Freitag, 26. März 2021

 

1.      DRITTER TERMIN AM 24.3.2021, 945 – 1115, ERST ZWISCHEN 10.15 UND 10.30 EINGEGEBEN

 

Politisch und militärisch dominiertes Gebiet

Im Lauf des 7. Jh. Stabilisierung und Konsolidierung des Stadtstaates und kontinuierliche Ausweitung der stabilen kommerziellen Beziehungen

Stadt Karthago immer präsenter und kommerzielle Beziehungen immer stabiler und weiter

7. Jh. Verbindung zu Etrurien

Zahlreiche Keramikimporten aus Etrurien in karthagischen Gräbern

Weniger direkte intensive Beziehungen anscheinend zu Griechenland im 7. Jh.

6. Jh. Karthago weitgespanntes Handelsnetz durch karthagische Neugründungen oder hauptsächlich Kontrolle über die anderen bzw. altphönizischen Kolonien, im westlichen und zentralen Mittelmeer, zahlreiche phönizische Kolonien im Westmittelmeer

Geraten sukzessive unter karthagische Kontrolle

Stadt Karthago ziemlich in der Mitte

Die Karte mit den blauen Flächen (siehe nach der heutigen Mitschrift) Stand des vierten Jh.

Starke Ausdehnung

Karthago ausgeprägter innerer Expansionsdrang durch führende Schicht stark und zielgerichtet, ursprünglich eine von vielen phönikischen Kolonien in der Region

Phönikische Mutterstädte, im konkreten Fall Tyros, haben Probleme (Assyrisches Großreich…, tributpflichtig und untertänig, können seit dem 7. Jh. nicht mehr so nach Westen ausgreifen)

2. Viertel 6. Jh. Tyros kann seine Kolonien nicht mehr schützen, Kontakte bleiben noch, Delegation von Karthago nach Tyros kommt aber immer seltener

Parallel zur Schwächung Phönikiens Aufstieg Karthagos

Tyros kann seine Kolonien nicht mehr schützen, Karthago muss sich selber helfen, sonst hätte es keiner getan

Häufig Karthago Schutzmacht gegen Einheimische oder andere Kolonisten

Dazu gezwungen

Karthago jetzt unabhängig und zur militärischen Verteidigung seiner Interessen gezwungen

Quellen sehr spärlich, geringe Anzahl

Eines der ältesten Zeugnisse karthagischer Expansion 7. Jh. Balearen/Íbiza

Ébesos 654, Timaios von Tauromenion, frühes 3. Jh.,  apud Diodorus Siculus 5, 16 2f, „Insel des Bes“, Kolonie Ébesos 160 Jahre nach der Gründung Karthagos, die Timaios auf das Jahr 814 festsetzt = 654, Latein Ébesus

Verschiedene Vorschläge für die Bedeutung des Namens, vielleicht Insel des Bes, Insel des Wohlgeruchs

Bes ägyptische Schutzgottheit, von Phönikern und Karthagern übernommen, koboldartig, zwergenhaft, schützt in der Nacht vor bösen Geistern und vor bösen Geistern zu Hause und Schwangere

Strategisch für die Schifffahrt gut gelegen, Verbindung iberische Küste – Sardinien (Metalle)

Karthagischer Stützpunkt für die Seefahrt

Dort auch Salinen genutzt (Salzhandel)

Phönikisch-punische Präsenz auch archäologisch sehr gut belegt

Bis Mitte des 7. Jh. zurückreichend

Nahe Ibiza-Stadt große Nekropolen

Bild Fruchtbarkeitsgottheit für das Wohlergehen der Toten, häufig solche Statuetten aus Ibiza, aus Puig des Molins-Nekropole

Theoretisch auch eine phönikische Gründung möglich, von Spanien aus, so früh ist eine Unterscheidung phönikisch oder punisch archäologisch nue schwer oder gar nicht möglich

Sicher ab dem 6. Jh. karthagischer Einflussbereich

Große Inseln in der Nähe von Karthago Sizilien und Sardinien

Beide Inseln im Lauf des 6. Jh. in den karthagischen Machtbereich, offenbar auf Hilfeersuchen an Karthago

