ZEHNTER TERMIN 26. MAI 2021
VORLESUNG AM 2. JUNI ENTFÄLLT
ELFTER TERMIN IN ZWEI WOCHEN AM 9. JUNI
KARTHAGO UND ROM AB DEM 3. JAHRHUNDERT
Quellenlage für die Innenpolitik und die Ereignisse in Nordafrika dünn
Inschriften relativ wenig Informationen zur Ereignisgeschichte und eher kultureller Aussagewert
Auseinandersetzungen mit Rom deutlich besser dokumentiert
In den römischen und römisch beeinflussten Quellen in der Regel römisch-antikarthagische Sicht
Propaganda
Sehr wahrscheinlich auch karthagische Quellen/Aufzeichnungen
Archive, staatliche Aufzeichnungen und wahrscheinlich eher spät karthagische Geschichtsschreibung, alles verloren
Hannibal zwei Biographen auf dem Feldzug, SÓSILUS und SILÉNUS (detaillierte Aufzeichnung aller Ereignisse), beide nicht erhalten, laut Livius eine lange Inschrift seiner Unternehmungen in Punisch und Griechisch, die auch verloren ist
Polybios, 1. Buch: PHILÍNOS von Akragas, Südküste Siziliens, 2. H. 3. Jh., Geschichtswerk über den Ersten Punischen Krieg, soll eher aus karthagischer Perspektive geschrieben worden sein, nicht erhalten, einige Fragmente, dürfte vor allem eine wichtige Quelle für Polybios gewesen sein
KAISER CLAUDIUS und ANDERE RÖMISCHE MONOGRAPHIEN
Claudius zehn Bücher über karthagische Geschichte, neben einem Werk über die Etrusker
Alles komplett verloren
ROM
Seit 2. H. 4. Jh. ständig aktiv seinen Einfluss in Italien vergrößert, viele militärische Unternehmungen
340 – 270 ganz Mittelitalien unterworfen, im Zuge der Expansion auch Ausgreifen nach Süditalien, Bundesgenossenverträge erzwungen durch Rom, von diesem „Befrieden“ genannt
Frühes 3. Jh. Griechenkolonien noch zum Großteil frei, vor allem die wichtigste und größte damals in Unteritalien, das mächtige und reiche Tarent, das von Rom begehrt
Daher Bündnis mit Pyrrhos von Epirus zur Verteidigung, 280 – 75 in Italien und Sizilien, 275 Pyrrhus besiegt und nach Epirus zurück
Unterwerfung der letzten freien Griechenstädte durch Rom
272 Tarent fällt als letzte freie Griechenstadt und muss römischer Bundesgenosse werden
Um 270 Rom unumschränkte Großmacht auf der Apenninhalbinsel, im Norden später
Rom noch keine großen Reibungsflächen zu Karthago
Karthago beobachtet die Vorgänge um Rom, reagiert aber nicht betroffen
Jahrhundertelang neutral bis freundschaftlich
Rom Landmacht auf dem italischen Festland.
Polybios 1, 20, 12 übertreibt: angeblich bis Ersten Punischen Krieg Rom keine Erfahrung in der Seefahrt: FALSCH. Handelsschifffahrt auf dem Tiber, jedoch keine Seemacht
Karthago große See- und Handelsmacht, Einflusszonen: Inseln vor der Apenninhalbinsel, Westsizilien, Sardinien, Korsika/seit 4. Jh.
RÖMISCH-KARTHAGISCHE VERTRÄGE
Lange Tradition
ERSTER VERTRAG
Siehe auch vorne
Laut Polybios 508, wahrscheinlich zu früh
Tatsächlich vielleicht 5. Jh.
