FÜNFTER TERMIN, 21.4.2021
BILDUNTERSCHRIFTEN DIESES MAL IN DEN TEXT EINGEARBEITET
ERSTER RÖMISCH-KARTHAGISCHER VERTRAG (in der Literatur so genannt)
Insgesamt gibt es vier Verträge mit Rom
Polybios III,22 angeblich 508
Ausgabe von H. Drexler, I, Zürich-Stuttgart 1961, S. 210f
Sehr früh datiert auf den Anfang der Republik nach traditioneller römischer Datierung, nur Polybios datiert so früh ins frühe 6. Jh.
Andere Autoren datieren ihn erst 348 (Diodor, Livius)
Angeblich auf einer Bronzetafel in archaischem Latein, das nicht mehr für die damaligen Experten mehr in allen Details verständlich war, im Kapitol/Jupitertempel (III, 26,1 Aufbewahrungsort der römischen Kopie genannt)
In Forschung seit längerer Zeit heiß diskutiert, nicht alles geklärt/umstritten
Heute: Wohl in groben Zügen historisch, Vertragspartner historisch
In der Tradition etruskisch-karthagischer Verträge
Streitpunkt bleibt seit sehr langer Zeit bis heute das Datum, spätes 6/5.Jh./noch später
Punisches Original und lateinisches Original (wahrscheinlich Punisch/Lateinisch) verlorengegangen
Nur griechische Übersetzung
Römische Unterzeichner L. Iunius Brutus, M. Horatius, weihten den Jupitertempel, und waren die ersten Konsuln nach Vertreibung der Könige, römische Datierung
Der Griechenlandfeldzug 480 -> 508 angesetzt, mit dieser Datierung fangen die Griechen mehr an
Freundschaft zwischen Rom und Karthago unter folgenden Bedingungen
I. Rom und die Bundesgenossen
a. Nicht über das Schöne Vorgebirge hinaus
i. Ausnahme: Wegen Sturm und Feinden dort gelandet, dann ist der Kauf bzw. die Annahme von Gegenständen nur für Ausbesserungsarbeiten oder Opfer Notwendiges gestattet und sie sollen binnen fünf Tagen wieder auslaufen
b. Rechtsgültige Geschäfte im Handel nur im Beisein eines Herolds oder eines Schreibers, dafür bürgt der karthagische Staat für die Schuld bei allen in Libyen und Sardinien getätigten Geschäften, auf dem karthagischen Gebiet in Sizilien besteht Gleichberechtigung im Handel
II. Karthager und deren Bundesgenossen
a. Keine Übergriffe gegen Ardeaten, Antiaten, Laurentiner Kirkaiten, Terraciniten noch sonst gegen Latiner, die den Römern untertänig sind
b. Die keine römischen Untertanen sind: Von ihren Städten sollen sich die Karthager fernhalten. Wenn sie eine einnehmen, sollen sie diese den Römern unversehrt übergeben
c. Keinen festen Platz in Latium bauen
d. Wenn Karthager als Feinde dorthin kommen, nicht dort übernachten
e. Für karthagische Schiffe keine Fahrtbeschränkungen
Karte: en.wikipedia.org/Treaties_between_Rome_and_Carthage
File: West_Mediterranean-Areas_509.png – modifiziert
Reihe von Problemen bei der Interpretation
Bereich Rom und Verbündete:
Schönes Vorgebirge
Kap an der nordafrikanischen Küste, Lokalisierung umstritten, die meisten für Kap Farína nordwestlich von Karthago, ist wahrscheinlicher als die Lokalisierung Kap Bon
Sperrzone westlich oder östlich davon?