Panormos phönikisch ziz = Blume

Frühes 6. Jh. Karthago wohl noch keine große Rolle

Um 580 laut Literatur griechischer Versuch auch im phönikischen Westen eine Kolonie zu gründen

Bei Lilybaíon eine große Kolonie geplant durch Knidos und Rhodos, damals in der griechischen Kolonisation sehr aktiv

Phönikische Kolonien dagegen

Motýe, Panórmos am Golf von Palermo (ist der griechische Name: Bedeutung: gut zum Anlanden, was den Phönikern wichtig war, Solúnt waren phönikische Gründungen

Die phönikischen Kolonien und die einheimischen Elýmer schließen ein Bündnis und schlagen die Griechen zurück

Jedoch wurde später die Hilfe Karthagos notwendig, die auch erbeten wurde

Gegen die westlichste griechische Kolonie Selinúnt (macht natürlich Probleme) und Ákragas

Karthago schickt Mitte des 6. Jh. den General Málchus

Nur späte Überlieferung Justin 18,7,1 mit dem Heer von Karthago nach Sizilien, besiegt die Griechen und sorgt für Ruhe

Wahrscheinlich seither Karthago immer wichtiger und Schutzmacht gegen die Griechen

Karthagische Kontrolle über die westphönikischen Kolonien

Karthagische Hegemonie über Westsizilien

Seit der 2. Hälfte 6. Jh. spätestens

Malta wohl auch ab dem 6. Jh. unter karthagischer Kontrolle, wichtiger Stützpunkt für die Seeroute auch nach Karthago

Sardinien

Altphönikische Siedlungen

Westphöniker ersuchen um Hilfe gegen die einheimischen Sarden = Nurághenkultur

Thárros wichtig, Westküste, Landzunge, „halb im Meer“ = Halbinsel, typisch phönikisch

Monte Siraí, Süden

Súlci, typisch, kleine Insel, Süden

Bíthia, Süden

Nóra, Süden

Karális/Cágliari, Süden

Griechen spielen keine Rolle

Rufen Karthago um Hilfe

Karthager schicken wieder Malchus laut Überlieferung

Hier wird er aber laut Überlieferung (die an sich schlecht und spät ist) besiegt, Justin 8, 7, 2

Zur Strafe wird er angeblich in die Verbannung geschickt nach seiner Rückkehr

Langfristig kann Karthago ab Mitte 6. Jh. in seinen Einflussbereich ziehen

Karthagische Oberherrschaft

Diod. 4, 30, 5: Sardinien nie zur Gänze unter karthagisch-punische Kontrolle

Vor allem unwirtliche innere Gebiete, der Norden und der Osten bleiben sardisch

Weitreichende Kontrolle der Küstengebiete mit den Metallabbaugebieten, kann wirtschaftlich gut genutzt werden

Spanien/Südspanien

Von Gadir aus jenseits der Säulen des Herakles am Atlantik

Justin Überlieferung

Gegen Ende des 6. Jh. bittet Gadir um Hilfe gegen die einheimischen Iberer, fühlen sich bedroht

Karthager schicken Hilfe

Karthago bleibt und wird Schutzmacht über die Westphöniker in Südspanien

Bis zum 3. Jh. nur wenig bekannt, wenige Quellen, Änderung erst mit den Barkiden ab Hamilkar Barkas und deren punisches Herrschaftsgebiet

Karthagischer Einflussbereich als Erbe der phönikischen Kolonisation

Die Westafrika vorgelagerten Inseln

Madeira in archaischer Zeit, Diodor 5, 19 ff wunderbare Insel im Atlantik, reich bewachsen, von den Phönikern entdeckt, Madeira oder Kanareninsel (Kanaren waren bekannt), fallen wohl in den karthagischen Machtbereich

Weit entfernte Azoren später in den karthagischen Machtbereich geratend, vielleicht in der hellenistischen Zeit in die karthagische Einflusssphäre, karthagische Münzen aus dem 3./2. Jh. im karthagischen Handelsnetz, von Schiffen angefahren

Nordafrikanische Küstenregion, konkrete und interessante Belege, Tunesien und Ostalgerien an der Küste abgesehen von der Region um Karthago

Definitive karthagische Kolonisierung ab dem 6. Jh.

