Freitag, 11. Juni 2021

 

11. TERMIN AM 9. JUNI 2021

 

PRÜFUNGSMODALITÄTEN

Wie angekündigt findet die schriftliche Prüfung in Präsenz am 23. Juni statt

Von 945 bis 1045, also nur eine Stunde, auch wenn dies anders angekündigt ist

Die Anmeldung ist ab sofort online möglich

Hörsaal ist der BIG-Hörsaal im Tiefparterre (laut ufind: Stiege 1 Hof 1)

Maximal 19 Personen sind zugelassen, Prinzip: First come, first served

Insgesamt sind für die LV 48 Studierende angemeldet.

Anmeldungen sind bis 21. Jun möglich, Abmeldungen laut System bis 23.6., 7.45 Uhr). Anmeldungen nur, wenn man wirklich zu diesem Termin antreten will oder Abmeldungen so rasch wie möglich, damit möglichst alle, die zu diesem Termin antreten wollen, dies auch können.

Kann man aus irgendeinem Grund, etwa, weil man nicht unter den ersten 19 ist, nicht an diesem Tag antreten, sind weitere Online-Prüfungen möglich nach Anmeldung per Mail. Ein weiterer Prüfungstermin lohnt sich nicht.

Es kommen fünf Fragen, offen, vollinhaltlich, allgemein

Beispiele:

-      Der Erste Punische Krieg

-      Gründung Karthagos

Wichtig sind

A.    Jahreszahlen wie

a.    Gründungsdatum

b.    Datum der Zerstörung Karthagos

c.    Himera inkl. der näheren Umstände und wer war beteiligt, wer gegen wen

d.    Daten der Punischen Kriege

B.    Namen

a.    Hamilkar Barkas

b.    Hannibal

C.    Termini

a.    Tophet

b.    Suffet

Es kann der gesamte Stoff kommen, daher ist eine komplette Mitschrift wichtig, „Spekulieren“, etwa eine fehlende Einheit komme nicht (gegen dieses Problem gibt es diesen Blog 😊), nützt nichts, es ist wahrscheinlich, dass der ausgelassene oder vernachlässigte Stoff doch kommt, ist sehr wahrscheinlich

Punktesystem ähnlich dem, das man aus der Schule kennt:

Je Frage maximal zehn Punkte, wenn man alles weiß

Ab 26 Punkten positive Note

Nächste Einheit am 16.:

-      Fragen beantworten, die man bis Montag, 14.6. per Mail an Prof. Amann schicken kann, Mittwoch früh ist zu spät

-      Vorführung eines Filmes über Karthago

 

NACHWEIS, DASS MAN KEIN CORONA HAT, NICHT VERGESSEN WIE GÜLTIGER TEST, NACHWEIS EINES AUSREICHENDEN IMPFSCHUTZES ETC., SONST WIRD MAN NICHT EINGELASSEN!!!!!!!!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ROM UND KARTHAGO NACH DEM ERSTEN PUNISCHEN KRIEG

KARTHAGO

-      Verlust von Sizilien

-      Verlust von Sardinien

ð  Rasch Ersatz auf der Iberischen Halbinsel gefunden und Aufbau des Barkidenreiches

Das macht ROM sehr misstrauisch

Die ersten Sicherheitsbedenken werden im Senat laut, sie können aber nicht viel tun, da sie größere Probleme mit den KELTEN IN OBERITALIEN/Poebene haben, es drohen Revolte und Invasionen Richtung Rom

Daher muss sich Rom mit Karthago gut stellen

226/5 wahrscheinlichstes Datum

Rom/Angst vor den Kelten in Italien schließt einen mit Hasdrubal den EBROVERTRAG

Pol 2,13,3-7, gute Quelle

Íber = Èbro: Karthago soll nicht mit einem Heer den Ebro nach Norden überschreiten oder sich einmischen

Laut Polybios errichtete Karthago auf der Iberischen Halbinsel eine größere und furchterregendere Herrschaft als die frühere, Rom habe dies vernachlässigt und war achtlos, daher eine Eindämmung durch den Ebrovertrag erforderlich.