ZWEITER VERTRAG
Pol 3,24 ohne Datum, im Wortlaut
Diodor 16,69,1 und Livius 7,27,2 vermutlich 348
Karthago auf dem Höhepunkt seiner Macht
Rom nur mühsam seine Vorrangstellung in Latium behauptet (Kelteneinfall erst einige Jahrzehnte her, immer wieder keltische Streifzüge ins latinische Gebiet, Probleme mit den latinischen Stammesgenossen)
Latinerkrieg 341 ausgebrochen nach längerem Konflikt
Vertrag Verschlechterungen für Rom
RÖMER
Handel auf Westsizilien und Metropole Karthago beschränkt und dort handelstechnisch gleichgestellt
Übriges Libyen/Nordafrika, Sardinien und Südostspanien/Tarseier-Gebiet/vermutliches Gebiet um das spätere Cartagena ausdrückliches Fahrverbot
Fremder Handel konzentriert auf Sizilien und die Metropole und damit kontrolliert
Massive Einschränkungen für Rom und Bundesgenossen
Kaum Einschränkungen für Karthago und Verbündete
Militäraktionen an der latinischen Küste, die nicht Rom untertan
Friedensvertrag mit Rom: Rom kein Schutz vor karthagischen Übergriffen, Kriegsgefangene darf Karthago nicht in römischem Gebiet verkaufen
Rom starken Druck auf die Latiner aufgebaut gegen Nicht-Bundesgenossen
Karthagische Händler den römischen in Rom gleichgestellt
Vertragstyp: recht komplex, nach karthagischer Art verfasst und formuliert
Utica formal den Karthagern gleichgestellt, noch Sonderstellung im Hegemonialbereich, ebenfalls formal gleichgestellt Mutterstadt Tyros, was irrelevant war
Sicher nicht lange in Kraft
Rom siegt 338 im Latinerkrieg, danach sicher kein Interesse mehr an diesem Vertrag mit Karthago gehabt
WEITERE VERTRÄGE
Einer oder zwei weitere, die die Situation nach dem Rom-Sieg von 338 berücksichtigen
VERTRAG VON 306
DRITTER ODER VIERTER VERTRAG
SOGENANNTER PHILONOS-VERTRAG
Livius 9,43,26 sehr spärliche Angaben
Pol. 3,26,1-5 ohne Angabe eines Datums: „ein Vertrag“ für ihn unhistorisch, nicht ganz sicher dem Livius-Vertrag von 306 zuzuordnen
Nach dem vorne genannten Philinos von Akragas/Agrigént genannt
Üblicherweise als dritter Vertrag genannt
Deutliche Änderung der Interessenssphären
Unteritalien römischer Bereich, kein Eingreifen der Karthager
Sizilien karthagischer Bereich, kein Eingreifen der Römer
Historisch gut möglich
Karthago wollte vielleicht Bündnis zwischen Syrakus und Rom verhindern, damals Probleme mit Agathokles
Wahrscheinlich auf karthagische Initiative zustande gekommen
Damit wäre Eingreifen Roms wie im Ersten Punischen Krieg vertragswidrig, wahrscheinlicher Grund für die negative Bewertung und Ablehnung des Vertrages durch Polybios, daher nur eine kurze Beschreibung
Angeblich keine eherne Tafel im Ärarium der Ädilen beim kapitolinischen Jupitertempel, das Vorhandensein eines solchen Vertrages ist daher laut Polybios eine sehr mutige Behauptung von Philinos gewesen, auch älteste Römer würden den Vertrag nicht kennen, müsse daher erlogen sein, angeblich im 2. Buch des Philinos
Immerhin steht die Eidverletzung durch Rom 264 im Raum
Für die Existenz dieses Vertrages gibt es auch andere Indizien, wahrer Kern der Philinos-Überlieferung vorhanden
Manche Historiker: Lateinische Abschrift/Inschrift im Ärarium willentlich entfernt, Rom wäre sonst als vertragsbrüchig dagestanden
Weitere Bestimmungen wie Handelsbeschränkungen etc. sind unbekannt
PYRRHOSVERTRAG
Meist vierter Vertrag genannt als Kompromiss, dieser Vertrag ist sehr sicher, vermutlich der letzte