Spärliche Quellen, wenig direkte Quellen

Viele Ortsnamen zeigen eindeutig punische Präsenz, punisch-semitische Namen

Archäologische Hinweise

Keine durchgehende Besiedlung der nordafrikanischen Küste

Eher geht man von Enklaven aus, dazwischen leere Bereiche

Einheitliches Herrschaftsgebiet sicher nur Tunesien und Ostalgerien, dem Einzugsgebiet Karthagos

Ausweitung nach Osten in Richtung Große Syrte

Dort eher spät eine karthagische Ausbreitung, später als im Westen und westafrikanischer Küste, spätes 6. Jh.

Laut der Überlieferung einheimische Bevölkerung, Libyer, hier, die libyschen Máken bitten Karthago um Hilfe gegen in diesem Bereich siedelnde Griechen

Her. 5, 42f, zeitnah, verlässlich, ausgezeichnete Quelle

Spartanische Koloniegründung

Spartanischer Königssohn (Sparta war eine der wenigen Poleis mit Königtum in Griechenland)

Zweitgeborener Königssohn Dorieús sucht sich ein Betätigungsfeld, da er selbst nicht König werden kann

Am Kinyps, Mündungsgebiet, gegen 515, Oasengebiet, Wadi Caam, ca. 18 km südlich von Leptis Magna, fruchtbar, gut für eine Kolonie geeignet

Nach zwei Jahren von den Maken und die sie unterstützenden Karthagern zur Aufgabe gezwungen und vertrieben

Den Karthagern passte eine griechische Kolonie in dieser Region auch nicht, Ende der griechischen Kolonisationsbestrebungen in dieser Region

Dorieus geht zunächst zurück nach Sparta

Dann unternimmt er einen neuen Kolonisierungsversuch in Sizilien, klassisches Gebiet für eine griechische Koloniegründung

Der Stützpunkt am Kinyps wird in der Folge punisiert, phönikisch-punischer Stützpunkt Leptis Magna

Im Osten nicht in großem Stil und eher spät

Massiver im Westen

In Westen Marokko westlich der Säulen des Herakles

Ganz gute punische Quellen

Echte Kolonialisierung durch Karthago 2. Hälfte 6. Jh.

Reihe von Neugründungen, Mittelmeer- und Atlantikküste westlich und östlich der Säulen des Herakles

Archäologisch gut belegt (Nekropolen…)

Sehr wahrscheinlich mit dem Einverständnis der einheimischen Berberstämme

Kolonien nicht sehr geschützt, keine Militärsiedlungen

Hätten sich kaum halten können, wenn die Einheimischen dagegen gewesen wären

Der Handel war auch für sie nützlich, wahrscheinlich für den Handel gegründet

Neugründung Tíngis westlich und nahe der Säulen des Herakles/Tánger, Küstenstadt, wichtig

Alte Siedlungen sukzessive wie sonst im Mittelmeerraum unter karthagische Kontrolle, übernommen

Líxus nach und nach auch hier karthagische Kontrolle und Einfluss

2 Kolonien nahe beieinander westlich der Säulen des Herakles, starkes Interesse Karthagos an der Region der beiden Städte, weitere  Unternehmungen

Karthagische Entdeckungsfahrt Säulen des Herakles-Westafrikanische Küste-nach Süden, zeigt deutliches Interesse an der Region

Reise/Fahrt des Hanno, „Périplus Hannónis“ in den Quellen genannt, Entdeckungsfahrt

Projekt zur Kolonialisierung an der westafrikanischen Küste, Erkundung Westafrikas wahrscheinlich

Vorhanden sind gewisse Vorstellungen von Afrikas Küsten bei den Phönikern und Karthagern

Frühere Afrikaumsegelung durch phönikische Segler im Auftrag vom ägyptischen  Pharao Necho, der dort Interessen hatte, von Ost nach West, die drei Jahre dauerte, erfolgreich, frühes 6. Jh.