Römer dürfen den Ebro nicht in südlicher Richtung mit einem Heer überqueren und sich einmischen: Von Polybios nicht explizit erwähnt, aber davon auszugehen, da Hasdrubal sonst nicht zugestimmt hätte, Rom musste etwas bieten

WELCHER FLUSS GEMEINT: Heute wird davon ausgegangen, dass es der Ebro ist, früher vermuteten manche Forscher einen Fluss weiter südlich

225 marschieren tatsächlich die KELTEN GEGEN ROM, werden besiegt und die Poebene von Rom unterworfen

Hasdrubal wird 221 durch einen iberischen Sklaven ermordet, HANNIBAL, ältester Sohn des Hamilkar Barkas, wird mit nur 26 Jahren von der Truppe zum Feldherrn gewählt, dort sehr beliebt

Name bedeutet: Gnade des Baal, Baal ist ihm gnädig

Wahl problemlos in Spanien trotz seines geringen Alters

Von der Volksversammlung bestätigt

Angeblich hat Hannibal geschworen, Rom gegenüber nicht wohlwollend zu sein, wahrscheinlich römische Propaganda

Pol, Liv 21,1-3, Nepos/1. Jh. Hannibal-Vita

225 ist die Keltengefahr gebannt, bald nehmen die Spannungen zwischen Rom und Karthago bzw. dem Barkidenreich zu

ANLASS FÜR DEN ZWEITEN PUNISCHEN KRIEG

Iberische Stadt SAGUNT an der Ostküste südlich des Ebro, liegt klar im Expansionsbereich Karthagos/Hannibals

Sagunt aufsässig gegenüber Karthago, 219 von Hannibal acht Monate belagert/lange Dauer und erobert

Obwohl es in der karthagischen Sphäre liegt, hatte es einen Schutzvertrag mit Rom, dieser wurde anscheinend erst nach 226/Ebrovertragsabschluss geschlossen, eigentlich darf Rom nicht Schutzmacht von Sagunt sein

Während der langen Belagerung und mehrerer Hilfegesuche Sagunts an Rom, schickte Rom keine Hilfe.

Nach dem Fall Sagunts regte es/römischer Senat sich jedoch auf, und forderte die Auslieferung Hannibals als Wiedergutmachung, weil sich die Aktion gegen einen römischen Verbündeten richtete und nicht in Ordnung seitens Karthagos gewesen sei. Die Karthager lehnten ab.

Darauf erfolgte 218 die offizielle Kriegserklärung Roms an Karthago

Pol. 3,33,1-4

Sicher nur ein Vorwand für den Krieg, Rom war es wichtig, dass jeder seiner Kriege ein „bellum iustum“ war formal und nach außen, dafür wurde ein Anlass gesucht

Für Karthago eher eine Verletzung des Ebrovertrages

Nur eine römische oder römisch beeinflusste Literatur vorhanden

 

 

 

 

 

 

ZWEITER PUNISCHER KRIEG/HANNIBALISCHER KRIEG 218 – 201

Hannibal einer der berühmtesten Feldherren der Geschichte

Hannibal bewies großen Weitblick: Die Römer glaubten, sie könnten den Krieg in Spanien führen, daher verlagerte er den Krieg sehr schnell nach Italien

Marsch von der spanischen Ostküste – Südfrankreich – Überquerung der Rhone - Alpenüberquerung Herbst 218 – Poebene

Dort wurde er durch keltische Kontingente unterstützt

Heer mittelgroß, 50.000 Infanteristen plus Kavallerie und Kriegselefanten

Karthagisches Heer schnelle Alpenüberquerung im Spätherbst/Schneefälle möglich, Einheimische wie Ligurer Überfälle durch kleine Trupps -> große Verluste auch bei Elefanten vor dem Ankommen in Italien

Verluste wettgemacht durch die Kelten in Oberitalien, gerade unterworfen, die wieder offene Revolte gegen Rom, sehen Möglichkeit, Rom zu vertreiben

Noch 218 zwei Schlachten in Norditalien, die Karthago gewonnen hat, an den Flüssen

-      Ticínus

-      Trébia

Die Bundesgenossen der Römer ließ Hannibal frei und schickte sie nach Hause mit der Botschaft, er führe nur gegen die Römer Krieg, damit diese von Rom abfallen, gefangen blieben nur die römischen Bürger, er sah die militärische Stärke Roms auch durch die Anzahl, die die Bundesgenossen stellten

Danach Winterlager

Frühjahr 217

Überraschend schneller Weitermarsch Richtung Süden/Etrurien, die Pässe sind noch schwer passierbar, da er anstrengendere Pässe als die üblichen besser begehbaren genommenen wählt