Laut Polybios dritter, laut Livius der fünfte
279/8
Gegenseitige Beistandsvereinbarung
Im Falle eines Angriffs von Pyrrhos, von dem sich beide bedroht gefühlt haben
ROM: war der Anlass für Tarent, Pyrrhos nach Italien zu holen
KARTHAGO: Angst, dass ihn Sikelioten nach Sizilien holen gegen Karthago, was tatsächlich eintraf
Pol 3,25,1-5 Wortlaut
Bestehende Verträge bleiben aufrecht (Philinos-Vertrag)
Zusatz
Abkommen mit Pyrrhos sollen beide gemeinsam schließen
Bei Bedarf, wenn von Pyrrhos angegriffen, hilft der andere
Karthago stelle Schiffe (Truppentransporte, Angriff), Hilfe auch zur See
Jeder Partner zahlt den Sold für seine eigenen Truppen selbst
Seetruppen sollten nicht gegen ihren Willen an Land Kämpfer sein. Falls der Kommandant zustimmt, können Marinetruppen an Land kämpfen für Rom
Karthago wollte, dass Pyrrhos in Unteritalien bleibt, daher gegenüber Rom entgegenkommend
Interessenssphären Unteritalien-Rom und Sizilien-Karthago => tatsächliche Existenz des Philinos-Vertrages
Nur optional, nicht verpflichtend, kein Beistandspakt im engeren Sinn
Auch wollten beide ein Bündnis des anderen mit Pyrrhos verhindern
Karthago wollte keine antikarthagische Allianz auf Sizilien
Alle anderen Fragen laut Polybios geklärt
Beide eingehalten, jedoch keine römische Hilfeleistung, keine gegenseitige militärische Unterstützung
Justin 18: Pyrrhos soll Gesandtschaft nach Rom geschickt haben, Anfrage wegen eines eigenen Bündnisses gegen Karthago, Rom lehnte ab
Pyrrhos wurde von Sikelioten nach Sizilien gerufen gegen Karthago, ging massiv gegen karthagisches Gebiet vor, Karthago verliert alle Stützpunkte bis auf Lilybaion
Verliert jedoch die Unterstützung
Letztendlich bei Benevént geschlagen
Am Ende wieder mit seinem Heer zurück nach Epirus
272 Tarent römisch, Eroberung
Alle Griechenstädte im Süden
Epikratie wird von Karthago wiederhergestellt, Pyrrhos für Karthago pratisch folgenloses Intermezzo
Um 270 römisches Einflussgebiet bis an die Grenze Siziliens
Karthagisches Einflussgebiet im Mittelmeer sehr weiträumig, auch innerhalb Siziliens weiträumig
Konflikt zwischen beiden nur mehr eine Frage der Zeit
Nur wenige Jahre bis zum Ersten Punischen Krieg
„PUNISCHE KRIEGE“
Moderner Begriff, folgt wegen der Quellen dem römischen Beispiel
ERSTER PUNISCHER KRIEG 264 – 241
Lange Dauer
Grund klar: Ausdehnung der römischen Machtsphäre
Konkreter Auslöser: Griechisches Messána/Messína
MAMERTÍNER: von Agathokles angeworbene oskische Söldner, Begriff abgeleitet von Mars, angeblich sehr gute Kämpfer, wurden 278 „arbeitslos“, bleiben aber auf Sizilien
Sie erobern und besetzen Messina mit Gewalt, in der Folge Feindschaften des oskisch besetzten Messina mit Syrakus, was Syrakus nicht passt
Zieht sich Jahre hin
264 Attacke von Syrakus auf Messina
Mamertiner suchen Hilfe gegen Syrakus
Bitten den römischen Senat
Hilfe verzögert sich, das dauert für die Mamertiner einfach zu lange, schnellere Hilfe wäre nötig gewesen
Osker von Messina fragen daraufhin Karthago, traditioneller Feind von Syrakos, Karthago rasch reagiert
Karthagische Besatzung in Messina, das wollten die Mamertiner eigentlich nicht
Rom hat sich jetzt endlich entschlossen, ein Heer zu senden
Mamertiner werfen die Karthager hinaus und lassen die Römer ein, eigentlicher Kriegsanlass
Die lange Reaktionszeit der Karthager in der Volksversammlung und im Senat waren nur teilweise moralische Bedenken vermutlich wegen alter Vertragsbestandteile, dass sich Rom in Sizilien nicht einmischen soll
