15.12.2009
Libysche
Bauern müssen ein Viertel der Erträge an Karthago abliefern, die Folge sind
offene Aufstände
Die
Parteien werden zum Kriegsdienst eingezogen
ORGANISATION
DES MILITÄRS
Heer
in klassischer Zeit große Bedeutung in Karthago
In
der deutschen Literatur anders: karthagischer Kaufmannsstaat, der an
militärischen Dingen uninteressiert ist
Eine
Großmacht wie Karthago kann sich ein militärisches Desinteresse nicht leisten
Ab
dem 6. Jahrhundert Bereitschaft für militärische Absicherung durch Verteidigung
von Handel und Territorium
Militär
hat keinen geringen Stellenwert
Aristoteles:
karthagische Männer haben so viele Ringe vom Staat, wie sie Feldzüge absolviert
haben
Platon:
kriegerisches Volk
Landheer:
Karthager
Westphönizische
Kolonien
Verbündete
(Elymer, Numider…)
Vasallen
(libysche Soldaten, Iberer…)
Söldner
werden immer wichtiger, schließen Verträge mit Karthago
Bürger:
Pflicht
Oder
im Bündnis Vertragsbestandteil
Breites
Repertoire, Söldner aus dem gesamten Mittelmeergebiet
Iberer,
balearische Schleuderer (laut antiken Quellen besonders gut, eigene
Waffengattung im Heer), Korsen, Samniten, Kampaner (seit 5. Jahrhundert),
Etrusker, Lígurer, Kelten, Griechen (vor allem Schwerbewaffnete)
Bundesgenossen,
Unterworfene und Söldner erhalten Sold , wahrscheinlich unterschiedliche Höhe,
der libysche Bauer erhielt weniger als ein ausgebildeter Söldnerhoplit
Polybios
2. Jahrhundert vor Chr. Karthago hat das Bürgerheer vernachlässigt, sondern
hatte fast nur Söldner
Dies
für die meiste Zeit nicht zutreffend, vielleicht für Teile des 2. Jahrhunderts
und die Spätzeit
Die
Einführung großer Söldnerkontingente ist nicht sicher
Literarische
Überlieferung: zum ersten Mal 410 anlässlich des Krieges auf Sizilien
Davor:
6. Jahrhundert zum größten Teil Bürgerheer
Episode
des Malchus (Sardinien, Sizilien), damals wurde er mit Hilfe der Volksversammlung
mit dem Heer verbannt nach Sizilien, wäre bei Söldnern sinnlos gewesen, müssen
Soldaten gewesen sein
Neuordnung
des Heerwesens durch Mago, Vater des karthagischen Staats, 2. Hälfte des 6.
Jahrhunderts, Neuordnung von Handel, Heer, beim Heer: welche Reformen genau
unklar
Justin
18, 7, 19 und 19, 1, 1 ordinata disciplina militari
Moderne
Literatur verschieden interpretiert: Söldnerwesen eingeführt
Söldner:
militärische Disziplin, Kampferfahrung, Bürger nicht dem Wirtschaftsleben
entzogen, politisch neutral, gut für Feldherrn
Ameling-Artikel:
Keine Söldnerheere für das 5. Jahrhundert
Sicher
ab dem 4. Jahrhundert verstärkt Söldner in den karthagischen Landtruppen,
möglicher Grund: Schonung der Bürger, zuwenig Bürger für Schlachten
Sondertruppen:
sicher karthagische Bürger
„Heilige
Schar“ griechische Bezeichnung ἱέρoς λόcos
Punischer
Name unbekannt
Elitekampftruppe
des Adels typisch für Archaik
7./6.