Fiésole

Oberes Arnotal, im Frühjahr sind die Arnosümpfe gerade sehr hochstehend, wegen des Schmelzwassers aus dem Apennin

Einige Tage

Nur mehr ein Elefant übrig

Hannibal verliert sein linkes Augenlicht aufgrund einer Entzündung, die sich verschlimmerte und nicht abheilte wegen der Feuchtigkeit laut antiken Autoren

Liv 22, 2, 2-8

Kürzeren Weg durch die Sümpfe genommen, Überschwemmungen stärker als sonst

Iberer und Afrikaner, die alte Kerntruppe, marschieren an der Spitze

Die Kelten in der Mitte

Die Reiter am Schluss

Dahinter Mago und die Numider ohne Gepäck als Abschluss und um besonders die Gallier zusammenzuhalten

Livius: Gallier verlieren wegen der Strapazen das Interesse und sind nicht belastbar

4 Tage und drei Nächte durchgehend marschiert, kein Lagerplatz vorhanden, Rast war nur auf dem Gepäck möglich

Hannibal wollte dem römischen Heer, das ihm entgegen zog, eine Falle stellen

Arezzo wurde geplündert von den erschöpften Karthagern

Schmales Nordufer des TRASIMENISCHEN SEES in Etrurien, zwischen diesem und den Bergen Engstellen

Dort lag das karthagische Heer auf der Lauer, Abriegelung durch die schwere Infanterie

Das römische Heer unter Konsul Flamínius eilte hinterher

Polybios, Livius

Es kann sich nicht entfalten, Karthago sperrt die Zugänge, unter den Römern und deren Bundesgenossen gibt es viele Tote, Flaminius stirbt

Hannibal Propaganda in Richtung Bundesgenossen, foedus mit den Etruskern hielt und es gab nur wenige Überläufer: das karthagische Heer hatte in der Nähe von Arezzo geplündert und sich unbeliebt gemacht und Etrurien wartet ab

Hannibal zog nach Süditalien und nicht gegen Rom

 

 

 

 

 

August 216 Katastrophe von CANNAE/Apulien

Archäologie: Schlachtplatz gefunden

Alles, was in Rom an Soldaten aufzutreiben war, 2 konsularische Heere

gesamtes römisches Heer aufgerieben

Römer                                      Karthager

80.000         Infanterie               50.000 insgesamt

6.000           Kavallerie

Hannibal kluge Taktik, Ort ausgewählt, wo die karthagische Armee die römische umfassen kann, die zahlenmäßige Überlegenheit der Römer wurde zum Nachteil

Bisher katastrophalste Niederlage der Römer, unter den Opfern sehr viele Senatoren und militärische Anführer

Hannibal hätte nach Rom marschieren und es belagern können, war günstige Gelegenheit

Die militärischen Berater rieten ihm dazu, er lehnte ab, die Gründe dafür sind unklar: er hat keinen Vernichtungsfeldzug gegen Rom geplant, er wollte, dass Rom aufgibt, er wollte keine lange Belagerung

Römische Bundesgenossen fallen ab in Süditalien, vor allem

-      Einige apulische Städte

-      Einige samnitische Stämme, gehen gerne gegen Rom vor

-      Capua, reiche kampanische Stadt, wichtiges Zentrum für das karthagische Heer, Winterlager, für Rom besonders schmerzlich

-      Syrakus, noch nicht lange bei Rom

-      Tarent, 213/12

Mittelitalien bleibt bei Rom

Rom gegen Friedensvertrag

Rettet sich mit der Hinhaltetaktik, keine großen militärischen Schlachten, Kleinkrieg gegen abgefallene socii, Taktik von Konsul und Dictator Q. Fabius Maximus „Cunctátor“/Zauderer, war sicher richtig und die einzig wirksame Methode

Stellungskrieg in Süditalien

Verbrannte Erde

Schwer für die dortige Bevölkerung

Hannibal sucht Verbündete außerhalb von Rom, findet einen in König PHILIPP V von MAKEDONIEN

Der will seinen Einfluss ausdehnen auf dem Balkan, in Griechenland und der Ägäis

Rom dagegen, aktiv an der Adria

Hannibal und Philipp schließen ein Bündnis, siehe vorne Eid des Hannibal, Pol 7,9

Im Endeffekt bringt es für Karthago überhaupt nichts Positives

211 sucht Rom Verbündete in Griechenland

205 Friedensschluss Roms mit Philipp V und Karthago ist wieder alleine

 