Pol 1,10f sehr romfreundlich
Unglücklicher karthagischer Offizier Hanno wird in Karthago zum Tod verurteilt, Kommandant der hinausgeworfenen Besatzung in Messina, Leistung bei der Rechtfertigung als ungenügend empfunden
Anfangs war Karthago noch mit Syrakus gegen Rom verbündet, was sehr erstaunlich ist nach so vielen Konflikten
Antike und vor allem moderne Autoren bis heute Frage nach den Motiven des römischen Senats für den Eintritt in die Auseinandersetzung
Wer war Roms Hauptfeind: Syrakus, Karthago
Frage der Kriegsschuld heftig diskutiert, niemand will an einem Kriegsausbruch schuld sein
für Rom
romlastige antike Literatur und Berichterstattung, Rom träfe keine Schuld, reine römische Verteidigung für eigenes Gebiet in Unteritalien, von Syrakus vor allem
Hauptquelle Polybios 1,14ff, zumindest zum Teil von Fabius Pictor, andere Schilderungen von Díodor und dem sehr späten byzantinischen Zonáras
Lange Diskussion
Tatsächlicher Grund für Prof. Amann anscheinend römischer Expansionsdrang, Konfrontation mit Karthago klar in Kauf genommen und bezweckt gegen karthagischen Einfluss auf Sizilien, auch gegen Syrakus gerichtet
Rom von Syrakus als Gefahr gesehen, daher die Koalition mit Karthago
Rom sehr bewusst vorgegangen und nicht ungewollt hineingeschlittert
Kriegserklärung
Rom gegen Syrakus, das bald auf Druck Roms die Seite wechseln muss, ab 263 Bundesgenosse von Rom, Polybios: Unterstützung durch Syrakus war hilfreich für Rom
Gegner nur mehr Karthago
Rom muss für einen Sieg Flotte aufrüsten
Erster Erfolg zur See 260, erster relevanter Seesieg beo MÝLAI an der Nordwestspitze von Sizilien/Nordküste
Neu: schwenkbare Enterbrücke, am Ende der Enterbrücke Eisenspan, genannt CÓRVUS, da dieser wie ein Rabenschnabel aussah, der sich ins gegnerische Schiff bohrte. Dadurch wurde der Seekampf zum Landkampf, der Nachteil der wesentlich schwerfälligeren römischen Schiffe (karthagische waren viel wendiger, damals den römischen technisch überlegen) wurde kompensiert. Das war wichtig für die Kampfmoral der Römer, aber nicht kriegsentscheidend
Wechselnde Erfolge, einmal war Rom, einmal Karthago überlegen
Karthagische Friedensangebote vom römischen Senat abgelehnt
256 Afrika-Invasion von Sizilien weg nach Karthago
256 Flotte siegt bei Südsizilien bei Kap ÉKNOMOS/Südostsizilien
Daher noch 256 in Nordafrika. Damit war zum ersten Mal ein römisches Heer in Nordafrika
Vor Karthago 255 wird das römische Landheer in der Schlacht bei Túnes geschlagen
Spartanischer Söldnerführer Xánthippos auf karthagischer Seite mit Kriegeselefanten
Römische Flotte zieht sich zurück
Bei der Rückfahrt durch einen Sturm zum Großteil zerstört
Neue Flotte Roms 249 von Karthago besiegt und zerstört
40er Jahre Stellungskrieg in Westsizilien
Kleine Auseinandersetzungen, keine kriegsentscheidenden Erfolge
Rom ringt sich zum Bau einer neuen großen Flotte durch (Spenden durch Private/reiche Römer), kopieren eine karthagische Pentere (gestrandete Schiffe kopiert)
241 gelingt Rom der entscheidende Seesieg bei den ÄGATISCHEN INSELN, einer kleinen Inselgruppe vor Westsizilien unter Gaius Lutátius Cátulus
Karthagischer Verlierer Hanno
Karthagischer Rat ersucht um Frieden (Probleme mit dem Nachschub, fehlende Ressourcen für Weiterführung des Krieges)