Westlich: Gebiet C auf der Karte
Gebiet C: westlichstes OHNE Sardinien MIT Balearen und Spanien
Gebiet B: Sardinien, Korsika, Südfrankreich, Libyen, Karthago
Gebiet A: Westsizilien, Rom, NICHT Süditalien
2 Möglichkeiten
Für die zweite Möglichkeit Ameling, Zimmermann, heute Tendenz eher dazu
Verbot nur römische Kriegs- und Piratenschiffe betreffend und nicht Handelsschiffe, offenbar entsprechende Andeutung Pol 3,23,3
A gleichberechtigt
B nur Handelsschiffe und eingeschränkter Handel und rechtsgültige Geschäfte nur im Beisein karthagischer Beamter
C nicht geregelt (wenig Interesse Karthagos an diesem Gebiet)
Erste Möglichkeit:
A: gleichberechtigt
B: eingeschränkt
C: untersagt
Beschränkung in B: Karthago Bürge für Handel im karthagisch-libyschen und karthagisch-sardinischen Bereich, typisch für Karthago-Verträge: Möglichst viel Rechtssicherheit im internationalen Handel Zone B
„Untertanen“ = Bundesgenossen
Latium vetus, Latinerstädte
Karte F. Kolb, Rom, 2. Auflage München 2002, S. 67, Abb. 10
Ardea, Antium (an der Küste), Laurentina (Landesinnere, nicht weit und südwestlich von Rom), circei, Tarracína/Terracína ganz im Süden von Latina vetus
Fernhalten: Rom ist Schutzmacht, duldet keine Übergriffe
Andere latinische Städte: Kein Abkommen mit Rom
Plündern, Menschenraub für Sklavenmarkt ist offenbar erlaubt, da nur die Städte unversehrt an Rom zu übergeben sind
Rom will sein Machtsystem in Latium vetus schützen
Feindlicher Überfall: nicht übernachten: Piraten für einen Tag sind nicht ausgeschlossen, Einschränkung von Raubzügen ins Landesinnere, Einschränkungen für Piratenüberfälle
Gegenseitige Piraterie und schnelle Überfälle real existierendes Problem
Zweites Problem beim Vertrag ist die Datierung, siehe Polybios vs. Livius, Diodor…
Polybios zu früh
Eine gewisse römische Vorherrschaft ist vorauszusetzen
Am ehesten aus dem historischen Kontext: spätes 5. Jh. Rom gewinnt langsam faktische Herrschaft in Latium, Terracina zurückerobert, zwischenzeitlich bei den Volskern, diese wurden wieder zurückgeschlagen
Rom regionale Landmacht, wichtiger Faktor
Rom will viel Druck auf die Latiner machen, dass sie in ihr Bündnis/Bundesgenossensystem eintreten, bauen Angst vor Karthago auf
Manche Forscher: erst um 348, zu spät aus historischer Sicht
Funktionen des Vertrags:
1. Handelsvertrag: Handelszonen
2. Fremdenrechtlich: Umgang mit Händlern
3. Kleine militärische Aktivitäten, Piraten, private Raubzüge eingeschränkt (damals üblich)
Nach phönikisch-karthagischen Prinzipien/Kriterien gegliedert
Im Vertrag tonangebend Karthago, für dieses im wesentlichen keine Einschränkungen
Rom regionale Landmacht in Mittelitalien, keine große Seemacht
Friedliche Beziehung auf der Basis dieses Übereinkommens
Noch wenig echte Reibungspunkte damals, verschlechterte sich im Laufe der Jahrhunderte, Seemacht Karthago – regionale Landmacht Rom
KARTHAGER UND GRIECHEN: Beziehungen 6. – 3. Jahrhundert
Hypothetische Rekonstruktion einer Pentekontere (M. Leek)
https://rgzm.de/Navia/Ships/Ship056/Image/056F001.jpg
Karte: Die Etrusker und Europa, Ausstellungskatalog, Mailand, 1993, S. 45
Traditionell schon in der antiken Überlieferung als schlecht geltend
Mehrere Konfliktherde und verschiedene Einflussgebiete
A. Südfranzösische Küste:
a. gegen phönikische Kolonisation zur See bei Massalia-Gründung um 600, Thukydides, 1, 13, 6
b. Korsika, Alalia, 535
c. spätes 6./frühes 5. Jh. mehrere Zusammenstöße mit Phokäern/Massalia, sehr späte Quelle Iustin 43, 5, 2
Pentekontere typisch für Archaik, 6. Jh., bei Griechen und Karthagern, auf jeder Seite 25 Ruderer, Handels-, Kriegs- und Piratenschiff