Zweiter Versuch durch den Perser Satáspes von Osten nach Westen zur Zeit vom persischen Großkönig Xerxes I, 80/70/60er Jahre des 5. Jh., war ein Fehlschlag

Recht gute Quellenlage für Hanno

Griechischer Bericht, Zeit um 400, spätestens 4. Jh.

3 Handschriften überliefert

Älteste aus dem 9, Jh. NACH Chr., heute UB Heidelberg, einer deren Schätze

Vermutlich eine freie griechische Übersetzung eines punischen Originals

Fahrtenbericht im Tempel von Baal Hammon in Karthago

Weihegabe für die glückliche und erfolgreiche Rückkehr, von Hanno verfasst

„Chronos“

Konnte dort eingesehen werden, öffentlich aufgestellt

Übersetzung „Périplus“ = Umsegelung, Küstenfahrt, Erkundungsfahrt entlang der Küste

Expedition mehr als eine Erkundung, Entdeckungsreise, für Ausbau der Handelsbeziehungen

In der Antike vermutlich mehrere griechische Übersetzungen, die unterschiedlich lang sind

Heidelberg: anscheinend die gekürzte Fassung eines punischen Originals

Periplus Hannonis auch anderen antiken Autoren bekannt (Plinius, naturalis historia - Naturbeschreibungen in den Büchern 2, 5 und 6)

Relativ gesicherte Informationen zu Hannos Periplus

Zum Teil als Fälschung angesehen aufgrund von nautischen Überlegungen von Forschern in der Vergangenheit

Heute doch als authentisch angesehen (Sprachwissenschaft: Ortsnamen, Historiker, um 500)

Datierung unsicher: noch letztes Drittel des 6., oder schon das frühe 5. Jh.

Es spricht nichts dagegen

Keine Zeitangaben

Name des Expeditionsleiters Hanno hilft auch nicht weiter, sehr häufig bei Politikern und hohen Militärs, generell häufiger Name, daher nicht festzumachen an einem Herrscher oder Admiral 480/440

Ausweitung des Handelsimperiums, das geht aus dem Inhalt hervor

Griechische Konkurrenz im Westmittelmeerraum wird immer stärker

Wollen Griechen abschrecken, damit sie keinen Versuch in Westafrika machen, Karthago will ein Zeichen setzen

Die Griechen machen dort keinen Versuch

Auch echte Erkundung vor allem im Süden

Prospektionsfahrt für die Suche nach neuen Ressourcen

-      Metalle, hier sehr wichtig

o   Gold (vor allem), im Afrika immer wichtig

o   Kupfer

o   Zinn, vor allem in Nigeria, begehrt

-      Elfenbein

-      Edelhölzer (auch die beiden letzteren sind wichtige Handelsgüter)

Säulen des Herakles – Westafrikanische Küste – bis in den Golf von Guinea – Umkehr

Identifizierung der Orte umstritten, wahrscheinliche Vorschläge siehe unten

Der deutschsprachige Text, der in der Vorlesung verwendet wurde: Artemis, Plinius naturalis historia, 5. Buch Seite 338ff, von Karl Bayer

Basiléus: König, oft mit Suffet übersetzt = Obermagistrat, ob das hier so korrekt übersetzt ist, ist strittig, jedenfalls Heerführer

Libysch: im griechischen Sinn, das westliche Nordafrika jenseits/westlich von Ägypten

„Karthager beschlossen“: Reise aufgrund des Beschlusses eines karthagischen Kollegialorgans, ob Senat oder Volksversammlung ist unklar, keine Privatfahrt eines reichen Karthagers

Nicht zu klein 50-Ruderer (25 Ruderer je Seite)

Für eine Kolonie sind immer Frauen nötig

Freiwillige SiedlerInnen

Zahl zu hoch, schon wegen der Verpflegung, wären 3000 Ruderer und 30000KolonistInnen

