine freie griechische Übersetzung eines punischen Originals
Fahrtenbericht im Tempel von Baal Hammon in Karthago
Weihegabe für die glückliche und erfolgreiche Rückkehr, von Hanno verfasst
„Chronos“
Konnte dort eingesehen werden, öffentlich aufgestellt
Übersetzung „Périplus“ = Umsegelung, Küstenfahrt, Erkundungsfahrt entlang der Küste
Expedition mehr als eine Erkundung, Entdeckungsreise, für Ausbau der Handelsbeziehungen
In der Antike vermutlich mehrere griechische Übersetzungen, die unterschiedlich lang sind
Heidelberg: anscheinend die gekürzte Fassung eines punischen Originals
Periplus Hannonis auch anderen antiken Autoren bekannt (Plinius, naturalis historia - Naturbeschreibungen in den Büchern 2, 5 und 6)
Relativ gesicherte Informationen zu Hannos Periplus
Zum Teil als Fälschung angesehen aufgrund von nautischen Überlegungen von Forschern in der Vergangenheit
Heute doch als authentisch angesehen (Sprachwissenschaft: Ortsnamen, Historiker, um 500)
Datierung unsicher: noch letztes Drittel des 6., oder schon das frühe 5. Jh.
Es spricht nichts dagegen
Keine Zeitangaben
Name des Expeditionsleiters Hanno hilft auch nicht weiter, sehr häufig bei Politikern und hohen Militärs, generell häufiger Name, daher nicht festzumachen an einem Herrscher oder Admiral 480/440
Ausweitung des Handelsimperiums, das geht aus dem Inhalt hervor
Griechische Konkurrenz im Westmittelmeerraum wird immer stärker
Wollen Griechen abschrecken, damit sie keinen Versuch in Westafrika machen, Karthago will ein Zeichen setzen
Die Griechen machen dort keinen Versuch
Auch echte Erkundung vor allem im Süden
Prospektionsfahrt für die Suche nach neuen Ressourcen
- Metalle, hier sehr wichtig
o Gold (vor allem), im Afrika immer wichtig
o Kupfer
o Zinn, vor allem in Nigeria, begehrt
- Elfenbein
- Edelhölzer (auch die beiden letzteren sind wichtige Handelsgüter)
Säulen des Herakles – Westafrikanische Küste – bis in den Golf von Guinea – Umkehr
Identifizierung der Orte umstritten, wahrscheinliche Vorschläge siehe unten
Der deutschsprachige Text, der in der Vorlesung verwendet wurde: Artemis, Plinius naturalis historia, 5. Buch Seite 338ff, von Karl Bayer
Basiléus: König, oft mit Suffet übersetzt = Obermagistrat, ob das hier so korrekt übersetzt ist, ist strittig, jedenfalls Heerführer
Libysch: im griechischen Sinn, das westliche Nordafrika jenseits/westlich von Ägypten
„Karthager beschlossen“: Reise aufgrund des Beschlusses eines karthagischen Kollegialorgans, ob Senat oder Volksversammlung ist unklar, keine Privatfahrt eines reichen Karthagers
Nicht zu klein 50-Ruderer (25 Ruderer je Seite)
Für eine Kolonie sind immer Frauen nötig
Freiwillige SiedlerInnen
Zahl zu hoch, schon wegen der Verpflegung, wären 3000 Ruderer und 30000KolonistInnen
Umstritten
500 Siedler und 50 Ruderer pro Schiff wären dies
Die meisten sagen, es handelt sich um einen Fehler bei der Übertragung phönikischer Zahlzeichen vom Phönikisch-Punischen ins Griechische, phönikische Zeichen falsch gelesen
Aber: größere Mengen für mehrere Kolonien waren schon notwendig, wenn auch nicht so viel
Thymiatérion: nordöstlich von Rabat, Mehdi(y)a oder Mahdia, schon recht bald angelegt
Nach der durchschnittlichen Fahrtleistung eines Schiffes von 220 km (Herodot: pro Tag) = 9 km/h
Gräzisierte Form eines semitischen Namens, gedeutet als dumothier = Stadt in einer Ebene (Hinweis im Text, Lage betont)
Verballhornung, der griechische Name bedeutet Räuchergefäß, hat wahrscheinlich mit Räuchern nichts zu tun
Poseidon: wahrscheinlich Baal-Ras
Beschrieb auch Tiere und wo sie vorkamen
Kárikon Teichos, Gýtte, Ákra, Melítta, Arámbys nicht zu bestimmen
Líxos am ehesten Wadi Draa, hat nichts mit der Stadt Lixos zu tun, die liegt weiter im Norden
Lixíten, wahrscheinlich ein Berberstamm, mit dem die Verständigung kein Problem war
Vorräte auffüllen, Erholung
Expedition ins Hinterland, Berge im Quellgebiet
Troglodyten, Herodot Trogodyten: sehr schnell im Laufen und bekannt bei den Lixiten an der Küste, andere Bevölkerung, einheimischer afrikanischer Stamm
„von ihnen“ = Lixiten gemeint
Kérne die wahrscheinlich südlichste Kolonie von Karthago in Afrika
Typisches Muster Insel
Lokalisierungen im Wesentlichen zwei:
1. Rio de Oro-Bucht Hérne: ist wesentlich größer als die angegebenen 5 Stadien
2. Weiter südlich in der Árguin-Bucht eine Reihe kleinerer Inseln, wahrscheinlichster Ort
Teile der Mannschaft fahren weiter
Chremétes: Expedition offenbar ins Senegaldelta