Jahrhundert
Nur
für den Krieg (in Sizilien 4. Jahrhundert)
Militärische
Untergruppe mit besonderer Schlagkraft
Vermutlich
stehende Truppe in ständiger Übung, Zusammenhalt untereinander
Angeblich
2500 Mitglieder
Militärische
Tüchtigkeit gesellschaftlich relevanter Wert
Hoplitentruppe,
Infanterie
Kern:
Hopliten, schwerbewaffnete Infanterie (volle Bewaffnung: defensive Ausrüstung:
Helm, Panzer, Beinschienen, große Prunkschilde, offensive Ausrüstung: Lanze,
Kurzschwert)
Unterstützt
durch leichte Fußtruppen (andere Waffen: Wurfspieße Schleudern): eröffnen das
Geplänkel, schneller beweglich, können dadurch den Gegner verwirren
Keine
starke Kavallerie. Wahrscheinlich, da dies hauptsächlich Aufgabe der
Bundesgenossen
war v. a. Numider, die sehr begeht waren, auch Iberer (diese auch in
hellenistischen Heeren), Kelten (gute Reiter)
An
der Spitze des Heeres gingen gewöhnlich die Kriegselefanten
Sinn:
Gegner Angst einjagen, Verwirrung stiften vor allem bei den Pferden
Hellenistische
Kriegstechnik
Von
Alexander dem Großen von den Feldzügen in Persien und Indien mitgebracht
Wird
aufgenommen
Von
Pyrrhos (am 1.12. durchgenommen) Elefanten in den Krieg nach Italien
mitgenommen
In
Karthago seit 262 (Erster Punischer Krieg), zu dieser neuen Technik gezwungen
Karthager
geschult von Xanthíppos, einem spartanischen Söldnerführer
Hellenistische
Zeit Belagerungszeit
Immer
wichtiger
Gegen
Städte und Stadtmauern
Zum
Teil aus Phönikien
Belagerungsturm,
mehrere Geschoße
Rammböcke
Unterirdische
Tunnel
Neuerungen
aus dem griechischen Osten
Wurfmaschinen
für Steine und brennenden Asphalt
Militärberater
Flotte
(Kriegsmarine)
Sehr
wichtige Stellung im Heer
Sehr
gute und erfahrene Seeleute in Orientierung und Schiffbau
Vorwiegend
karthagische Bürger, später Libyophöniker (Phöniker aus Libyen), Phöniker aus
Nordetrurien
Fast
keine Söldner
Ab
dem 2. Punischen Krieg Sklaven als Ruderer
Polybios
6, 52, 1 Vergleich karthagisches – römisches Heer
Karthago
jedenfalls auf See überlegen
Römer
im Landheer
Karthager
größte Flotte im Westmittelmeerraum
Schnelle
und äußerst bewegliche Schiffe, die Position ist daher rasch änderbar
Anfänglich
wesentlich besser als römische Schiffe
Daneben:
kleine Wachschiffe, Beiboote und Frachtschiffe
Viele
Abbildungen auf Stelen und Münzen (Handout: Schiff aus Südspanien)
Pentere:
je 5 Ruderer auf 3 verschiedenen Decks
Lang,
schlank und wendig
Hinten
Steuer, vorne Rammsporn auf dem Bug
Taktik:
Schnell Gegner nähern an die Seite des gegnerischen Schiffes, 2- 3 mal mit dem
Sporn rammen, dann ist das gegnerische Schiff leck und unbrauchbar
Taktik
funktionierte, bis Rom im Ersten Punischen Krieg die Enterbrücke erfand: beide
Schiffe konnten sich weniger bewegen und die Seeschlacht wird für die Römer zur
Landschlacht zwischen den Besatzungen
Der
Hafen von Karthago ist einer der bedeutendsten und größten und bestens
beschrieben, spätes 3. oder 2. Jahrhundert, doppelter künstlicher Hafen
Kóthon
= künstlich angelegter Hafen
Wort
phönikischen Ursprungs
Von
unten schmale gut gesicherte Einfahrt
Großer
rechteckiger Handelshafen
Schmaler
Durchgang zum militärischen Ringhafen
Um
in den Kriegshafen zu gelangen, war es notwendig, den ersten gut gesicherten
Durchgang, den Handelshafen und den zweiten gut gesicherten Durchgang zu
passieren
Auf
der runden Insel mitten im Kriegshafen Admiralitätsinsel, so genannt, da laut Polybios?