B. Libysche Küste:
a. Dorieus, Kinyps-Mündung, 2 Jahre lang, dann neue Kolonie in Sizilien, die von Karthago ebenfalls zerstört wurde. Griechen konnten in diesen Regionen nicht Fuß fassen
C. Besonders Sikelióten:
a. (Griechen auf Sizilien, Italióten sind Griechen in Süditalien), besonders viele Kämpfte, konfliktreiche Beziehungen, unmittelbare Nachbarschaft, Konkurrenz im Handel und im territorialen Bereich, ständiger Zankapfel, vor allem mit Syrakus, damals einer wichtigen Macht in Sizilien, 5. – 3. Jahrhundert viele Kampfhandlungen
Frühes 5. Jh.: Die Gewässer um Sizilien werden für karthagische Schiffe zunehmend unsicher
Konflikte in der und um die Meerenge von Messina, ganz wichtige Schiffsroute, schneller und sicherer ins Ostmittelmeer, von Handelsschiffen bevorzugt
Dionýsios Flottengeneral/kommandant von Phókaia, muss vor den Persern fliehen, nachdem die Perser dieses Gebiet unterworfen haben
494 Privatkrieg an der Straße von Messina gegen karthagische und etruskische Schiffe, zeitnahe und gute Quelle Herodot 6,17. Griechische Schiffe wurden verschont, Dionysios hatte eine Flotte und ein Gefolge, braucht wohl Stützpunkt, den er wahrscheinlich in Syrakus hatte, das wohl nichts dagegen hatte
Zuspitzen der Lage mit Syrakus auf Sizilien
Frühes 5. Jahrhundert: Gélon reißt seit 485 die Macht in Syrakus (zusätzlich zu Géla, wo er schon vorher Tyrann war) an sich, sehr aggressiv, karthagofeindlich, Expansion in Richtung Westsizilien geplant
Vertreter der karthagischen Oberschicht in Sizilien recht offensiv, hetzen bei Konflikten der griechischen Tyrannen untereinander im eigenen Interesse
Auch sie betreiben eine aggressive Diplomatie wie die Griechen
480 große militärische Auseinandersetzung
Schlacht bei der Griechenstadt Himéra, Mitte der Nordküste
Großes karthagisches Heer, mehrere antike Autoren, angeblich 300.000 Mann Infanterie, viel zu hoch
Sikeliotisches Heer unter dem Kommando von Gelon (v. a. Syrakus, andere wie Agrigént…)
Vor allem bei frühen Schlachten viel zu hohe Kämpferzahlen genannt
Heute: 30.000 Mann Infanterie, Karthagisches Reich und Söldner, Griechen etwas weniger, ca. 26.000
Feldherr: Hámilkar Sohn des Hánno, Adeliger, Gastfreund vom griechischen Tyrannen von Himera, der aus Himera vertrieben wurde, gemeinsam mit dem griechischen Tyrannen von Rhégion bat dieser Karthago um Unterstützung gegen das zu mächtig werdende Syrakus, Karthago sagt zu
480 erleidet Karthago eine vernichtende Niederlage, Herodot 7, 165 - 176
Hamilkar als Basileús bezeichnet, wahrscheinlich im Sinn eines mächtigen Feldherrn und nicht als König
Hamilkar im Zug der Schlacht gestorben, je nach Autor
a. Opferselbstmord, um Götter doch noch günstig zu stimmen, als die Schlacht sehr schlecht verläuft
b. Die Hauptquelle Diodor 11, 20 – 22: von syrakusanischen Reitern getötet
Massengräber der Schlacht von Himera:
https:// magazine.leviedetresori.com/tag/battaglia-di-himera
Karte: wikicommons Sicily BC (Himera mit gelbem Stern eingezeichnet)
Massengräber griechischer Soldaten, Datierung frühes 5. Jh., sehr wahrscheinlich von der Schlacht bei Himera, die Skelette zeigen Kampfverwundungen, 9 Massengräber und 27 im Kampf getöteten Reitpferde, erst jüngst entdeckt
Wohl großer Schock in Karthago
Rasch Friedensvertrag, relativ mild für Karthago, Karthago reich und daher locker leistbar: 2000 Talente in Silber, 26 – 27 kg/1 Talent
Keine karthagischen Gebietsabtretungen
War zum Teil vielleicht ein Privatkrieg des Hamilkar
Parallelen zu Salamis zur See im griechischen Mutterland über persischen Großkönig Xerxes I.