211 ändert sich langsam die Lage zugunsten Roms

Rom Rückeroberung von CAPUA, Hannibal versucht es zu retten mit einem Scheinangriff auf Rom, „HANNIBAL ANTE PORTAS“, wozu der Angriff diente, war auch Rom klar und zog die Truppen nicht aus Capua ab und es wird von Rom erobert

Hannibal gehen langsam die Ressourcen aus, extremer logistischer Aufwand bei einem so langen und so weit weg führenden Feldzug nötig, Verpflegung, wird immer schwieriger durch die von beiden Seiten gemachten Zerstörungen

209 wird Tarent wieder römisch

Rom kann den Krieg nach Spanien tragen, was es von Anfang an geplant hatte

 

209 – 206 FELDZUG AUF DER IBERISCHEN HALBINSEL

Mit Flotte nach Spanien

Eroberung von Carthago Nova, dem Zentrum des Barkidenreichs, ganz bitter für Hannibal

207 Bruder Hasdrubal gefallen in der Schlacht am Metaurus, der nach dem Abzug Hannibals nach Italien in Spanien die Stellung hielt, er wollte eine Verstärkung für Hannibal bringen, die jedoch von Rom abgefangen wurde, angeblich wurde der abgetrennte Kopf Hasdrubals in Hannibals Lager geworfen

 

 

 

204 AFRIKAFELDZUG

Römischer Senat will mit dieser Offensive Karthago direkt angreifen

Vor allem Publius Cornelius Scipio (später Africanus Maior)

Im römischen Senat nicht alle begeistert, Beiträge von Italikern/Etruskische Städte sehr viel, Bundesgenossen, Privatpersonen: Ausrüstung, Schiffe, Waffen

204 in Nordafrika Landung

Römische Belagerung von Utica nicht erfolgreich

203 karthagisches Heer geschlagen

Waffenstillstand nicht lange

Hannibal zurückgerufen mit Heer nach Afrika, Landung in Hadrumet

19.10.202 große finale Schlacht in Nordafrika bei ZAMA REGIA südwestlich von Karthago

Scipio siegt, und wird Africanus, später auch maior, genannt

Römischer Verbündeter Numiderkönig Massinissa

Scipio belagert Karthago

Karthago sucht um Frieden an

Sehr harte Bedingungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

201 Vertrag

-      Alle Gebiete außerhalb Afrikas verloren, vor allem der Verlust von Spanien/Barkidenreich, römische Truppen sind gleich dort geblieben, Südiberien wird jetzt römisch kontrolliert, 197 neue Provinzen eingerichtet, Hispania citerior/näher und ulterior/ferner

Afrika bleibt karthagisch ohne römische Besatzung

-      Hohe Reparation von 10.000 Talenten/26 – 27 Tonnen Silber in Raten über 50 Jahre

-      Die wichtige Flotte wird auf lächerliche 10 Schiffe reduziert, der Rest von Scipio auf hoher See verbrannt

-      Keine Kriegselefanten mehr

-      Karthago offiziell römischer Bundesgenosse mit Vertrag und innerer Autonomie

-      Kriege außerhalb Afrikas sind verboten und in Afrika nur mit römischer Erlaubnis, was Karthagos Untergang bedeutete

-      Keine Feinde Roms unterstützen

-      100 junge Adelige als Geiseln nach Rom

 

Karthago wird Regionalmacht

Herren jetzt Römer

 

HANNIBAL freier Mann in Karthago, sehr beliebt

Vom Staatsgerichtshof der 104 freigesprochen

196 Suffet

Rigorose Finanzpolitik

Gegen Korruption, die ein großes Problem war

Gegen große Macht des Staatsgerichtshofs der 104

-      Dessen Ratsherren werden von der Volksversammlung gewählt

-      Amtsdauer auf ein Jahr begrenzt

-      Mindestens ein Jahr Pause zwischen zwei Amtsperioden

Viele Adelige politische Gegner in Karthago selbst, verklagen Hannibal in Rom auf Kollaboration mit dem Feind, angeblich auch antirömische Absprachen mit dem Seleukidenkönig Antíochos III, finden Rom Gehör

195 Flucht nach Osten zu Antiochos III, Asyl für gewisse Zeit in Antióchia, Militärberater für Antiochos

Ab 190 ständig auf der Flucht, Rom wollte ihn unbedingt haben, man konnte sich bei Rom extrem beliebt machen, wenn man ihn auslieferte