Dort die Admiralität lag
Ausgegrabene
Schiffshäuser
150
– 200 Schiffe ständig bereit mit vielen Ruderern als Besatzung
Möglicherweise
Schiffe darin gefunden (von Franzosen)
Gut
erforscht
Einer
der berühmtesten Häfen in der Antike
Führung:
Feldherren
Griechischer
Begriff: Strategen
Häufig
einer mit Oberbefehl über die See- und Landstreitkräfte
In
Volksversammlung gewählt durch die männlichen Bürger
Trennung
von politischer und militärischer Gewalt
Suffeten
selten Feldherren
Aus
dem (Hoch-)Adel
Gegensatz
römische Konsuln
Feldherren
große Machtfülle mit ziemlich uneigeschränkter Kompeten daher Kontrolle durch
Staatsgerichtshof der 104
Dieser
Gerichtshof wurde wahrscheinlich vom Adel eingerichtet
Adel
Streben nach Kontrolle
Feldherr
muss sich nach Abschluss des Feldzuges rechtfertigen, wobei es zu einigen
Todesurteilen kam
Feldherr
ist man für die Dauer des Feldzuges (Gegensatz: Konsuln für ein Jahr)
Ernennung
der Unterfeldherren, de facto aus dem Dunstkreis der Feldherren
Karthager
höhere Ränge
In
Provinzen zivile Sondervollmachten (dort mächtig)
Karthagischen
Richtern während des Kommandos entzogen
Heeresversammlung
Kompetenzen
eher dürftig
Im
Krieg wählen sie im Fall des Todes des Feldherrn den Nachfolger, der allerdings
die Bestätigung aus Karthago benötigte
Ethnische
Gruppen im Heer Einheiten bildend, nicht gesplittet, tragen die national
üblichen Waffen (Untertanen, Söldner)
Unterste
Befehlsränge auch von Angehörigen der ethnischen Gruppen besetzt wegen der
Sprachkenntnisse
Im
Idealfall gab es auch einen Offizier mit entsprechenden Sprachkenntnissen
Polybios
(übertreibt etwas) Der Feldherr kann unmöglich alle Sprachen sprechen, etwa für
Ansprachen, Durchhalteparolen…
In
der Antike war man häufig zwei- oder dreisprachig
Karthagisches
Reich unterschiedliche Gesellschaften
Gesellschaft
der Stadt Karthago
Streng
hierarchisch
Adelige
Oberschicht
Nichtadelige
Bürger Mittel- und Unterschicht
Frei
geborene Nichtbürger (Fremde)
Sklaven
An
der Spitze der karthagische Hochadel (Römische Bezeichnung: optimates,
nobiles).
Jeder
Adelsherr große Gefolgschaft und Familie z. B. Malchus im 6. Jahrhundert
Malchus
und sein Heer verbannt, wahrscheinlich gemeinsam mit dem Heer, da sich dieses
Malchus mehr verbunden fühlte als dem karthagischen Staat, greift mit seinem
Heer Karthago an
Adeliger
hat 4 – 5.000 Personen, die von ihm abhängig sind
Ähnlich
dem römischen Klientelwesen
Patron/Adelsherr
und Klient (Bauer, kleiner Handwerker oder Bauer) schließen ein gegenseitiges
Zweckbündnis
Der
Patron schützt die Klienten, fördert deren Karrieren, stellt Klienten
Geldmittel zur Verfügung
Der
Klient muss die politischen Anliegen des Patrons vertreten oder an privaten
Kriegszügen oder Wahlen den Patron unterstützen
Vor
allem in der archaischen Zeit, es gibt Änderungen, das Klientelwesen geht nie
unter in Karthago
Punische
Inschriften aus Karthago
A
des B, beide karthagische Namen, keine Sklaven (dies wäre ganz anders
geschrieben worden), Übersetzung: A Gefolgsmann des B
Hochadel
dominiert wichtige politische und religiöse Bereiche sowie das Heer
Magoniden
in der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts und im 5. Jahrhundert alle wichtigen
Feldherren
Nachfahren
d.