Éphoros von Kyme, 4. Jh., v. a. Diodor 11, 20, 1: Absprache zwischen Xerxes und Karthago, gleichzeitiger Angriff auf Salamis im Osten und Himera im Westen
Ist möglich, Karthago ist eine Kolonie von Tyros, das damals persisch und persischer Verbündeter war, nicht völlig unmöglich
Nicht beweisbar, nicht über antike Autoren zu untermauern
Laut Prof. Amann nicht wahrscheinlich
Anscheinend in späterer Zeit konstruierte syrakusanische Propaganda, Überhöhung von Syrakus. Syrakus sei im Kampf gegen die Barbaren so wichtig wie Athen gegen die Perser
70 Jahre Ruhe auf Sizilien
Keine großen militärischen Zusammenstöße überliefert
Karthago beschäftigt mit der Expansion in Nordafrika, Südspanien, Sardinien
Spätes 5. Jh, ab 410 neuerliche Zusammenstöße
Die Auseinandersetzung hat wieder klein angefangen
Karte Wikicommons Sicily_prehellenic-topographic-map.svg
Segésta im punischen Westsizilien, elymisch
Elymisch, Sikanisch, Sikulisch = Einheimische, Konflikt mit Selinúnt, sind Partner der Punier in Westsizilien, richten an Karthago ein Hilfegesuch
Karthager marschieren mit einem Heer unter Hannibal ein (alter wichtiger Adelsname), sehr offensiv
Zerstört Selinunt und dann auch Himera
Letzteres angeblich als Rache für Hamilkar 480 er soll Enkel des Verlierers von Himera gewesen sein, 410 3000 griechische Kriegsgefangene nach der Eroberung getötet haben (Unterstreicht das Stereotyp „Grausame Karthager“)
Ab dem späten 5. Jh. ist Selinunt eine punische Stadt mit eigenem Charakter mit punischer Bevölkerung und ohne Griechen
405 gibt es einen neuen Tyrannen in Syrakus, Dionysios I., am Anfang geschlagen von General Hímilko
Syrakus wird belagert von Karthago, jedoch eine Seuche bricht aus, was zum Kriegsende führt
405 zum Friedensvertrag gezwungen, sehr günstig für Karthago, bis auf das Gebiet von Syrakus fast ganz Sizilien unter punischer Herrschaft:
a. DIREKT: Westphöniker, Elymer, wohl Sikaner, eine Gruppe im Inneren und im Westen Siziliens
b. INDIREKT: vor allem der Großteil der griechischen Stäfte, gewisse Abhängigkeit und Tributpflicht
c. Sikuler/Einheimische im Osten werden Bundesgenossen der Karthager
Größte karthagische Machtausdehnung in Sizilien, allerdings nur kurze Zeit, wenige Jahre
397 neuer Kriegsausbruch
Wikicommons: Sicily_general-map-bjs.jpg
Dionysios I mächtigster Tyrann seiner Zeit, wichtiger Tyrann in Sizilien und darüber hinaus
Starke Expansion in Sizilien und Unteritalien, braucht dringend außenpolitische Erfolge nach dem Desaster seiner Anfangszeit, daher immer wieder Aggression
Bis 362 mit Unterbrechungen Dauerauseinandersetzung
Dionysios I stirbt 367, Kampf wird fortgesetzt unter seinem Sohn Dionysios II
In den ersten Jahrzehnten des 4. Jh. recht defensive Rolle, Feldherren: Himilko, Mágo (karthagische Oberschicht, sich wiederholende Individualnamen, daher oft Probleme mit der genauenZuordnung)