Wilde Menschen, kein Interesse an den Menschen vom Meer
Mehrere Expeditionsfahrten von und nach Kerne (dort Vorräte auffüllen und Erholung), sind klare Erkundungsfahrten
Ziemlich lang, 12 Tage der Küste entlang
Kontaktversuche erfolglos
„Aithiopen“ dunkelhäutige Afrikaner, hier wird schon eine Sprache gesprochen, die nicht einmal die Lixiten verstehen
Hinweise auf Tiere, Bäume (Edelhölzer gesucht)
Tropenwälder
Weite Meeresfläche
Feuer aufsteigen: unklar, welche Ursache: Brandrodungen, Folge eines Vulkanausbruchs, Einheimische warnt die Expeditionsmitglieder (damit sie sich von der Küste fernhalten)
19 Tage: Horn des Westens = wohl die Bucht von Benín, Einheimische offenbar nicht erfreut über deren Anwesenheit, Gegend nicht besonders gastlich
Seher sind bei solchen Reisen immer dabei und fragen die Götter, was man tun soll
Götterwagen: Vulkanausbruch und die Folgen
Sehr wahrscheinlich Kámerunberg, der einzige damals tätige Vulkan in der Region, der nächste war auf den Kanaren
Letzter Ausbruch 1922, von Einheimischen Thron der Götter genannt
Horn des Südens: Bucht von Biáfra
Goríllai: einheimische afrikanische Bezeichnung, die „kleiner Mann“ bedeutet
Wahrscheinlich Gorillas (wahrscheinlicher, sehr wehrhaft, vor allem die Männchen) oder Schimpansen
Unwahrscheinlich Pygmäen wegen der starken Behaarung
Als man die Gorillas entdeckte, haben sie die Naturforscher nach dieser Stelle benannt, sie waren breit humanistisch gebildet
Ganz tief im Süden
Neue Erkenntnisse, geographisch
Aber keine wirtschaftlichen Auswirkungen, unwillkommen, Vulkanausbruch etc. südlich von Kerne
Zweite Fernexpedition: Plin., nat. hist. 2, 169
Nach Norden/Nordeuropa
Hímilko Kapitän und Anführer
Reisebericht nicht erhalten, nur Bruchstücke oder eher Reflexe im Werk Ora marítima von Aviénus 4. Jh. NACH Chr., viel später, alte Periploi als Quelle
Entdeckungsreise
Westeuropäische Küste nach Norden
Gibraltar – Spanische Küste – Westfranzösische Atlantikküste – Ärmelkanalüberquerung – Südenglandküste
Avienus: Ziel Östrumeniden, Herodot 3, 115, 1 Kassiteriden/Zinninseln in Nordeuropa, gleichgesetzt
Nahe der Südwestspitze Englands, Cornwall, angeblich gelegen, dort altes Minengebiet an der Küste bis Südengland
Laut Avienus eventuell Weiterfahrt bis Südirland
Plinius 2, 169 zeitgleich mit Hanno-Fahrt, um 500 oder kurz danach
Wohl im staatlichen Auftrag
Suche nach ertragreichen Metallvorkommen, Zinn wegen Bronze, das im Mittelmeer selten vorkommt und daher begehrt und wichtig ist
Eventuell auch andere Metalle wie Blei
Wirtschaftliches Interesse
Nicht wissenschaftliche Neugier und Entdeckerdrang
Nicht von Koloniegründungen jenseits von Spanien die Rede
Fahrt dauerte laut Avienus vier Monate
Knüpfen von Kontakten
Etablieren von Handelsbeziehungen
Avienus berichtet von Schwierigkeiten und Gefahren: Windstille, kein Weiterkommen, Untiefen im Meer, gefährliche Strömungen, riesige Algenteppiche, dichten Nebelbänken, Meeresungeheuern = sehr wahrscheinlich Wale im Atlantik
Die Betonung der Gefahren sollte vielleicht potenzielle Nachahmer und Konkurrenten, z. B. Griechen, abschrecken, zum Teil real, Reiseberichte im allgemeinen so
- Weite Erkundungsfahrten, weit jenseits des Mittelmeers
- Im Staatsauftrag
- Unbekannte Gebiete, was die Karthager nicht abschreckte
- Wirtschaftliche Gründe
Fahrten nach Amerika/Entdeckung Amerikas nicht belegt
Bildunterschriften auf den Folien:
Wikipedia Geschichte Karthagos (Zeichnung mit blau eingezeichneten Gebieten)
Assyrisches Reich Map of Assyria siehe erster Termin
Weibliche Statuette, Ibiza, Nekropole Puig des Molins, 2. H. 4. Jh. Ibiza, Archäologisches Museum, S. Moscati, Phöniker, Ausstellung Palazzo Grassi Venedig 1988, S. 349
Golf von Panormos/Palermo www.foto-sicilia.it
Uwe Dedering, wikicommons, Sicily BC
Tharros auf der Sinis-Halbinsel www.tharros.sardegna.it
Merkoe, Phönizier, 8 – 9
Moscati, Fenici, Ausstellung Palazzo Grassi, S. 167
Xerxes2k, Wikicommons, Hanno der Seefahrer
Karl Bayer, in: C. Plinius Secundus d. Ä., Buch V (Afrika und Asien), Artemis, 1993, S. 338 – 345 (von dort der vorliegende Text)
Raul 654, wikicommons, Male silverback Gorilla
https: honestexplorer.com the botallack mine walk cornwall
Wittke – Olshausen, Szydlak, Historischer Atlas der antiken Welt, DNP-Suppl. 3, 2007, 69
Dazu ein von mir 2003 begonnenes Projekt (der Verein hat das Projekt aus finanziellen Gründen eingestellt): http://gisaf.sil.at/periplus.html