Auch
Barkiden aus dem Hochadel
Männlicher
Adel Karthager
In
Speise- und Trankgesellschaften eingeteilt
Quelle:
Aristoteles (Syssitien)
Platon
Sinn:
sehr wahrscheinlich Beziehung zur archaischen Kriegsführung
Männer
stehen sicher auch im Krieg nebeneinander und die Einheit auch im Frieden
gewährleistet, ist für den Kampf günstig
Über
die Speisegemeinschaften wenige und schlechte Informationen
Adelsstolz
sehr ausgeprägt, scharfe Rivalität um die Ämter (In Adelsoligarchien normal)
Oft
erblicher Landbesitz, Groß- und Fernhandel
Macht
Von
Fernhandelsunternehmen Geldgeschäfte (Banken und Kredite) finanziert
Bürger
der Mittel- und Unterschicht
Kleine
Händler, Handwerker, Dienstleister
Stark
differenzierte Berufswelt
Quellen:
epigraphisch (Grabinschriften)
Weber,
Leinenweber, Buntweber, Weber für unbekannte Stoffe, Netzknüpfer, Schmiedekunst
ergänzt nach Huß, da ich nicht alles mitschreiben konnte:
Das
wirtschaftliche Leben Karthagos war stark differenziert, es gab die
verschiedensten Berufe. Alleine aufgrund des dürftigen epigraphischen Materials
aus Karthago sind folgende Berufe bekannt:
aus
dem Bereich der Nahrungsmittelproduktion: Metzger, Kastrator von Kälbern
aus
dem Bereich der übrigen Warenproduktion:
Leinenweber,
Buntweber, Produzent von Stoffen, deren Art uns unbekannt ist, Weber von
Stoffen, deren Art wir ebenfalls nicht kennen, Seiler, Netzknüpfer?
Schreiner,
Stellmacher
Steinmetz,
Hersteller von Marmorarbeiten?
Erzgießer,
Eisengießer, Goldgießer, überhaupt der Gießer, Hersteller von Feuerbecken?,
Ofenfabrikant, Gefäßfabrikant?, Goldschmied, Graveur
Striegelfabrikant,
Büchsenfabrikant, Halskettenfabrikant?, Fabrikant von verschiedenen anderen
Produkten, Kistenmacher, Fabrikant bzw. Handwerker im allgemeinen Sinn
aus
dem Bereich des Bauwesens: Polier, Bauarbeiter?, Nivellierer
aus
dem Bereich des Handels: Salzhändler, Leinenhändler, Eisenhändler, Goldhändler,
Elfenbeinhändler?, Weihrauchhändler, Händler, der mit Schilfrohr handelt,
Kaufmann, der mit feinem Schilfrohr handelt, Salbenhändler, Händler bzw.
Kaufmann, der mit einer uns unbekannten Ware Handel treibt, überhaupt der
Händler bzw. Kaufmann
aus
dem Bereich der privaten und öffentlichen Dienstleistungen: Walker, Aufseher
der Kleiderkammer?, Arzt, Dolmetscher?, Schreiber, Vermesser, Steuereinzieher?,
Beamter der Kontrolleure?, Herold?