Kräftezehrend für beide Seiten ohne grundlegende Änderung des status quo, da beide ziemlich gleich stark sind, setzt sich keine endgültig und definitiv durch
362 Friedensabkommen, beide erschöpft
Im Westen Siziliens Karthago präsent
Grenzfluss der auch später wichtig ist: Lýkos/heute Plátani zwischen Selinunt und Akragas Grenze der Einflussbereiche
Einige friedliche Jahre
Syrakus: Tyrann Dionysios II wird aus Syrakus vertrieben
Viele griechische Städte, die 405 unter karthagischer Oberherrschaft waren, wurden wieder frei
357 Dionysios II vertrieben
Syrakus mit sich selbst sehr beschäftigt, verschiedene innenpolitische Parteien, nicht viel Zeit für anderes, eskaliert 345
Syrakus‘ antityrannische/demokratische Partei ersucht ihre Metropolis Korinth im Hilfe durch eine Gesandtschaft
Korinth schickt den berühmten korinthischen Feldherrn Timóleon
Soll die politischen Verhältnisse in Syrakus neu ordnen und für Ruhe sorgen
Nicht unbedingt im Sinne der karthagischen Interessen, die haben sehr gut gelebt in der letzten Zeit mit einem schwachen, zerstrittenen, außenpolitisch unfähigen Syrakus
Timoleon erobert 344/3 Syrakus. Wieder demokratisches Regierungssystem dort
Damals aggressive Plünderungspolitik gegen punisches Sizilien
„Timoleon-Krieg“ 345 – 39
Diodorus Siculus 16, 80f und Plutárch, Timoleon-Vita
Karthago kann den Affront nicht dulden auf Dauer
342 großes karthagisches Heer in Sizilien gegen Syrakus geschlagen
Karthago wird geschlagen 339
Karthago bittet um Frieden
Nicht sehr positiv für Karthago
- (fast) alle Griechenstädte in Sizilien sind frei, früher tributpflichtig, ausgenommen wahrscheinlich das punische Selinunt und wahrscheinlich Himera
- Grenze wieder Lykos
- Karthagische Epikrétie auf Sizilien besteht, karthagische Herrschaft/Einflussbereich
Epikratie ist eine Herrschaft im Überseegebiet, besonders Karthagos auf Sizilien, Tributzahlungen und Heeresfolge an Karthago westlich des Lykos
- Wer im karthagischen Herrschaftsgebiet lebt und dies nicht (mehr) möchte, kann mit Familie und Vermögen wegziehen z. B. nach Syrakus
- Karthago gewährt griechischen Tyrannen keine Unterstützung im Krieg gegen Syrakus = nicht mehr in innergriechische Auseinandersetzungen in Sizilien einmischen, was früher sehr oft der Fall war
Karthago
- Keine Einschränkung des alten Herrschaftsgebiets in Sizilien
- Griechische Städte mit Ausnahme von Selinunt und wahrscheinlich Himera nicht mehr tributpflichtig
ALEXANDER DER GROSSE IM OSTEN: Perserfeldzug, große Teile der östlichen Welt unterworfen
Erobert und unterwirft die phönikischen Mutterstädte, davon 332 Tyros und zerstört es, flüchtige Frauen, Kinder und Alte aus Tyros kommen als Flüchtlinge nach Karthago und werden aufgenommen
Keine eigenen Truppen in den Osten, vielleicht zu weit weg und riskant
331 Freundschaftsvertrag Alexanders mit den Kyrenaika-Städten, hatte Interessen in dieser Region und in westlicheren Bereichen
324/3 Alexander konkrete Westpläne nach Indienfeldzug im Osten sehr viel ??????????