183/2 geriet er in Bithýnien/Nordwestkleinasien in eine ausweglose Situation, vor Auslieferung nach Rom beging er Selbstmord

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

STADT KARTHAGO im 3./2. JAHRHUNDERT

Sehr gut geschützt

An drei Seiten vom Meer umgeben (Golf und See von Tunis, Mittelmeer, Golf von Ityke, heute viel verlandet)

Über Land nur von Westen Zugang/Ísthmus zu erreichen

Polybios im Dritten Punischen Krieg vor Ort, kannte Karthago selbst, beschreibt gute Lage in 1,73,4

Spätestens ab dem 3. Jh. das ganze Stadtgebiet von einer BEFESTIGUNGSMAUER umschlossen scheinend:

-      WESTEN: verwundbarste Stelle, 3fach gestaffelte Isthmusmauer mit mehreren Toren, Elefantenställen und Mannschaftslagern usw.

-      KÜSTE: starke Seemauer mit Seetoren, Plan der Stadt Punkte 6 und 7, archäologische Reste, Überlieferung, ab dem 5. Jh. Wachttürme, ein großes Seetor mit weißem Stuck, um großen Eindruck zu machen auf Ankömmlinge aus Richtung Meer

-      NORDEN: durchgehende Mauer bis Kap Gammarth

 

NEKROPOLEN und VORSTÄDTE in der hellenistischen Zeit eingeschlossen

 

WASSERVERSORGUNG: Archäologie:

Hauptsächlich Zisternen/Regengüsse und Brunnen hauptsächlich in Häusern, zahlreich

 

STADTTEILE: es gab im wesentlichen drei

A.    BYRSA (-hügel, altes Stadtzentrum)

Akropolis, auf dem Hügel, eigene Befestigung zusätzlich/Zitadelle, laut Überlieferung dort der Eschmuntempel, der beim Untergang eine Rolle spielt, erreichbar über 60 Stufen/recht steil

200 – 150 östlich und südlich der Byrsa dicht verbaute Wohnviertel/Stadt wuchs extrem über dem alten Handwerksviertel gebaut, ältere Gräberzone, Magonidenviertel

 

B.    UNTERSTADT

Zu Füßen der Byrsa zum Meer bis zum Hafen

Vermutlich AGORÀ/großer Markt- und Versammlungsplatz bekannt durch

Appián, Libyké, großer Tempel und öffentliche Verwaltungsgebäude, beide literarisch und nicht wirklich archäologisch, da es schwer ist, dort zu graben, generell offenbar dicht bebaut, enge Straßen, mehrstöckige Häuser, bis zu sechs Stockwerken, billigere Wohnungen für die unteren Schichten (Diodor 20,44,4, Appian)

Beide Stadtviertel bilden zusammen die ALTSTADT/eigentliches Zentrum, besiedelt seit der archaischen Zeit

C.    VORSTADT, NEUSTADT, MEGARA

Westen und Nordwesten der Altstadt

Sehr weitläufig

Villenvorort, große Villen für Reiche mit kühlen Gärten

Tempel

Übergehen in

         MEGARA: landwirtschaftlich genutzte Flächen

         Hinweise auf Brunnen, Zisternen, wenige Quellen (vielleicht ein Problem)

         Im Gegensatz zu Rom vermutlich kein Aquädukt mit Wasser von weit her

 

NEKROPOLEN: nördlich der Siedlung

 

GROSSE HAFENZONE im Süden

Systematisch ergraben und erforscht seit 1973

Heute im Villengebiet von Tunis, heute wesentlich mehr verbaut als damals

Erste Hafenanlage im 4. Jh., anders aussehend, kleiner

 

 

 

 

 

 

HEUTIGER MONUMENTALER DOPPELHAFEN: spätes 3./frühes 2. Jh., um 200, wahrscheinlich nach dem 2. Punischen Krieg, noch zu riesigen Baumaßnahmen fähig, viele Kubikmeter Aushub

Appian, Römische Geschichte 8,96, Quelle vermutlich Polybios

Archäologie

-      HANDELSHAFEN: 400 m lang, rechteckig, zum Meer ENGSTELLE, schmaler Kanal und Seetor