Untertanen
und karthagische Bürger nicht gleich (Libyer müssen hohe Abgaben zahlen im
Gegensatz zu den karthagischen Bauern
Durchlässigkeit
unklar, wahrscheinlich ja bei genügend Geld Aufstieg von der Mittelschicht in
die Oberschicht, sicher seltene Ausnahme
Trennung
Adel/Nobilität und Unterschicht/Pöbel
Öffentliches
Bad der „Senatoren“ und deren Familien für das Volk gesperrt, für das Volk gab
es andere Bäder
Freie
Nichtbürger aus wirtschaftlichen Gründen nach Karthago gekommen, politische
oder private Flüchtlinge eher selten
Vermutlich
sehr zahlreich (Nekropolen), da sie wenige Inschriften hinterlassen haben, ist
wenig über sie bekannt
Zumeist
West- oder Ostphöniker
Nach
antiker Literatur im frühen 4. Jahrhundert große Griechenkolonie in Karthago
selbst (Diodor 14, 47, 5)
Sklaven
rechtlich unfrei, nicht frei gelassene Kriegsgefangene, Gefangene der Piraten
entlang der Küste, von Expeditionen in das Landesinnere, in Karthago sicher
hohe Zahl
Hanno
Mitte des 4. Jahrhunderts Versuch eines Staatsstreiches mit Hilfe von 20.000 Sklaven
Staatssklaven
(Bauprojekte, Verwaltung, Minen, seit dem 3. Jahrhundert Rudersklaven), Minen-
und Rudersklavendasein das Schlechteste, was einem passieren konnte
Privatsklaven
(Feldarbeit aus dem 3. Jahrhundert, Manufakturen, Handelshäuser, auch gehobene
Tätigkeiten: Dolmetscher, Verwaltung
Privater
Haushalt in der Oberschicht brauchte mindestens 100 Sklaven
Inschriften
von Sklaven in Karthago: Teilnahme an bestimmten Kulten möglich, bestimmtes
Vermögen möglich (Stelen ziemlich teuer)
Rechtsgültige
Ehe möglich (möglicher Schutz, Sklave in Rom Sache, daher rechtsgültige Ehen
für Sklaven dort unmöglich)
Freilassung
möglich, wahrscheinlich noch kein karthagisches Bürgerrecht verliehen, sondern
eine Art phönikisches Bürgerrecht, nicht wahlberechtigt in Volksversammlung
(Freier braucht ein Bürgerrecht), für Kinder vielleicht das Vollbürgerrecht
Modell
der Kleinfamilie Vater, Mutter, Kinder
Schlecht
erforscht, Quelle: Inschriften
Inschrift:
Chef der Großfamilie d. h. der Clan ist übergeordnet
Monogame
Ehe üblich
Patriarchalische
Strukturen (in antiken Gesellschaften häufig politische und wirtschaftliche
Macht bei den Männern z. B. Griechenland, Rom, Etrurien)
Frauen
haben im religiösen Bereich Gewicht (Priesterinnen, bei Votivstelen
ungewöhnlich viele weibliche Stifterinnen)
Frauen
in der Politik rechtlos
In
der Unterschicht Händlerinnen und Wirtinnen, dies war für Adelige
ausgeschlossen
VORURTEILE
DER GRIECHEN UND RÖMER
Moralische
moralische Qualität seien nicht sehr gut (Jahrhunderte lange intensive Handelskonkurrenz
vor allem mit den Griechen), mit Griechen und Römern kriegerische
Auseinandersetzungen
Stereotype
gerne bedient
Ähnliche
Stereotype der Griechen gegen die Etrusker, ebenfalls wegen der
Handelskonkurrenz
Schlau,
weit gereiste erfahrene Händler, (Bauern müssen vielleicht in Geschäften mit
ihnen aufpassen)
Karthagische
Meinung von sich auf Grabsteinen: Gerechtigkeit, Ehrlichkeit wird hoch
gehalten, dies hätten auch die Römer von sich schreiben können
Die
Griechen hielten sie seit Homer für verschlagene Händler
Schwarze
Boote, Vorsicht angebracht
Plutarch:
Moralia 58, 799 c – d „Ganz anders sind die Karthager…starr und gefühllos für
Scherz und Spiel…“ steht auf dem Handout, sicher Text in Biliotheken einzusehen
oder zu ergoogeln
Vergleich Athen – Karthago, schrieb ca. 100 n.