Wesentlich spätere Quelle: Diodor 18,4: Alexander Planung eines Feldzugs zur Eroberung Karthagos mit 1000 Kriegsschiffen
Historizität umstritten, ob es eine Erfindung ist, was egal ist, da es sich erledigt hat durch den Tod Alexanders 323, es kam zu nichts
Kyrenaika kommt an König Ptolemaios, der expansionsfreudig ist, war damit direkter Nachbar
Ptolemaios/Ptolemäer und Karthago keine direkten militärischen Konfrontationen, wenig Ausnahmen, relativ konfliktlos
Ostpolitik gefährlich, Karthago hält sich heraus und widmet sich ganz dem West- und Zentralmittelmeer
Karte: Uwe Dedering wikicommons Cartage_300BC_map.svg
Für Karthago gefährlichste und bedrohlichste Episode AGATHOKLES VON SYRAKUS
Ab 311
Karthago im Inneren geschwächt, Auseinandersetzung zwischen den politisch sehr relevanten Familien im späten 4. Jh., handlungsschwach
Agathokles Sohn eines Griechen in der Epikratie geboren, ließ sich in Syrakus nieder, erwarb das syrakusanische Bürgerrecht, laut Überlieferung eine steile Karriere vom Handwerker über eine militärische Karriere zu einem ganz wichtigen Feldherrn
316/5 durch einen blutigen Staatsstreich Tyrann von Syrakus
Karthago unterstützt seine Gegner, traditionell
Schon vorher Auseinandersetzungen Karthagos mit Agathokles
Auseinandersetzung stärker werdend
Syrakus Überfälle in die Epikratie
Agathokles-Krieg 311 – 306
Relativ viel Überlieferung
Karthago Heer nach Sizilien, verbündete sich u. a. mit anderen Sikelioten, die mit Agathokles nicht einverstanden waren
Große Schlacht zwischen Karthago – Agathokles (mit ihren jeweiligen Verbündeten) bei Gela, Himeras-Fluss, Karthago gewinnt
310 große Schlacht zwischen Karthago und Agathokles mit deren jeweiligen Verbündeten von 50 Schiffen den Hafen von Syrakus, Belagerung der Stadt durch die karthagische Flotte
Schaut nicht gut aus für Agathokles
Agathokles mutige und unerwartete Aktion, bricht 310 mit 60 Schiffen nach Nordafrika auf und belagert Karthago
Karthago war überrascht
Karthago hatte gute Befestigungsmauern und wurde nicht erobert, hält stand, obwohl Angst und Entsetzen herrschte
Viele Zerstörungen im Umland von Karthago durch Agathokles, im tunesischen Küstenbereich, Utica sehr vom Angriff betroffen
310 erste Belagerung Karthagos durch fremde Macht
Diodor 20, 5ff
Agathokles kein Durchbruch gelungen in Nordafrika
Es geht nichts weiter für Agathokles
308 mobilisiert er die Griechen der Kyrenaika, nicht von Dauer
Echte Gefahr für Karthagos 310 - 308
Vor der Haustür, das ist Karthago nicht gewohnt, schwierige Situation
307 bessert sich die Situation
Karthagischer Widerstand in Afrika formiert sich
Agathokles verliert die libyschen Bundesgenossen
Agarthokles will Nordafrika verlassen
Hat Flotte bei der Ankunft zerstören lassen, um alle Brücken hinter sich abzubrechen, dass keiner zurückfahren kann
Lässt Heer in Nordafrika zurück
Stellvertreter seine Söhne, die rasch von griechischen Soldaten ermordet werden
Agathokles griechische Soldaten arrangieren sich mit Karthago
Agathokles wieder in Syrakus
In Sizilien Widerstand gegen Syrakus, innergriechisch, es gibt Griechen, die nicht foh sind über die Macht von Syrakus
306 Friedensvertrag