-      KRIEGSHAFEN: sehr gut geschützt, hinter Handelshafen, Sperrgebiet der Marine, Schutz durch zusätzliche Mauer, sehr viele Schiffe standen ständig bereit, ADMIRALITÄTSINSELin der Mitte für Befehlshaberschaft, Werften, Werkstätten für Reparaturen, Tiefe maximal 2 m, rund, 400m,  in Antike sehr geschätzt

 

HANDWERKSVIERTEL in der Nähe des Hafens

-      Keramikverarbeitung

-      Metallverarbeitung

-      Purpurfärbereien

 

TOPHET

 

EINWOHNERZAHL

Schwer zu schätzen, kein gut belastbares Datenmaterial, reine Schätzungen

ARCHAISCHE ZEIT 540/30 rund 30 – 35.000 Einwohner, davon Forschung ausgehend

HELLENISTISCHE ZEIT: Anzahl der Sklaven sehr schwer zu berechnen, große Anzahl angenommen, Wasserverbrauch

Strábon, Quelle vielleicht Polybios, 150 vor der Zerstörung 700.000 Einwohner, Forschung hält dies für übertrieben

Moderne Schätzung: 125 – 300.000 Einwohner, sehr viel für eine antike Siedlung

Ab dem 4. Jh. eine der größten Städte der Antike, lange Zeit größer als Rom

 

 

DRITTER PUNISCHER KRIEG 149 – 146

Ganze Reihe von Quellen

Polybios, Diodor, Livius, Appian

Recht gute Quellenlage

Nach dem Friedensvertrag  sehr hohe Wiedergutmachungszahlungen an Rom

Wirtschaftlich recht schnell erholt

Auf Nordafrika beschränkt, jedoch regionale Macht in Afrika

Noch immer reich, vorzeitige Rückzahlung angeboten, von Rom abgelehnt, das Karthago noch immer abhängig halten wollte

Nur mehr Mittelmacht in Nordafrika, Krieg nur mit römischer Erlaubnis

Jetzt Problem mit MASSINÌSSA, immer wieder numidische Truppen einfallend in karthagisches Gebiet und erobert Teile für sich

Völlig ungestraft, im Senat von Rom protegiert als Bedrohung für Karthago, zu Unrecht, da im Vertrag von 201 der Besitzstand von 219 zugesichert worden war, Rom hat jedoch Karthago einen Krieg gegen Massinissa immer verboten

151 erfolgte erneut ein Einfall des Massinissa

Karthago verliert die Geduld

150 Kriegszug gegen Numidien ohne um Erlaubnis in Rom nachgefragt zu haben

Rom sehr dagegen

Für Senat casus belli/Kriegsgrund

Verschiedene Fraktionen: eine davon ist sehr antikarthagisch, fürchtet weitere Probleme mit einem wieder erstarkten Karthago, Karthago sehr reich, zahlte Schulden locker zurück, Kriegstreiber M. PORCIUS CATO, Zensor, sehr konservativ, dass er jede Rede mit Ceterum censeo… beendete ist wenig historisch, weit übertrieben, nicht real, erfolgreich mit Argument der Vertragsverletzung durch Karthago

 

149 Kriegserklärung durch Rom

Von Anfang an ein Vernichtungsfeldzug, der besonders brutal geführt wurde.

Karthago will Frieden

Rom stellt unannehmbare Forderungen

Zunächst die nach der totalen Entwaffnung, 200.000 Rüstungen/Basis für die Schätzung der Anzahl der waffenfähigen Männer in Karthago

Dann auch noch die Aufgabe der Stadt und deren Zerstörung durch die Karthager selbst, dann Umsiedlung ins Landesinnere an eine ungefährliche Stelle

Die letzte Forderung war unannehmbar

Extremer Einsatz Karthagos zur Neurüstung

149/8 recht gut für Karthago, maximaler Einsatz durch Karthago

147 P. CORNELIUS SCIPIO AEMILIÀNUS, von Scipio Africanus adoptiert, Geburtsgentil Aemilius, später AFRICANUS MINOR

Von Land- und Seeseite/Hafeneinfahrt abgeschnitten, Hafeneinfahrt gesperrt, keine Versorgung mehr möglich

Laut Quellen sehr tapferer Widerstand

ENDE Februar 146 im Blutbad

Römer eingedrungen laut Überlieferung über den Hafen (Mauer durchbrochen)