Friedensvertrag, erste Version durch die Feldherren Lutatius und Oberbefehlshaber (seit 247) Hamilkar Bárkas, Lutatiusvertrag
Ist Rom nicht hart genug, verschärft daher in Rom
Pol III, 27, 1 – 7
Hauptbestimmungen
1. Sizilien und alle Inseln zwischen Italien und Sizilien werden römisch
2. Für die Bundesgenossen von beiden Seiten besteht Sicherheit
3. Keine Anordnungen im Hoheitsgebiet des anderen, nicht bauen dort von Staats wegen, keine Truppen anwerben, Bundesgenossen des anderen abwerben
4. Karthago in 10 Jahren 2200 Talente zahlen, 1000 gleich
5. Karthago muss alle Kriegsgefangenen ohne Lösegeld an Rom übergeben
Die Reparationszahlungen waren sehr hoch und wurden noch auf 3200 Talente erhöht, 1000 sofort, der Rest in zehn Jahren, 1 Talent sind 27 kg Silber
Sehr viel auch für Karthago
Jedoch
- Kein Ausliefern von Waffen und Überläufern
Besonders schlimm ist der Verlust von Sizilien und aller Inseln zwischen Sizilien und Italien, etwa der Liparischen Inseln
Eigentliches Ziel von Rom erreicht: Sizilien kommt in den römischen Machtbereich
Verzicht auf militärisches Vorgehen gegen Syrakus durch Karthago
Ende der karthagischen Herrschaft auf Sizilien, nicht jedoch der phönikisch-karthagischen Siedlungen auf Sizilien, jedoch römische Oberherrschaft
Sizilien 227 erste römische Provinz
PROVINZ = außeritalisches römisches Herrschaftsgebiet, Verwaltung durch römische Beamte
Reich von Syrakus weiter autonom, selbstständiger römischer Bundesgenosse
210 zur römischen Provinz SICILIA
Karthago bleibt souverän
Durch Reparationen schwer belastet
ð Nächste Krise für Karthago
GROSSER SÖLDNERAUFSTAND, darauf folgend der LIBYSCHE KRIEG 241
Aufstand von Söldnern in Afrika
Streit um Sold
Nicht voller Sold bezahlt
Söldner wollen die vereinbarte Summe
Truppen aus Sizilien und demobilisierte nordafrikanische Truppen, sahen sich geprellt
ð Aufstand
Viele Libyer unter den Söldnern, Libyer ohnehin stark belastet, neigen zu Revolten, daher leicht zu überreden
Vor den Toren Karthagos
Söldner teilen sich auf mehrere Heere auf
Gegen weitere punische Siedlungen in Nordafrika, erobern eine Reihe davon
Utica wird erobert, ganze Reihe von Kämpfen zwischen Söldnern und Karthagern um Utica
Híppo Ácra, Söldnerlager
Tunis, Lager
Versuch, Karthagos Versorgung durch die Lager abzuschneiden
Wollen Unruhe in Karthago
Söldnergeneral Berber Máthos, einer der wichtigen Söldnerführer
Nur mit großer Mühe nach drei Jahren von Karthago niedergeschlagen
Hanno der Große und Hamilkar Barkas (verdienstvoll, guten Namen gemacht, Sieger in der Schlacht am Mácar-Fluss/Bagrádas/Übergang 240, der von Söldnern besetzt war), einer der wichtigen karthagischen Siege
Aufstand Ausweitung auf Sardinien, seit 6. Jh. karthagisch
Karthagische Offiziere hinausgeworfen
Söldner selbstbestimmt
Einheimischer Widerstand findet sich
Jedoch wichtig für Getreidelieferungen
Karthago greift ein, obwohl sehr erschöpft und in Nordafrika Auseinandersetzungen
Siegt
Rom nutzte die Situation aus und die schwache militärische Position Karthagos, das sehr erschöpft und ausgelaugt war
238/7 Sardinien und Korsika römisch besetzt, eigentlich vertragswidrig = laut Vertrag bei Karthago verbleibend
Angeblich Hilfegesuch durch Söldner
Truppenrüstungen und das Vorgehen Karthagos gegen Sardinien wurde als romfeindlich hingestellt, daher der römische Einmarsch
Vorwand
Rom stärker
ð Römische Herrschaft
Pol 3
Zusatzvertrag