Alte Zustände mit Lykos als Grenzfluss wiederhergestellt
Neuerlich karthagische Epikratie hergestellt
Keine größeren karthagischen Gebietsabtretungen
Jedoch Reparationszahlungen, die noch nie ein Problem darstellten
300 Talente Silber, andere Reparationszahlungen viel schlimmer
200.000 Scheffel Getreide (ein Scheffel entspricht einer halben Amphore)
Agathokles interveniert Griechen in Sizilien und Unteritalien
Karthago keine Parteinahme
Agathokles plant offensichtlich/angeblich neuen großen Angriff auf Karthago für das Jahr 290. Aufgrund seines Todes nicht zustande gekommen
Letzte große Episode zwischen Karthago und Griechen
PYRRHUSKRIEG IN SIZILIEN
Syrakus und Sikelioten zeitweise beteiligt
Wikicommons Pyrrhic_War-Italy-en.svg (Pamela Butler)
Maximilian Dörrbecker (Chumwa) West_Mediterranean-Areas_279_BC-de.png
Pyrrhos, idealisierte Büste: www.museoarcheologiconapoli.it/villa-dei-papiri
278 – 275 Feldherr Pyrrhos, König von Epírus in Westgriechenland, bekannter griechischer Feldherr
Sehr ehrgeizig, will großes Königreich
Von Tarent in Unteritalien gegen die Römer gerufen, die am Unterwerfen von Unteritalien sind, Kampf der Griechen gegen Rom
280 mit einem großen Heer nach Süditalien
Gegen die Römer anfängliche Erfolge, jedoch große Verluste bei Schlachten
Erfolge bleiben für ihn aus
Von Syrakus um Hilfe gebeten, da es sich um ein Heer im nahen Unteritalien handelt gegen die italischen Mamertiner in Messina und gegen Karthago
September 278 Pyrrhos mit einem nicht sehr großen Heer von 8000 Infanteristen laut Diodor 22, da für ihn in Unteritalien nichts weitergeht, nach Tauromenion in Ostsizilien, durch Sikelioten vergrößert
In wenigen Jahren fast alle karthagischen Zentren in Sizilien temporär von Pyrrhos erobert
Ausnahme Lilybaion, umsonst belagert
Plan einer großen Invasion in Nordafrika gegen Karthago, wird nichts
Das Blatt wendet sich, Plan für die Sikelioten zu teuer und zu groß, fallen ab und unterstützen ihn nicht weiter
275 mit dem Heer wieder nach Unteritalien
Flotte wird von Karthago aufgerieben
Für Pyrrhos keine Unterstützung mehr
275 Römisches Landheer – Schlacht verloren
Unverrichteter Dinge nach Epirus
Epikratie wieder hergestellt
ABER:
Die lange traditionelle Feindschaft Griechenland-Karthago nur eine Seite der Beziehungen
Durch Überlieferungen viele bekannt
Für Konflikte in Sizilien zutreffend wegen der vielen und langen Kampfhandlungen
Antike zum Topos: griechisch-karthagische Feindschaft
Intensive Handelsbeziehungen griechische Städte-Karthago
Viele griechische Importe nach Karthago
Nicht unbedeutender griechischer Einfluss auf karthagische Kunst und Kultur
Westphönikische und karthagische Bevölkerung in Griechenstädten, Viertel in Syrakus von Kaufleuten und deren Familien z. T. Opfer von Pogromen z. B. unter Dionysios I.
Viele friedliche Kontakte karthagischer und sikeliotischer Adel inkl. Heiratsbezieungen, Gastfreundschaften, Handelsbeziehungen
Die Mutter Hamilkars/Verlierer von Himera 480 war angeblich Syrakusanerin und nur der Vater Karthager, politische Absprachen
Sizilien buntes und gemischtes Bild
DIE TONDATEI WURDE EIN ZWEITES MAL ABGEHÖRT UND DIE MITSCHRIFT OPTIMIERT