6 Tage und 6 Nächte blutige Straßenkämpfe, jede Straße im Straßenkampf Mann gegen Mann erobert, sehr viele Tote

Am siebenten Kapitulation Karthagos, blieb nichts anderes übrig

Einige Widerstandsgruppen kämpfen laut Überlieferung noch weiter, eine verbarrikadiert sich und zündet Tempel an und verbrennt sich selbst im Eschmuntempel auf der Akropolis, vor der Auslieferung, unter anderem die Frau des letzten Feldherrn Hasdrubal

Polybios: Scipio Aemilianus soll in Tränen ausgebrochen sein, nie für die Zerstörung, dann das grausame Gemetzel und sieht das Ergebnis der Zerstörung

Plünderung erlaubt

Befehl zur endgültigen Zerstörung durch Senat

10-Männer-Kollegium geschickt

Maximale Zerstörung, Karthago Erdboden gleichgemacht

Auf dem Territorium der Stadt keine Neubesiedlung vorgesehen

50.000 Überlebende, wenig, da die meisten gefallen, kommen in die Sklaverei

ENDE DER PUNISCHEN METROPOLE UND DES PUNISCHEN STAATES/KARTHAGISCHEN REICHS

DANACH

PROVINZ AFRICA

Eingerichtet auf dem Boden des karthagischen Reichs

Provinzstatthalter

Am Anfang HAUPTSTADT UTICA, da Karthago zerstört

Einwohner steuerpflichtig wie andere Provinzen

Karthagotreue Städte von Römern bestraft und zerstört

Romtreue belohnt

NUMIDIEN Kriegsgewinnler, Vasallenkönigtum installiert

 

Tyrannisches Vorgehen der Römer unnötig, in Antike so gesehen und kritisiert

Pol 36,9,2-8: Verschiedene Meinungen referiert: war richtig vs. Übertriebene Reaktion Roms

 

146 auch alte traditionsreiche Griechenstadt KORINTH im ACHÄERAUFSTAND zerstört

 

BRUTALES VORGEHEN ROMS 146 nicht leicht zu erklären: Rom, insbesondere Senat,  hat sein großes Reich nicht im Griff und gekannt, Unzufriedene machen Aufstände und Revolten -> wird übersensibel, unsicher -> bei jeder Kleinigkeit misstrauisch und glaubte, dass Härte nötig ist, damit Rom die Vorherrschaft im Mittelmeerraum behält

 

DIE NÄCHSTEN JAHRZEHNTE stand der Siedlungsplatz leer und verödet

 

122 GAIUS GRACCHUS, der Jüngere der beiden Brüder, plant kleine Kolonie, Fehlschlag

 

46 dauerhaft im Stadtgebiet CAESAR Kolonie

 

AUGUSTUS

Aufschwung und Ausbau

Provinz AFRICA PROCONSULARIS eingerichtet, Hauptstadt COLONIA CONCORDIA/Einheit IULIA CARTHAGO

 

Rascher Ausbau

Wichtige Stadt in Nordafrika

 

Größte Blüte vor allem 2. und frühes 3. Jh. NACH Chr.

Africa Proconsularis wichtige Kornkammer, Weizenproduktion

Wirtschaft wichtig für das Römische Reich

 

In SPÄTANTIKE wichtige Stadt

 

VANDALEN seit 439, Hauptstadt des Vandalenreiches

 

BYZANTINER seit 533

 

 

DIE TONDATEI WURDE EIN ZWEITES MAL ABGEHÖRT UND DIE MITSCHRIFT OPTIMIERT

 

 

 

 

Bildunterschriften

WIKICOMMONS/WIKIMEDIA

Abalg, Hannibal route of invasion.de.svg

Magenta Green: Battle_of_Lake-Trasimeno.svg

Cristiano64, Campagna_africana_di_Scipione_202_aC.png

Roman_provinces_trajan.svg

 

Wittke-Olshausen-Szydlak – Stadtplan im DNP, siehe vorne

 

Die Etrusker und Europa, Ausstellungskatalog, Mailand 1993, S. 29

 

Zimmermann, Karthago, Stuttgart 2010, S. 9

 

Hellenistische Hafenanlage von Karthago:

(https://www2.rgzm.de/Navis2/Home/HarbourFullTextOutput.cfm?HarbourNR=Carthage)

 

Dritter Punischer Krieg:

https://www.worldhistory.org/image/5178/roman-naval-attack-on-carthage)

dazu eine englischsprachige Karte des Mittelmeerraumes eines historischen Atlanten o. ä. ohne Literaturangabe, ggf. eine andere zum