Chr, Karthago seit 250 Jahren zerstört
Fremdenfeindlichkeit
in Reinkultur, für Plutarch außergewöhnlich, seine Quellen für diese Stelle
unbekannt
Römer
griechische Vorurteile übernommen
Unterschiedlich
bewertet
Plautus
Poenulus. Frühes 2. Jahrhundert v. Chr., „Der kleine Punier“
Eine
der Hauptrollen im Stück der Karthager Hanno, der zwei von Piraten als Kind
entführte Töchter sucht, findet sie, eine in einen jungen Mann verliebt, frei
gekauft
Hanno
trägt Ohrringe (für die Römer fremd), mit voll bepackten Sklaven
Im
Text punischer Eingangsmonolog, die Übersetzung ergibt einen Sinn
Hanno
gottesfürchtig, familienorientiert, kann alle Sprachen
Für
Römer verlogen, vertragsbrüchig (Römer halten sich für besonders vertragstreu)
„punica fides“, gierig, habsüchtig, arrogant
„punica
fides“ nicht gerechtfertigt, Römer genau so
Das
Stereotyp galt für ganz Nordafrika und Ägypten, auch gegen Kreter
Diese
Vorurteile auch nach Zerstörung des punischen Karthagos z. B. Cicero
WIRTSCHAFTSGRUNDLAGEN
Landwirtschaft,
Viehzucht große Bedeutung für Hinterland, Oliven, Wein seit dem 4. Jahrhundert,
auch exportiert, mittelmäßig Obst, Nussbäume, Gemüse, Granatäpfel (Latein:
malum punicum), Weizen (Grundnahrungsmittel aus Sardinien, Libyen große Importe
nach Karthago)
Großgrundbesitz
4/3. Jahrhundert, Adel um Karthago große Ländereien
Mago:
Werk über Landwirtschaft, von Römern für so gut und informativ gehalten, dass
es der Senat ins Lateinische übersetzen lässt, Zitate in relativ hoher Zahl
überliefert bei Varro, Plinius, Columella) es geht wahrscheinlich um
Ertragssteigerung
Viehzucht
(Schafe, Ziegen, Pferde, Rinder, Fische aus Spanien und Sardinien)
Die
Landwirtschaft muss die Bevölkerung ernähren
Gewerbe
in Karthago und anderen Zentren Vielfalt von Betrieben, die einzelnen Betriebe
sind in Zünften organisiert, besonders wichtig für den Export sind die
Textilmanufakturen (Stoff, Gewänder, Teppiche?, Purpur)
Gold-
und Silberschmiede, Elfenbeinverarbeitung, Luxusgegenstände
Stark
erweitert (bin beim Schreiben nicht mitgekommen)
Da
ich an dieser Stelle kaum beim Mitschreiben mitkam, Ergänzungen aus Huß:
Mittelmeerländer
und Atlantik: Metalle, Spartgras, Papyrus, Silphium, Getreide, Öl, Wein,
Luxusartikel (Glasflaschen, Parfumflcons, Parfums, Alabastergefäße, Amulette,
Kleinfiguren)
Aus
Innerafrika teilweise über die Vermittlung der Garamanten: Sklaven, Elefanten,
Straußenfedern, Straußeneier, Felle, vor allem Edelsteine, Gold
Ausfuhr: zumindest in spätpunischer Zeit Öl und Wein von mittelmäßiger Qualität, Gegenstände des täglichen Bedarfs, besonders begehrt ihre Stoffe
Ausfuhr: zumindest in spätpunischer Zeit Öl und Wein von mittelmäßiger Qualität, Gegenstände des täglichen Bedarfs, besonders begehrt ihre Stoffe
Goldarbeiten,
Stoffe, Teppiche, Lederwaren, Düfte, Parfum, Sklaven aus Innerafrika, Wein,
Felle jeder Art, Edelsteine aus Afrika
Zwischenhändler
für Etrurien, Griechenland und Phönikien
Produkte:
Keramik, Wein, Öl, Thunfische = von iberischen Schiffen in großer Menge,
Silphion aus Kyrene, Glas. Alabastergefäße,…
Handel
in Zonen mit Sprachproblemen = stummer Tausch, in Westafrika, wenn kein Dolmetsch
vorhanden, erfordert gewisse Vertrautheit untereinander erforderlich, Herodot
4, 196 auf dem Handout