Umstritten

500 Siedler und 50 Ruderer pro Schiff wären dies

Die meisten sagen, es handelt sich um einen Fehler bei der Übertragung phönikischer Zahlzeichen vom Phönikisch-Punischen ins Griechische, phönikische Zeichen falsch gelesen

Aber: größere Mengen für mehrere Kolonien waren schon notwendig, wenn auch nicht so viel

Thymiatérion: nordöstlich von Rabat, Mehdi(y)a oder Mahdia, schon recht bald angelegt

Nach der durchschnittlichen Fahrtleistung eines Schiffes von 220 km (Herodot: pro Tag) = 9 km/h

Gräzisierte Form eines semitischen Namens, gedeutet als dumothier = Stadt in einer Ebene (Hinweis im Text, Lage betont)

Verballhornung, der griechische Name bedeutet Räuchergefäß, hat wahrscheinlich mit Räuchern nichts zu tun

Poseidon: wahrscheinlich Baal-Ras

Beschrieb auch Tiere und wo sie vorkamen

Kárikon Teichos, Gýtte, Ákra, Melítta, Arámbys nicht zu bestimmen

Líxos am ehesten Wadi Draa, hat nichts mit der Stadt Lixos zu tun, die liegt weiter im Norden

Lixíten, wahrscheinlich ein Berberstamm, mit dem die Verständigung kein Problem war

Vorräte auffüllen, Erholung

Expedition ins Hinterland, Berge im Quellgebiet

Troglodyten, Herodot Trogodyten: sehr schnell im Laufen und bekannt bei den Lixiten an der Küste, andere Bevölkerung, einheimischer afrikanischer Stamm

„von ihnen“ = Lixiten gemeint

 

 

 

 

Kérne die wahrscheinlich südlichste Kolonie von Karthago in Afrika

Typisches Muster Insel

Lokalisierungen im Wesentlichen zwei:

1.    Rio de Oro-Bucht Hérne: ist wesentlich größer als die angegebenen 5 Stadien

2.    Weiter südlich in der Árguin-Bucht eine Reihe kleinerer Inseln, wahrscheinlichster Ort

Teile der Mannschaft fahren weiter

Chremétes: Expedition offenbar ins Senegaldelta

Wilde Menschen, kein Interesse an den Menschen vom Meer

Mehrere Expeditionsfahrten von und nach Kerne (dort Vorräte auffüllen und Erholung), sind klare Erkundungsfahrten

Ziemlich lang, 12 Tage der Küste entlang

Kontaktversuche erfolglos

„Aithiopen“ dunkelhäutige Afrikaner, hier wird schon eine Sprache gesprochen, die nicht einmal die Lixiten verstehen

Hinweise auf Tiere, Bäume (Edelhölzer gesucht)

Tropenwälder

Weite Meeresfläche

Feuer aufsteigen: unklar, welche Ursache: Brandrodungen, Folge eines Vulkanausbruchs, Einheimische warnt die Expeditionsmitglieder (damit sie sich von der Küste fernhalten)

19 Tage: Horn des Westens = wohl die Bucht von Benín, Einheimische offenbar nicht erfreut über deren Anwesenheit, Gegend nicht besonders gastlich

Seher sind bei solchen Reisen immer dabei und fragen die Götter, was man tun soll

Götterwagen: Vulkanausbruch und die Folgen

Sehr wahrscheinlich Kámerunberg, der einzige damals tätige Vulkan in der Region, der nächste war auf den Kanaren

Letzter Ausbruch 1922, von Einheimischen Thron der Götter genannt

Horn des Südens: Bucht von Biáfra

Goríllai: einheimische afrikanische Bezeichnung, die „kleiner Mann“ bedeutet

Wahrscheinlich Gorillas (wahrscheinlicher, sehr wehrhaft, vor allem die Männchen) oder Schimpansen

Unwahrscheinlich Pygmäen wegen der starken Behaarung

Als man die Gorillas entdeckte, haben sie die Naturforscher nach dieser Stelle benannt, sie waren breit humanistisch gebildet