- Karthago muss Sardinien räumen
- Weitere 1200 Talente zahlen
Römische Macht so groß, dass es diese Nachforderungen stellen kann
Zweite römische Provinz Sardinia et Corsica
Ausgeblutetes Karthago musste zustimmen, keine Wahl
Bild: Moderne Nachstellung des karthagischen Heeres mit seinen Söldner- und Kämpfergruppen
Folge: Karthago zur Gänze aus dem italischen Umfeld inkl. Inseln verdrängt
Rom unangefochtene Herrin über Italien und die vorgelagerten Inseln, echte Großmacht
Römische Unterwerfung Oberitaliens folgte bald
Weitere Konflikte Rom-Karthago absehbar, erkennbar, dass die Auseinandersetzung zwischen Rom und Karthago noch kein Ende hatte
Karthago Verlust von Sizilien, Sardinien/Salz und Getreide sowie Metall
Hart getroffen
Hohe regelmäßige Reparationszahlungen
ð Neue Ressourcen und Operationsgebiete sehr notwendig und wichtig und wurde in Angriff genommen
Neuorientierung
Metallreiche iberische Halbinsel stark in den Fokus gerückt, vor allem viel Silber und auch sonst metallreich
Alte phönikische Stützpunkte von Karthago übernommen
Südmittelmeer, auch jenseits von Gibraltar
Gadir ganz alt
Rest iberische Stämme, von Karthago für wenig zivilisiert gehalten, häufig untereinander verfeindet
Keine andere Großmacht, die Karthago die Gebiete streitig gemacht hätte, auch keine einheimische
HAMILKAR BARKAS, sich im Ersten Punischen und Libyschen Krieg einen Namen gemacht = Bruder des Melkart, theophorer Name
Barkas = Ehrenname = Blitz wegen seiner schnellen militärischen Manöver
Aus wichtiger karthagischer Familie, soziale Elite
237 mit einem Großteil des Heeres nach Spanien
Mit dabei
- Schwiegersohn Hasdrubal
- Sohn Hannibal, damals 9 – 10 Jahre alt, der große Teile seiner Kindheit in Spanien verbringt
Sehr erfolgreich in Südostspanien
Neues karthagisches Reich – REICH DER BARKIDEN
HANNIBAL wahrscheinlich viel in Gadir
2 Griechischlehrer, erzogen wie junger karthagischer Adeliger
229 fällt Hamilkar Barkas in der Schlacht (er hat viele geschlagen mit iberischen Stämmen) gegen die Vettónen/iberischer Stamm
Nachfolger als Feldherr in Spanien SCHWIEGERSOHN HASDRUBAL
Ebenfalls erfolgreich in Spanien
228 CARTHAGO NOVA/Qart ḥadášt, heute CARTAGÉNA gegründet, neues Zentrum des Barkidenreiches, Südostspanien
Trotz Zwistigkeiten, Verstimmungen mit dem Rat von Karthago/Oligarchische Führung der Mutterstadt, misstrauisch
Trotzdem nicht als Privatreich der Barkiden gedacht, sondern neues Standbein des karthagischen Staates und Teil der karthagischen Expansion
Regelmäßig große Silberlieferungen aus Spanien nach Karthago, damit dieses seinen Verpflichtungen nachkommen kann
DIE TONDATEI WURDE EIN ZWEITES MAL ABGEHÖRT UND DIE MITSCHRIFT OPTIMIERT
Bildunterschriften
Maximilian Dörrbecker/Chumwa, Wikicommons West_Mediterranean_Area_279_BC_de.png
Pamela Butler, Wikicommons, Pyrrhic_War_Italy_en.svg
Jon Platek, Besvo, Wikicommons, First_Punic_War_264_BC_v2.png
Chewie, Wikicommons, Corvus
Bringmann, Punische Kriege, DNP 10, 2001, Karte S. 592
(Siehe
Eliott Sadoumy, Wikicommons, Troupes_carthaginoises_Averniales-2012.JPG
Maglorbd, Wikicommons, Macar240
Karthagisch-spanische Silbermünze 237 – 209, Herakles-Melkart mit Zügen des Hamilkar oder Hannibal, (https://www.britishmuseum.org/collection/object/C_1911-0702-1)
AM 2. JUNI 2021 IST DIE VORLESUNG ENTFALLEN
Nächster Termin ist daher der 9. Juni!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!