Ganz tief im Süden

Neue Erkenntnisse, geographisch

Aber keine wirtschaftlichen Auswirkungen, unwillkommen, Vulkanausbruch etc. südlich von Kerne

Zweite Fernexpedition: Plin., nat. hist. 2, 169

Nach Norden/Nordeuropa

Hímilko Kapitän und Anführer

Reisebericht nicht erhalten, nur Bruchstücke oder eher Reflexe im Werk Ora marítima von Aviénus 4. Jh. NACH Chr., viel später, alte Periploi als Quelle

Entdeckungsreise

Westeuropäische Küste nach Norden

Gibraltar – Spanische Küste – Westfranzösische Atlantikküste – Ärmelkanalüberquerung – Südenglandküste

Avienus: Ziel Östrumeniden, Herodot 3, 115, 1 Kassiteriden/Zinninseln in Nordeuropa, gleichgesetzt

Nahe der Südwestspitze Englands, Cornwall, angeblich gelegen, dort altes Minengebiet an der Küste bis Südengland

Laut Avienus eventuell Weiterfahrt bis Südirland

Plinius 2, 169 zeitgleich mit Hanno-Fahrt, um 500 oder kurz danach

Wohl im staatlichen Auftrag

Suche nach ertragreichen Metallvorkommen, Zinn wegen Bronze, das im Mittelmeer selten vorkommt und daher begehrt und wichtig ist

Eventuell auch andere Metalle wie Blei

Wirtschaftliches Interesse

Nicht wissenschaftliche Neugier und Entdeckerdrang

Nicht von Koloniegründungen jenseits von Spanien die Rede

Fahrt dauerte laut Avienus vier Monate

Knüpfen von Kontakten

Etablieren von Handelsbeziehungen

Avienus berichtet von Schwierigkeiten und Gefahren: Windstille, kein Weiterkommen, Untiefen im Meer, gefährliche Strömungen, riesige Algenteppiche, dichten Nebelbänken, Meeresungeheuern = sehr wahrscheinlich Wale im Atlantik

Die Betonung der Gefahren sollte vielleicht potenzielle Nachahmer und Konkurrenten, z. B. Griechen, abschrecken, zum Teil real, Reiseberichte im allgemeinen so

-      Weite Erkundungsfahrten, weit jenseits des Mittelmeers

-      Im Staatsauftrag

-      Unbekannte Gebiete, was die Karthager nicht abschreckte

-      Wirtschaftliche Gründe

Fahrten nach Amerika/Entdeckung Amerikas  nicht belegt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildunterschriften auf den Folien:

Wikipedia Geschichte Karthagos (Zeichnung mit blau eingezeichneten Gebieten)

Assyrisches Reich Map of Assyria siehe erster Termin

Weibliche Statuette, Ibiza, Nekropole Puig des Molins, 2. H. 4. Jh. Ibiza, Archäologisches Museum, S. Moscati, Phöniker, Ausstellung Palazzo Grassi Venedig 1988, S. 349

Golf von Panormos/Palermo www.foto-sicilia.it

Uwe Dedering, wikicommons, Sicily BC

Tharros auf der Sinis-Halbinsel www.tharros.sardegna.it

Merkoe, Phönizier, 8 – 9

Moscati, Fenici, Ausstellung Palazzo Grassi, S. 167

Xerxes2k, Wikicommons, Hanno der Seefahrer

Karl Bayer, in: C. Plinius Secundus d. Ä., Buch V (Afrika und Asien), Artemis, 1993, S. 338 – 345 (von dort der vorliegende Text)

Raul 654, wikicommons, Male silverback Gorilla

https: honestexplorer.com the botallack mine walk cornwall

Wittke – Olshausen, Szydlak, Historischer Atlas der antiken Welt, DNP-Suppl. 3, 2007, 69

 

Dazu ein von mir 2003 begonnenes Projekt (der Verein hat das Projekt aus finanziellen Gründen eingestellt): http://gisaf.sil.at/periplus.html